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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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und
    Handschuhe auswrang, aber selbst nasse Wolle hält noch etwas Wärme zurück, und ich wusste, dass ich bei
    unserer Fahrt zum Strand alles an Hilfe brauchen würde, was ich mir sichern konnte.
    Lofti musste kämpfen, um das Zodiac auf Kurs zu

    bringen, während sein Kumpel und ich das vordere Ende
    – oder den Bug , wie Lofti mich immer wieder erinnerte –
    belasteten, damit er nicht hochstieg. Endlich bekam er das Boot unter Kontrolle, und wir pflügten durch die Wogenkämme, wobei meine Augen brannten, als salzige Gischt mein Gesicht immer wieder mit der Gewalt einer Hand voll Kieselsteine traf. Während einzelne Wellen uns anhoben und der Außenbordmotor protestierend zu kreischen schien, wenn die Schraube das Wasser verließ, konnte ich an der Küste Lichter sehen und gerade noch den Lichtschein von Oran, der zweitgrößten Stadt
    Algeriens, ausmachen. Aber wir mieden diesen belebten Hafen mit ständig ein- und auslaufenden spanischen Fährschiffen; wir steuerten einen rund zehn Kilometer weiter östlich gelegenen Punkt an, um zwischen der Großstadt und Cap Ferrat an Land zu gehen. Bei der Einsatzbesprechung in Alexandria hatte ein Blick auf die Landkarte genügt, um zu zeigen, dass die Franzosen hier deutliche Spuren hinterlassen hatten. Die gesamte Küste war mit Cap dieses, Plage jenes, Port anderes
    gesprenkelt.
    Cap Ferrat selbst war leicht zu erkennen. In der
    Dunkelheit links neben dem Lichtschein von Oran blitzte alle paar Sekunden sein Leuchtfeuer auf. Wir hielten auf eine kleine Landzunge zu, auf der sich einige der einzelnen Lichtflecke befanden, die allmählich immer besser zu sehen waren, je näher wir der Küste kamen.
    Während der Bootsbug immer wieder ins Wasser
    klatschte, zog ich mich ans Heck zurück, um Gischt und Wind möglichst wenig ausgesetzt zu sein. Ich war sauer, weil ich schon vor Beginn des eigentlichen Jobs
    durchnässt und durchgefroren war. Lofti hockte auf der anderen Seite des Motors. Ich beobachtete, wie er seinen GPS-Empfänger kontrollierte und etwas mehr nach links steuerte, damit wir auf Kurs blieben.
    Das Salzwasser brannte in meinen Augen, aber hier fühlte ich mich sehr viel wohler als in dem U-Boot, das wir gerade verlassen hatten. Es stammte aus den
    sechziger Jahren, und seine Klimaanlage gab allmählich den Geist auf. Nach dreitägigem Eingepferchtsein in Dieseldämpfen, während wir auf den richtigen
    Augenblick für diesen Einsatz warteten, hatte ich mich danach gesehnt, wieder an die frische Luft zu kommen, selbst wenn sie so frisch wie diese war. Jetzt tröstete ich mich mit dem Gedanken, dass ich nächstes Mal, wenn ich wieder Dieseldämpfe einatmete, in neunzig Meter Tiefe durchs Mittelmeer nach Alexandria zurücktuckern, dampfenden, süßen schwarzen Tee trinken und mir zum Abschluss meines wirklich letzten Jobs gratulieren würde. Die Lichter kamen näher, und die Küste nahm etwas deutlichere Formen an. Lofti brauchte den GPS-Empfänger nicht mehr; er wurde in dem wasserdichten Sack am Bug verstaut. Wir waren noch ungefähr
    vierhundert Meter von der Küste entfernt, und ich konnte allmählich das Zielgebiet ausmachen. Der höhere felsige Grund wurde von Scheinwerfern erhellt, und im Dunkel darunter waren schemenhaft die Klippe und der kleine Strand zu erkennen, an dem wir problemlos an Land gehen konnten, wie Lofti uns versicherte.
    Das Zodiac lief jetzt langsamer, und der

    Außenbordmotor arbeitete mit kleiner Tourenzahl, damit er möglichst wenig Lärm machte. Etwa hundert Meter vor dem Strand schloss Lofti den Benzinhahn und kippte den Motor nach vorn, bis er in waagrechter Stellung wieder einrastete. Das Boot machte kaum noch Fahrt und begann in der Dünung zu stampfen. Zu den
    Vorbereitungen für die Rückfahrt gehörte, dass Lofti eine der vollen Treibstoffblasen anschloss. Wir konnten es uns nicht leisten, damit herumzumurksen, wenn irgendetwas schief ging und wir schleunigst abhauen mussten.
    Seine Zähne blitzten weiß, als er uns breit angrinste.
    »Jetzt wird gepaddelt.«
    Die Art und Weise, wie die beiden sich ständig
    anpflaumten, zeigte deutlich, dass Lofti und der andere, dessen Namen ich noch immer nicht aussprechen konnte
    – Hubba-Hubba oder so ähnlich –, schon früher
    zusammengearbeitet hatten.
    Hubba-Hubba, der noch im Bug kniete, tauchte sein Holzpaddel in die Dünung. Wir glitten auf den Strand zu.
    Der Nachthimmel war wolkenlos klar und voller Sterne, und plötzlich war kein Windhauch mehr zu spüren. Die einzigen

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