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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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das mit Dreck, Öl und Schmierfett verkrustete Rolltor öffnen ließ. Der Lexus wendete und rollte langsam in Richtung Tor, als das Handy des Hawallada erneut klingelte. Er klappte es auf und entfernte sich durchs Gebäude gehend. Der Lexus fuhr ins Freie und geriet außer Sicht. Der
    Mercedesfahrer fing an, das Tor zu schließen, während Kahlkopf, dessen schweißnasser Schädel im Sonnenlicht glänzte, uns bewachte.

    Das Telefongespräch war nur sehr kurz. Ich hatte den Eindruck, dass Spitzbart ihr erzählte, er werde
    voraussichtlich doch rechtzeitig zum Tee nach Hause kommen, aber sie solle ihn bitte nicht dauernd im Büro anrufen. Wenn wir etwas unternehmen wollten, mussten wir’s tun, bevor der Lexus zurückkam. Ich sah zu Lofti hinüber, der weiter Spitzbart anstarrte. Aus seiner Nase lief Blut, das Blasen bildete, während er betete.
    Spitzbart steckte das Handy ein und kam wieder zu uns zurück. Er hatte uns fast erreicht, als draußen zwei Schüsse fielen. Der Mercedesfahrer ließ die Kette los.
    Das Rolltor hörte zu rattern auf und blieb gut einen halben Meter weit offen, während alle ihre Waffen zogen und der Mercedesfahrer sich links neben dem Tor zu Boden warf.
    Draußen fielen weitere Schüsse, dann folgten laute Rufe, das Aufheulen von Motoren, das Kreischen von Reifen und ein dumpfer Zusammenstoß. Kahlkopf
    erstarrte und sah Hilfe suchend zu dem Mercedesfahrer hinüber, als erwarte er von ihm irgendeinen Hinweis darauf, was zum Teufel er als Nächstes tun sollte.
    Noch mehr einzelne Schüsse. Der Mercedesfahrer
    riskierte einen raschen Blick nach draußen. »Polizei!
    Polizei!«
    Spitzbart blaffte kurze Befehle für beide. Lofti war mitten im Gebet verstummt. Seine Augen blitzten wieder.
    Er warf mir einen Blick zu, der besagte: »Siehst du, Nick? Ich hatte Recht. Allah kommt uns zu Hilfe.«
    Ich antwortete mit einem, der besagte: »Scheiße, wir müssen hier raus – und zwar sofort!«

    Während meine Brustschmerzen auf wundersame
    Weise verschwanden, stürzte er sich auf Spitzbart, und ich umklammerte Kahlkopf, bevor er sich darüber klar werden konnte, was er eigentlich tun sollte. Ich hing an ihm wie ein Ertrinkender und bemühte mich, ihm die Arme herunterzudrücken, damit er seine Pistole nicht gebrauchen konnte. So zerrte ich ihn rückwärts, wobei ich möglichst schnelle Schritte machte, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Pistole schepperte auf den Betonboden, und wir prallten an die Rampe und gingen zu Boden – ich obenauf, weiter seinen Körper
    umklammernd. Nun kamen die Schmerzen verstärkt
    zurück. Meine Rippen fühlten sich an, als hätte jemand sie mit einem Presslufthammer bearbeitet. Ich rang nach Atem. Ich hörte mich schreien, als Kahlkopf sich unter mir drehte und wand und seine kaum einen Meter von seiner Hand entfernt liegende Pistole zu erreichen versuchte.
    Diese Pistole war eine Beretta, die noch gesichert war.
    Mein Wahrnehmungsvermögen schrumpfte. Die Beretta wurde meine ganze Welt.
    Ich wollte mich mit ausgestrecktem Arm zur Seite
    fallen lassen, aber Kahlkopf schaffte es, vor Anstrengung laut grunzend, mich aufzuhalten. Er zerrte an meinem Bein, zog mich am Sweatshirt und ließ nichts unversucht, um vor mir an die Waffe heranzukommen.
    Die Pistolenmündung zeigte auf uns; meine Finger
    waren keine fünfzehn Zentimeter von ihr entfernt. Ich spürte seine Hände auf meinem Körper, als er über mich hinwegzuklettern versuchte. Aber dann hatte ich die Waffe! Die Schmerzen in meinen Händen waren
    verschwunden, als ich sie an meine Brust drückte.
    Ich bekam keine Luft mehr, konnte kaum noch atmen.
    Ich versuchte das Ding umzudrehen und nahm es dabei in die rechte Hand. Kahlkopf war jetzt auf mir und drückte die Pistole zwischen mir und dem Betonboden nach
    unten. Mein Brustkorb begann nachzugeben. Ich machte ein Hohlkreuz, wollte unter mir Platz schaffen, damit ich die Beretta richtig in die Hand nehmen konnte, und schürfte mir die Fingerknöchel auf.
    Er packte mich an der Kehle. Zähne gruben sich in meine Schulter. Ich fühlte seinen keuchenden Atem seitlich an meinem Hals.
    Bekam ich nicht bald etwas Luft in die Lunge, würde ich das Bewusstsein verlieren. Ich hatte aufblitzende Sterne vor den Augen. Ich brauchte Sauerstoff, sonst würde mein Kopf explodieren.
    Draußen fielen weitere Schüsse.
    Ich hielt die Beretta in der Hand, aber sein Gewicht lastete weiter so schwer auf mir, dass ich die Pistole nicht bewegen konnte.
    Ich wand mich nach links

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