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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Pannen konnten im Einsatz immer mal passieren. Und dieser Kerl hatte einen großen Fehler gemacht, als er sich hatte anmerken lassen, was er über mich wusste: Auch wenn wir Befehl hatten, hier außer Zeralda niemanden zu töten, würde er sterben müssen.
    Er schien sich unter Kontrolle zu haben, auch wenn sein dickliches Gesicht nicht allzu gut aussah; ein großer Teil des Bluts, das in seinem Kopf hätte sein sollen, befand sich jetzt auf seiner ehemals weißen Hemdbrust.
    Ich beförderte Zeralda mit einem Fußtritt auf den Rücken. Sein Gesicht sah nicht allzu schlecht aus. Ihm fehlten ein paar Zähne, und er blutete aus Mund und Nase, aber ansonsten schien er unverletzt zu sein. Seine Augen waren geschlossen, und sein Körper schwabbelte, als er mir, so vermutete ich jedenfalls, zu erklären versuchte, weshalb ich ihn am Leben lassen sollte.
    Ich trat zurück, hob meine am Lauf gepackte Macharow und schlug ihm mit dem Griff zweimal kräftig über dem Herzen auf den Brustkorb. Er zuckte noch ein paar Mal, dann bewegte er sich nicht mehr.
    Die Augen von Zeraldas dickem Kumpel drohten jetzt wie zuvor Loftis aus ihren Höhlen zu treten, aber er gab keine Schreckenslaute von sich und bettelte auch nicht um sein Leben, als die Musik wieder einsetzte, während aus irgendeinem anderen Teil des Hauses die Angstschreie der Jungen zu hören waren.
    Hubba-Hubba kam in den Raum zurück.
    »Wo sind die Jungen?«
    »Im Bad eingesperrt.« Er wies mit einem Daumen über die Schulter.
    »Schaff sie hier raus, bevor die Flammen uns abschneiden. Gib ihnen den Wagen - einer von ihnen wird schon fahren können. Los, Kumpel, sieh zu, dass sie von hier wegkommen. Dieser Scheißkerl bleibt, ich will, dass er zusieht.«
    Lofti hatte den Fettkloß vom Boden hochgerissen und aufs Bett geworfen. Dort überhäufte er ihn jetzt mit Verwünschungen. Dann traf seine geballte Faust seinen Mund mit einem gewaltigen Schwinger.
    Während der Fettkloß sich das Blut von seiner aufgeplatzten Unterlippe wischte, sorgte ich dafür, dass er sah, wie ich das Schlachtmesser aus dem Rucksack holte. Er begann offenbar zu ahnen, was ich vorhatte. Seine braunen Augen quollen noch weiter aus ihren Höhlen, und er zitterte wie Espenlaub.
    Ich packte den toten Zeralda am Arm und drehte ihn auf den Bauch. Dann hockte ich mich auf ihn, packte mit der linken Hand eine Hand voll Haar und riss seinen Kopf zurück. Nun konnte ich die Messerschneide unterhalb des Adamsapfels ansetzen.
    Nachdem ich mich durch einen raschen Blick davon überzeugt hatte, dass der Fettkloß zusah, begann ich zu schneiden. Ich hatte mich tagelang vorbereitet, indem ich mir gesagt hatte, dieser Augenblick werde schockierend sein, aber jetzt hatte ich keine Zeit, schockiert zu sein. Ich musste meinen Auftrag ausführen.
    Die Klinge war rasiermesserscharf, und ich fühlte wenig Widerstand, als ich Zeraldas Kopf noch weiter zurückzog, um besser schneiden zu können. Ich fühlte mich leicht schwindlig. Das mochte an der Wolke aus Haschischrauch liegen, die uns noch immer umgab, aber ich bezweifelte es. Nebenan sangen Pink Floyd mit voller Lautstärke von den glücklichsten Tagen unseres Lebens.
    Der Fettkloß schloss die Augen, aber Lofti drückte ihm die Mündung seiner Pistole ans Ohr und zischte ihm etwas zu. Als er die Augen wieder öffnete, sah er das Blut seines toten Freundes über die Bodenfliesen und zwischen seine vom Bett baumelnden eigenen Füße rinnen. Das war zu viel für ihn; er übergab sich aufs Bettzeug, während er sich verzweifelt bemühte, seine Füße vom Boden fern zu halten, als stünde der Fußboden in Flammen.
    Als sein Magen leer war, fing er an, Lofti zu belabern, verstummte jedoch abrupt, als ein greller Lichtschein die süßlich riechenden Rauchschwaden erhellte, die uns noch immer umgaben.
    Der Lichtschein kam aus der Umgebung der Öltanks. Die Brandsätze hatten ganze Arbeit geleistet. Das Öl stand in hellen Flammen: Ich konnte sehen, wie das Laub der über die Umfassungsmauer aufragenden Bäume die
    leuchtend orangeroten Flammen reflektierte.
    Ich konzentrierte mich wieder auf meine Arbeit und säbelte an der Wirbelsäule herum, als hätte ich ein Stück Ochsenschwanz durchzuschneiden.
    Lofti hatte inzwischen keinen Spaß mehr an seiner Nebenrolle und schlug mit dem Griff der Macharow auf den zweiten Pädophilen ein. Hatte der Fettkloß es bisher nicht kapiert, begriff er jetzt, dass er tief in der Scheiße saß. Er begann zu betteln, lag mit hochgezogenen

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