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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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jetzt viel zu tun. Wir treffen uns morgen im Stockmann - um elf Uhr im Café. Das ist der früheste Zeitpunkt, zu dem ich neue Informationen beschaffen kann. Eines steht jedenfalls fest: Nach unserem Treffen müssen Sie sich schnellstens auf den Weg machen. Hat die Maliskija Tom dazu gebracht, mit ihr zusammenzuarbeiten, zählt jede Stunde.«
    Ich nickte langsam. »Diese neuen Informationen kommen wohl mit dem Sechsuhrdreißigzug aus St. Petersburg?«
    Sie zuckte mit keiner Wimper. »Ja, natürlich, Nick. Ich möchte mich nochmals dafür entschuldigen, was passiert ist. Aber wenn Sie von Anfang an über alles informiert gewesen wären ...«
    »Dann hätte ich den Auftrag gar nicht erst übernommen?«
    »Genau. Ich muss jetzt gehen.« Liv stand auf und zog ihren Mantel an. »Ich brauche ungefähr eine Viertelstunde Vorsprung, denke ich.«
    Ich nickte wortlos. Während sie aus der näheren Umgebung verschwand, würde ich mir noch einen Kaffee
    holen; danach würde ich losziehen, um festzustellen, wo Estland genau lag und wie zum Teufel man dorthin kam.
    Donnerstag, 16. Dezember 1999
    27
    Zehn Minuten bevor Liv kommen würde, setzte ich mich im Café Avec des Kaufhauses Stockmann an einen Ecktisch. Auf dem Weg hierher hatte ich in einem Internetcafé Halt gemacht auf der Website der Sunday Times die Moonlight-Maze-Story nachgelesen. Sie war echt.
    Der Name »Avec« schien sich auf die Tatsache zu beziehen, dass man seinen Kaffee hier mit einem Schuss von allem aus der Bar bekommen konnte - von Jack Daniels bis zu Preiselbeerlikör. Die Einheimischen kippten das Zeug, als drohe ab morgen Alkoholverbot.
    Ich stellte die beiden Tassen und das Plundergebäck auf den Tisch und legte die Untertasse auf Livs Tasse, damit ihr Kaffee heiß blieb.
    Das Café war so übervoll wie bei meinem ersten Besuch mit Tom. Ich hatte letzte Nacht viel an ihn gedacht, während ich in meinem billigen - und vor allem anonymen - Hotelzimmer lag. Die traurige Tatsache war, dass es wichtiger war, die Maliskija daran zu hindern, die von Echelon gewonnenen Informationen mit ihren Moonlight-Maze-Aktivitäten zu verknüpfen, und dafür einen Haufen Geld zu kassieren, als Tom das Leben zu retten. Dann sah ich ihn wieder vor mir, wie er tapfer versucht hatte, mich nach unserem Sprung vom Zaun wegzuschleppen. Tom zu liquidieren, würde mir nicht
    leicht fallen.
    Ich hatte sogar überlegt, ob ich zum Konsulat gehen und Lynn über die abhörsichere Verbindung anrufen sollte, aber dann war mir klar geworden, dass ich das eigentliche Ziel - Geld - aus den Augen zu verlieren drohte. Sobald Lynn davon wusste, war der Fall für mich erledigt. Ich würde von Glück sagen können, wenn jemand mir anerkennend den Kopf tätschelte. Hielt ich den Mund, konnte ich drei Millionen Pfund einsacken und machte mich noch dazu um die Demokratie verdient. Das war natürlich alles Bockmist. Das Dumme war nur, dass es auch wie Bockmist klang.
    Nach meinem gestrigen Fünfuhrtee mit Liv war ich gleich zum Hafen hinuntergegangen, um mich nach Fährverbindungen nach Estland zu erkundigen. Seine Hauptstadt Tallinn schien Bestimmungshafen für jede Menge Autofähren, Katamarane und Tragflügelboote zu sein. Die schnelleren Schiffe brauchten für die 80 Kilometer lange Strecke nur eineinhalb Stunden, aber von der jungen Frau am Vorverkauf erfuhr ich, sie würden wegen Treibeis und Sturm auf der Ostsee in den nächsten Tagen nicht verkehren. Bei solchem Wetter verkehrten nur die bewährten altmodischen Fährschiffe, die normalerweise über vier Stunden brauchten - bei schwerer See eher länger. Die Geschichte meines Lebens.
    Ich trank einen kleinen Schluck Kaffee, während ich die langen Wörter in einer finnischen Zeitung betrachtete und dabei die Rolltreppe im Auge behielt. Obwohl ich mit meinem auf den Namen Davidson ausgestellten Pass nach Estland einreisen würde, hatte ich das Fährticket als
    Mr. Davies gekauft. Leicht veränderte Namen sind immer nützlich, weil sie Verwirrung hervorrufen. Sprach mich jemand darauf an, würde ich behaupten, die junge Frau habe meinen Namen falsch verstanden. Schließlich war Englisch nur ihre Zweitsprache, und wenn ich mir Mühe gab, konnte mein Cockneyakzent fast unverständlich sein. Diese Methode war nicht narrensicher, aber sie würde dazu beitragen, meine Spur zu verwischen.
    Die Firma fahndete bestimmt weiter nach Davidson, weil er jetzt mit Liv und Tom in Verbindung gebracht wurde. Mir war egal, wie viel sie unterdessen wusste, solange

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