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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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kein Fahndungsfoto von mir existierte, und das Foto in Davidsons Reisepass sah mir zum Glück nicht sehr ähnlich. Der Schnauzer, die rechteckige Brille und etwas Schminke, um die Linien von Nase und Kinn zu verändern, waren recht wirkungsvoll. Würde ich darauf angesprochen, würde ich behaupten, der Schnauzbart habe mir nicht mehr gefallen, und ich trüge jetzt statt meiner Brille Kontaktlinsen.
    Schminken hatte ich bei der BBC gelernt. Plastiknasen und künstliche Augenbrauen sind weniger wichtig, als die meisten Leute glauben. Während ich ein Stück Gebäck in meinen Kaffee tunkte, musste ich unwillkürlich grinsen, als ich mich daran erinnerte, wie ich mich zum Abschluss des zweiwöchigen Kurses vier Stunden lang als Frau hergerichtet hatte; ich war der Überzeugung gewesen, der von mir gewählte Lippenstift stehe mir besonders gut. Es war amüsant gewesen, mit meinem Lehrer Peter, der als meine »Freundin« ein elegantes blaues Kostüm trug, einen Tag lang einkaufen zu gehen, wobei wir natürlich auch Damentoiletten hatten benutzen müssen. Aber die Enthaarung von Beinen und Händen mit Flüssigwachs war unangenehm gewesen. Die behandelten Flächen hatten noch wochenlang gejuckt.
    Irgendwo hinter meiner linken Schulter erklang die elektronisch verfremdete Ouvertüre zu Wilhelm Teil, dann folgte eine kurze Pause, bevor eine ältere Dame auf Finnisch loslegte. Hierzulande hatte jeder ein Handy - ich hatte schon kleine Kinder gesehen, die an der Hand ihrer Eltern in ihr Handy plapperten -, aber niemand gab sich mit dem Standardklingeln zufrieden. In Helsinki konnte man keine fünf Minuten unterwegs sein, ohne The Flight of The Bumble Bee, ein paar Takte Sibelius oder das James-Bond-Thema zu hören.
    Ich saß da, tunkte ein und wartete. Die Pässe steckten unbequem unter meinem Fuß im rechten Stiefel; im linken hatte ich 1500 Dollar in Hundertern, Zwanzigern und Zehnern.
    Was Mr. Nick Stone betraf, war er sicher und warm in einer Reisetasche in der Gepäckaufbewahrung auf dem Hauptbahnhof verstaut. Die P7 und das Reservegehäuse hatte ich noch bei mir; sie würden erst in letzter Minute in die Reisetasche wandern. Nach Estland konnte ich keine Waffe mitnehmen. Ich hatte keine Ahnung, wie streng die Sicherheitskontrollen an den Fährhäfen sein würden.
    Livs Kopf erschien zuerst, als die Rolltreppe sie zu mir herauftrug. Sie sah sich beiläufig um, ohne speziell nach mir Ausschau zu halten. Dann erschien nach und nach der Rest ihres Körpers. Sie trug ihren wadenlangen schwarzen Ledermantel mit Gürtel über Jeans und Timberland-Stiefeln, hatte eine große schwarze Ledertasche über der Schulter und hielt eine Zeitschrift in der rechten Hand.
    Dann sah sie mich, kam an meinen Tisch und küsste mich zur Begrüßung auf beide Wangen. Ihr Haar war wieder tadellos frisiert, und sie duftete nach Limonen. Eine englische Ausgabe von Vogue landete auf dem Tisch zwischen uns, und wir lächelten uns zur Tarnung wie alte Freunde zu, als sie mir gegenüber Platz nahm.
    Ich nahm die Untertasse ab und stellte Liv ihren Kaffee hin. Sie hob die Tasse an ihre Lippen. Aber der Kaffee war anscheinend schon kalt oder schmeckte nicht mehr gut, denn sie stellte die Tasse sofort wieder ab.
    »Das Computerzentrum der Maliskija liegt im Raum Narva.«
    Ich erwiderte ihr Lächeln, als habe sie einen Scherz gemacht. »Narva?« Das hätte ebenso gut auf dem Mond liegen können.
    »Sie werden eine Regionalkarte im Maßstab eins zu zweihunderttausend brauchen.«
    »Von welchem Land?«
    Sie lächelte wieder. »Estland, Nordosten.« Sie legte eine Hand auf das Exemplar von Vogue . »Sie werden auch brauchen, was Sie hier drinnen finden.«
    Ich nickte.
    Ihre Hand lag weiter auf der Modezeitschrift. »Von diesem Zentrum aus haben ihre Leute das Unternehmen Moonlight Maze durchgeführt; da sie jetzt Tom und das
    ThinkPad haben, werden sie versuchen, von dort aus auf Echelon zuzugreifen. Um nicht entdeckt zu werden, ziehen sie alle paar Wochen um - und nach allem, was hier passiert ist, werden sie bald wieder umziehen. Sie müssen also rasch handeln.«
    Ich nickte erneut, und sie legte ihre Hände aneinander, als sie sich nach vorn beugte. »In der Zeitschrift steckt auch ein Zettel mit einer Adresse. Dort finden Sie Leute, die Ihnen Sprengstoff und alles, was Sie sonst noch brauchen, besorgen können. Nach Narva fahren Sie am besten mit dem Zug. Einen Wagen zu mieten, ist viel zu schwierig und umständlich. Und noch etwas, Nick . « Sie machte

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