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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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entdeckt und aufgespürt wurden. Letzte Nacht waren sie zum allerersten Mal online.«
    »Und was hatten sie vor? Einen Hackerangriff auf die NSA-Zentrale oder dergleichen?«
    Liv schüttelte langsam den Kopf, als staune sie über meine Naivität. »Wir wissen aus sicherer Quelle, dass sie nur an streng vertraulichen Marktinformationen interessiert waren, von denen sie profitieren konnten. Sie wollten nur hier und da ein paar Millionen Dollar verdienen; das wahre Potential ihrer Entwicklung haben sie nicht begriffen.«
    »Aber was hat das alles mit mir zu tun?«, fragte ich. »Wie lautet Vals Angebot?«
    Sie beugte sich noch weiter zu mir hinüber, als flüsterten wir Liebesworte. Es hätten auch welche sein können, so viel Leidenschaft sprach aus ihrer Stimme.
    »Nick, es ist sehr wichtig, dass Sie Valentins Motive verstehen. Natürlich will er mit dieser Sache Geld verdienen, aber vor allem will er erreichen, dass der Osten ein gleichberechtigter Handelspartner des Westens wird - und das kann er nicht, solange ehrgeizige Männer wie er nicht Zugang zu geschäftlichen Informationen haben, die nur Echelon liefern kann.«
    »Ehrgeizig?« Ich lachte. »Ich wüsste viele andere Eigenschaftsworte, die ich für treffender halte, um die Russenmafia zu charakterisieren.«
    Liv schüttelte den Kopf. »Stellen Sie sich Amerika vor hundertfünfzig Jahren vor, Nick, dann haben Sie das heutige Russland. Männer wie Vanderbilt sind nicht immer gesetzestreu gewesen, wenn es galt, ihre Ziele zu erreichen. Aber sie haben Reichtum und einen mächtigen Mittelstand geschaffen, der auf die Dauer politische Stabilität garantiert. So müssen Sie Valentin sehen: Er ist kein Dillinger, er ist ein Rockefeller.«
    »Okay, Val ist Geschäftsmann des Jahres. Warum hat er den Finnen nicht einfach einen Deal vorgeschlagen?«
    »So funktioniert die Sache nicht. Damit hätte er sie auf den wahren Wert ihrer Entwicklung aufmerksam gemacht, die sie dann gegen Höchstgebot verkauft hätten. Das wollte Valentin nicht riskieren. Er war damit zufrieden, sie in Echelon eindringen und sich als Börsenspekulanten versuchen zu lassen, während er ihren Aufenthaltsort feststellen ließ, um sie vor der Maliskija zu erreichen.«
    »Und die Amerikaner?«
    »Hätten Tom und Sie es letzte Nacht geschafft, das Material herunterzuladen, hätte Valentin den Amerikanern anonym einen Tipp gegeben, wo das Haus liegt. Dann wären sie dort eingedrungen und hätten mit der Hackerei Schluss gemacht, ohne zu ahnen, dass er ebenfalls Zugang zu Echelon hat. Sie erinnern sich daran, dass ich Ihnen eingeschärft habe, dass niemand von Ihrem Auftrag erfahren durfte ...«
    Sehr clever, sagte ich mir. Val hätte Echelon weiter angezapft, und der Westen hätte sich ahnungslos in Sicherheit gewiegt.
    »Aber die Amerikaner haben davon gewusst.«
    »Ja, aber bei uns hat’s kein Leck gegeben. Herausgekriegt haben können sie es nur über Tom.«
    Bevor wir durch Mutmaßungen darüber abgelenkt wurden, wer an dieser Pleite schuld war, gab es zahlreiche weitere Fragen, die ich beantwortet haben wollte. »Liv, warum gerade Finnland?«
    Ihre Stimme klang hörbar stolz. »Wir gehören zu den technologiefreundlichsten Staaten der Welt. In Finnland gibt es in der nächsten Generation vermutlich kein Bargeld mehr, weil alles elektronisch abgewickelt wird. Die Regierung denkt sogar daran, die Reisepässe abzuschaffen und alle Angaben zur Person auf den SIM- Karten unserer Handys zu speichern. Wir loten die Grenzen des Möglichen aus, wie diese jungen Männer demonstriert haben. Sie hatten die Fähigkeit, in Echelon einzudringen, auch wenn sie nicht gerissen genug waren, um zu erfassen, was sich damit wirklich anfangen ließ.« Sie wartete, während ich einen Schluck Tee trank. Die Sandwichs waren längst aufgegessen. »Noch Fragen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Es gab viele, aber die konnten warten. War sie bereit, mir den neuen Vorschlag zu erläutern, war ich bereit, ihn mir anzuhören.
    »Nick, ich soll Ihnen in Valentins Auftrag mitteilen, mit dem Sie sich weiterhin ein gutes Honorar verdienen können - allerdings mit geänderter Aufgabenstellung.«
    »Das will ich meinen! Tom ist tot, und die NSA hat
    den Angriff auf Echelon abgewehrt.«
    Ihr Blick fixierte mich, während sie den Kopf schüttelte. »Falsch, Nick. Ich wollte Ihnen das nicht erzählen, bevor die Meldung bestätigt ist, aber unsere Informanten glauben, dass die Maliskija sich Tom geschnappt hat. Leider müssen wir auch

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