Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
Vom Netzwerk:
ich war kein Landesverräter. Und wenn alles, was Liv mir erzählt hatte, so stimmte, würde Val sicher nicht knauserig sein - vor allem nicht, wenn ich ganz allein losziehen musste Ich lehnte mich zurück und hielt drei Finger hoch.
    Sie verzog keine Miene. »Dollar?«
    Weil sie überhaupt gefragt hatte, lag die Antwort auf der Hand. »Pfund Sterling. Die Übergabe findet wie schon besprochen statt.«
    Liv nickte. »Drei Millionen. Gut, die bekommen Sie.«
    Ich war leicht beunruhigt, weil sie so rasch zugestimmt hatte.
    »Welche Garantie habe ich dafür?«
    »Keine. Und es gibt keinen Vorschuss. Aber Valentin weiß natürlich, mit welcher Hartnäckigkeit Sie ihn ursprünglich aufgespürt haben - und dass Sie das zweifellos noch einmal tun würden.«
    »Richtig.« Ich brauchte ihr nicht zu erklären, dass man nie Drohungen aussprechen sollte, die man nicht wahr machen kann. Das wusste sie selbst.
    »Wie ich schon mehrmals gesagt habe, Nick, mag
    Valentin Sie. Keine Angst, Sie bekommen Ihr Geld.«
    »Also, wo liegt dieses Computerzentrum?«
    Liv zeigte über meine Schulter hinweg in Richtung Hafen und Meer. »Dort - in Estland.«
    Ich runzelte die Stirn. Über Estland wusste ich nur, dass es zur ehemaligen UdSSR gehört hatte und jetzt der NATO, der Europäischen Gemeinschaft, Tescos Stammkundenklub und jeder anderen Vereinigung beitreten wollte, die seine Selbstständigkeit von Russland untermauern konnte.
    »Die estnische Bevölkerung besteht noch immer zu dreißig Prozent aus Russen. Für die Maliskija ist es leichter, von dort aus zu operieren.«
    Sie setzte ihr Glas an die Lippen und verzog das Gesicht. Ihr Tee war kalt.
    Einen ziemlich wichtigen Punkt schien sie übersehen zu haben. »Hat die Maliskija Tom entführt«, sagte ich, »dürfte er sich in dieser Einrichtung befinden. Soll ich ihn hierher bringen, wenn ich ihn befreit habe, oder einfach nach London mitnehmen?«
    Liv starrte mich an, als sei ich ein Idiot. »Nick, ich dachte, Sie hätten mich verstanden. Tom ist als Bestandteil ihrer Fähigkeiten zu betrachten.«
    Sie fixierte mich einige Sekunden lang, während sie darauf wartete, dass der Penny fiel. Dann kapierte ich endlich. Das sah sie mir an. »Ich wollte das Offenkundige nicht eigens erwähnen, Nick, aber wofür würde Valentin Ihnen sonst drei Millionen zahlen? Tom muss liquidiert werden.«
    Ich rang nach Worten. »Aber warum? Ich meine,
    warum kann ich ihn nicht einfach dort rausholen?«
    »Diese Möglichkeit scheidet aus, Nick. Diese Leute werden Tom sehr rasch dazu bringen, ihnen bei Echelon zu helfen. Wie wir beide wissen, kann er den Firewall knacken. Wir wissen, dass sie zumindest einen Teil der Software haben. Wir wissen darüber hinaus, dass sie Tom und vermutlich auch das ThinkPad haben. Sobald alles verknüpft wird, was er im Kopf hat, was das ThinkPad enthält, was in dem erbeuteten Fahrzeug war ...« Sie fuhr zusammen. »Erhält die Maliskija Zugang zu Echelon und kombiniert ihn mit ihren Moonlight-Maze-Aktivitäten, steht uns allen eine Katastrophe bevor. Sie würde nicht nur Valentins Vision für den Osten gefährden, sondern auch den Westen in die Knie zwingen.
    Hören Sie, Nick, Tom hat das ThinkPad. Und er kann damit umgehen. Das Risiko ist zu groß. Was wäre, wenn Sie getötet oder gefangen genommen würden, bevor Sie Ihren Auftrag ausgeführt haben? Selbst wenn Sie ihn befreien könnten, wäre er noch in Estland, und Valentin will auf keinen Fall das Risiko eingehen, dass er erneut geschnappt wird. Aus Valentins Sicht ist es einfach besser, Tom und die Möglichkeit, selbst auf Echelon zugreifen zu können, zu opfern, als zu riskieren, dass die Maliskija Zugang erhält. Niemand kann es sich leisten, Nick, Echelon der Maliskija zu überlassen.«
    Ich konnte mich trotzdem nicht ohne weiteres damit abfinden. »Aber warum informiert Val nicht einfach die Amerikaner? Er wollte ihnen doch einen anonymen Hinweis aufs Haus der drei Finnen zukommen lassen.«
    »Undenkbar. Was wäre, wenn sie Tom gefangen nehmen würden und er ihnen haarklein schildern würde, wie sich alles abgespielt hat? Nick, ich glaube, das würden auch Sie nicht wollen, nicht wahr? Tom würde für den Rest seines Lebens wieder hinter Gitter wandern - und Sie kämen in die Nachbarzelle.«
    Liv bückte sich und stellte den Aktenkoffer wieder neben ihre Tragetaschen. Als sie sich wieder aufrichtete, schien sie das Ergebnis unseres Gesprächs zusammenzufassen. »Sorry, Nick, aber wie Sie sich denken können, habe ich

Weitere Kostenlose Bücher