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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Wegwerffeuerzeug. Während er uns mit gespielter
    Besorgnis betrachtete, steckte er sich die Zigarette zwischen die Lippen und betätigte das Feuerzeug
    zweimal, bevor eine Flamme kam. Seine Armbanduhr, ein superflaches goldenes Ding, glitzerte im Sonnenlicht.
    Auch seine Kleidung stammte nicht gerade aus einem Secondhandshop. Sein schwarzes Hemd sprach von
    Luxusqualität, und seine Jeans trugen ein Armani-Etikett.

    Er roch nach teurem Rasierwasser, und als er einen Zug von seiner Zigarette nahm, sah ich sorgfältig manikürte Fingernägel. Der Nagel des kleinen Fingers der rechten Hand war länger als die anderen – tatsächlich so lang, dass er sich fast schon nach innen bog. Vielleicht benutzte Spitzbart nicht gern einen Löffel, wenn er kokste.
    Während er sich ein stummes Blickduell mit Lofti
    lieferte, schnaubte ich Blut und Rotz aus meiner Nase auf den Betonboden und meine Jeans. Obwohl Hubba-Hubba keine fünf Meter von seinem Bruder entfernt lag,
    begutachtete Lofti seinen Mörder, als studiere er ein Gemälde. Ich war schwer beeindruckt. Im Lauf der Jahre hatte ich einige Leute kennen gelernt, die in kritischen Lagen einen klaren Kopf behielten, aber diese
    Selbstbeherrschung war fast übermenschlich.
    Spitzbart starrte auf uns hinunter und atmete einmal tief durch, bevor er Lofti gegen das Bein trat. »Sprichst du auch Englisch?«
    Lofti nickte, ohne ihn eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    Spitzbart zog erneut an seiner Zigarette. Als er
    ausatmete, bildete der Rauch im Sonnenlicht eine Art Heiligenschein um seinen Kopf. »Ihr seid vermutlich die Leute am anderen Ende der Funkverbindung?« Seine
    Stimme klang eisig. Er wartete auf eine Antwort, aber Lofti wollte ihm keine geben, womit er Recht hatte –
    allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Es ging jetzt nicht darum, Antworten zu verweigern; stattdessen mussten wir um unser Leben betteln.

    Ich wischte erneut eine Hand voll Blut und Rotz von meiner Nase, dann legte ich los. »Hören Sie, ich habe keine Ahnung, was zum Teufel hier vorgeht.« Ich nickte zu der Montagegrube hinüber. »Wir sollten nur diese beiden beschatten. Wir dachten, sie sollten als
    Drogenkuriere Heroin auf die Kanalinseln bringen.
    Jemand hatte die Sorge, das könnte sein dortiges
    Geschäft beeinträchtigen. Was hier gelaufen ist, brauchen wir nicht zu wissen. Scheiß drauf, wir können einfach von hier verschwinden und die ganze Sache vergessen
    …«
    Ich merkte, dass er gleich nach den ersten Worten das Interesse verlor. Er würdigte mich keines Blickes, sondern starrte nur Lofti an und nahm einen weiteren Zug, bevor er ihn auf Arabisch ansprach. Lofti antwortete mit drei oder vier Sätzen, die ich natürlich nicht verstand.
    Ich sah nur dass Spitzbart verdammt sauer auf ihn war.
    Spitzbart stieß eine Qualmwolke durch die Nase aus und wandte sich mir zu. »Was macht das schon? Mir ist egal, wer ihr seid. Ob ihr mich bestehlen wolltet oder nicht, spielt keine Rolle.« Er schnippte etwas
    Zigarettenasche in Richtung Grube. »Die sind tot. Ihr seid tot. Ich habe das Geld noch und warte einfach ab, bis neue Leute es abholen kommen. Ich kann’s mir nicht leisten, etwas zu riskieren. Was ihr wirklich wolltet, ist mir egal. Allah versteht alles, Allah wird mir vergeben.«
    Er wandte sich an Lofti. »Nein?«
    Lofti gab keine Antwort.
    Spitzbart nahm einen weiteren Zug, dann kehrte er uns den Rücken zu, um mit den Kerlen in den schwarzen Lederjacken zu reden. Lofti begann die Lippen zu
    bewegen; er hielt den Kopf gesenkt und wiegte sich leicht vor und zurück. Ich bekam nur Bruchstücke mit, aber die Worte »Muhammed rasul-ullah« waren deutlich zu hören.
    Die Schahada; er bereitete sich aufs Sterben vor.
    Er mochte bereit sein, vor seinen Schöpfer zu treten –
    ich war es nicht.
    Auch Spitzbart hörte, was Lofti murmelte, und drehte sich kurz nach ihm um, bevor er mit den Schultern zuckte und unsere Pässe in Richtung Grube warf. Sie landeten auf dem Eisengitter, und einer von ihnen fiel auf Hubba-Hubbas rot und schwarz verkohlten Leichnam. Spitzbart stolzierte davon, wobei er seinen Leuten laute Befehle erteilte.
    Loftis Blick folgte den beiden Kerlen in schwarzen Lederjacken, von denen einer den leeren Benzinkanister trug, als sie zu dem Lexus zurückgingen. Falls Allah wirklich auf unserer Seite stand, musste er sich jetzt am Riemen reißen und sofort etwas unternehmen.
    Einer der Kerle ließ den Motor des Lexus an, während der andere an der Kette zog, mit der sich

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