Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren
eine bedeutungsvolle Pause. »Diesen Leute in Narva dürfen Sie nicht trauen. Sie sind völlig unzuverlässig, und die Art und Weise, wie sie ihren Drogenhandel betreiben, schadet uns allen. Aber sie sind die einzigen Einheimischen, an die Valentin Sie verweisen kann.«
Ich lächelte, um ihr zu zeigen, dass sie mit ihrer Warnung bei mir offene Türen einrannte.
»Denken Sie auch daran, dass Sie Valentin im Umgang mit diesen Leuten nicht erwähnen dürfen. Zwischen ihm und Ihrem Auftrag darf es keine Verbindung geben. Nicht die geringste, Nick. Sollten sie eine Verbindung herstellen, ist unser Deal geplatzt, weil diese Leute Sie einfach umbringen.«
Liv faltete ihre Hände. »Dort drinnen steckt auch ein .« Sie zögerte, als suche sie das richtige Wort, fand aber keines, das sie zufrieden stellte, und zuckte schließlich mit den Schultern. ». ein Brief von einem Freund, von dem Mann mit Kontakten in Narva. Er verschafft Ihnen von diesen Leuten, was Sie brauchen, aber Sie dürfen ihn nur im äußersten Notfall verwenden, Nick. Er hat Valentin sehr viel Geld gekostet und sollte nicht missbraucht werden.«
Ich stellte die auf der Hand liegende Frage. »Was steht darin?«
»Nun, er ist eine Art Versicherungspolice.« Sie lächelte humorlos. »Eine tschetschenische Versicherungspolice. Wieder ein Beweis dafür, dass Valentin Sie mag.«
Diese Auskunft genügte mir vorläufig. Im Augenblick gab es wichtigere Fragen - zum Beispiel die nach der Zahl der Kämpfer. »Wie viele Leute arbeiten in dem Computerzentrum?«
Liv schüttelte den Kopf. »Darüber haben wir keine Informationen, aber es sind bestimmt mehr als letztes Mal. Dies ist ihre wichtigste Einrichtung, mit der sie bewusst nach Estland gegangen sind - die geografischen Gegebenheiten sind das beste Verteidigungssystem.«
Mich interessierte noch etwas anderes. »Woher wissen Sie, ob ich Erfolg gehabt habe?«
»Sie machen sich Sorgen, dass Valentin ohne Beweis nicht zahlen wird? Nicht nötig. Er erfährt binnen Stunden davon - wie, braucht Sie nicht zu kümmern. Keine Angst, Sie bekommen Ihr Geld, Nick.«
Ich beugte mich etwas weiter zu ihr hinüber. »Woher kennen Sie Tom?«
»Ich kenne ihn nicht, Valentin kennt ihn. Als Tom in Menwith Hill geschnappt wurde, hat er für Valentin gearbeitet. Aber das habt ihr Briten nie rausbekommen, weil eure Drohungen im Vergleich zu Valentins blass waren.«
»Womit hat er Tom gedroht?«
Ihr Gesichtsausdruck forderte mich auf, meine Fantasie zu gebrauchen.
Vor meinem inneren Auge erschien Tom, der auf dem Rücksitz meines Wagens zusammengerollt lag, nachdem das Vernehmungsteam ihm die raue Wirklichkeit erklärt hatte.
»Tom hat in Menwith Hill versucht, Valentin Zugang zu Echelon zu verschaffen?«
Sie nickte. »Nachdem er aufgeflogen war, hat er dem britischen Geheimdienst nur erzählt, was sich ohnehin nicht abstreiten ließ, und vor Gericht nur ausgesagt, was man ihm eingetrichtert hatte. An sich eine sehr einfache Sache. Nun, für alle Beteiligten außer Tom.«
»Und woher haben Sie gewusst, dass ich mit Tom zu tun gehabt hatte?«
»Valentin hat Zugang zu vielen Geheimnissen. Nach seiner Entführung aus dem Hotel wollte er etwas mehr über Sie wissen. Dank Moonlight Maze war es ganz leicht, diese Informationen von der Maliskija zu ordern. Ein umso größerer Anreiz, loszuziehen und das Computerzentrum flachzulegen, finden Sie nicht auch?«
Scheiße, da hatte sie Recht. Das alles gefiel mir nicht.
Ihre flache Hand schlug leicht auf die Zeitschrift. »Lesen Sie, was Sie in dem Umschlag finden. Dann wissen Sie alles, was wir wissen. Und jetzt muss ich gehen. Ich habe so viel zu tun.«
Ich konnte mir denken, dass dazu auch gehörte, dass sie Valentins Mittelsmann meldete, ich sei nach Narva unterwegs.
Wir lächelten uns wie alte Freunde zu, küssten uns auf die Wangen und spielten die Abschiedsroutine durch, während Liv ihre Umhängetasche über die Schulter schob. »Ab Sonntag sehe ich jeden Tag auf dem Bahnhof nach, Nick.«
Ich berührte ihren Mantelärmel. »Eine letzte Frage.«
Sie drehte sich nach mir um.
»Was aus Tom wird, scheint Sie nicht sonderlich zu kümmern. Ich meine, ich dachte, Sie stünden einander, Sie wissen schon, nahe.«
Liv sank wieder langsam auf ihren Stuhl. Sie spielte sekundenlang mit ihrer Kaffeetasse, dann sah sie zu mir auf. »Sie meinen, weil ich mit ihm ins Bett gegangen bin?« Sie lächelte. »Tom ist nicht der Typ, mit dem ich mich normalerweise einlassen würde. Ich habe mit
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