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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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vermutete, dass es Lofti und Hubba-Hubba
    ziemlich befriedigt hätte, dass wir das verhindert hatten.
    Ich wünschte mir nur, sie wären hier gewesen, um
    unseren Erfolg mit mir zu feiern.
    Ihre Leichen lagen wahrscheinlich noch immer in
    Nizza im Leichenhaus. Niemand würde sie dort
    beanspruchen; also würden sie vermutlich von den
    Franzosen verbrannt oder in Armengräbern beigesetzt werden. Ich hoffte, dass sie beide den Paradieswinkel bekommen hatten, über den Lofti so oft mit Allah
    gesprochen hatte, und von dort aus mit breitem Lachen auf die Neunter Mai hatten herabsehen können, als ihnen die frohe Botschaft zu Ohren gekommen war.
    Ich dachte daran, wie wir drei uns in dem sicheren Haus mit verrückten Kopfbedeckungen amüsiert hatten, erinnerte mich an Hubba-Hubba mit seinem Amulett
    gegen den bösen Blick um den Hals und musste
    unwillkürlich lächeln. Plötzlich hörte ich seine Stimme wie aus dem Nichts klar und deutlich sagen: »Lofti hält von alledem gar nichts. Er sagt, dass ich nicht ins Paradies kommen werde … Aber er täuscht sich, denke ich. Ich hoffe es zumindest …«
    Ich hatte nicht mehr aufhören können, an ihre
    Schwester Chalisah zu denken. Was würde sie, was
    würden die Familien der beiden jetzt tun? Sie würden Geld brauchen. Ich wusste nicht, wie solche Fälle abgewickelt wurden: Würde George dafür sorgen, dass sie keine Not litten? Das würde er bestimmt tun müssen –
    es wäre verdammt schwierig gewesen, weitere Loftis und Hubba-Hubbas anzuwerben, wenn die Leute
    herausbekommen hätten, dass ihre Familien unversorgt zurückblieben, wenn einmal alles schief ging. Aber ich durfte George nicht trauen, selbst wenn er sagte, für sie sei gesorgt. Ich würde selbst etwas unternehmen müssen.
    Mein in Antibes geparkter Mégane war bestimmt längst abgeschleppt worden, aber mit etwas Glück lag die Hälfte des Geldes, das wir Gumaa abgenommen hatten, noch unter dem Vordersitz versteckt. Es würde nicht reichen, aber es war immerhin ein Anfang …

    Die Brücke über den Saugus River brachte uns nach Lynn. Wir waren schon fast in Wonderland. Bei meiner letzten Fahrt auf dieser Strecke hatte ich mich auf einen neuen Job, ein neues Leben gefreut. Aber diesmal?
    Ich wusste nicht mal, ob sie sich den Tag freinehmen würde, um mich abzuholen. Tat sie’s nicht, würde ich mich einfach auf ihre Schwelle setzen, bis sie heimkam.
    Es gab verschiedene Dinge, die ich sagen und die sie nach meiner Überzeugung hören musste.
    Hubba-Hubba hatte mir geholfen, die Dinge klar zu sehen.
    Wir hatten in dem Scudo gesessen, und er hatte
    versucht, sein Amulett gegen den bösen Blick zu
    reparieren.
    »Wir sind zuallererst eine Familie, unabhängig davon, welche Meinungsverschiedenheiten wir haben, welche Schmerzen wir erleiden mögen … Wir haben längst
    gelernt, Kompromisse zu schließen, denn nur so kann eine Familie fortbestehen.«
    Ich konnte kein Student oder Barkeeper sein – oder überhaupt irgendetwas anderes. Ich war nur für das geeignet, was ich tat. Natürlich gefiel mir vieles, was damit verbunden war, nicht besonders, aber Carrie hatte einmal gesagt, mein Beruf sei ihr egal, wenn ich nur gut darin sei. Nun, dies war mein Beruf, und ich war gut darin. Und dank meiner beiden Freunde mit den
    Gartenhandschuhen und dem Duschhaubenfetisch hatte ich erkannt, dass ich für etwas arbeitete, woran ich glaubte. Die Menschen, die mir etwas bedeuteten, lebten in einem Land, zu dessen Schutz ich meinen kleinen Teil beigetragen hatte, und ich war ausnahmsweise zufrieden mit dem, was ich getan hatte. Und wenn die Engel eines Tages herabkamen, um nur so zum Spaß das Buch
    meines Schicksals zu wiegen, würden sie darin vielleicht auch ein bis zwei Seiten Gutes finden.
    Vielleicht konnte Carrie sie auch lesen. Vielleicht konnte ich ihr von Lofti und Hubba-Hubba und Chalisah erzählen, und wir konnten uns ein paar Schritte auf die Mitte zubewegen. Leute können zusammenbleiben, wenn sie’s wirklich wollen, auch wenn um sie herum aller möglicher Scheiß passiert. Das wusste ich jetzt: Ich hatte es selbst gesehen.
    Der Zug bremste, und die Leute standen auf, griffen nach Mänteln und Mützen und sammelten ihre
    Tragetaschen mit Weihnachtseinkäufen ein. Die
    automatischen Türen gingen auf und ließen die
    Stationsschilder von Wonderland sehen.
    Ich stieg aus dem Wagen. Es war so kalt wie neulich, und der Wind war schneidend. Ich zog den
    Reißverschluss meiner Vliesjacke hoch und schloss mich der zum

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