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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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leitete er das Unternehmen; ich war nur als europäischer - aber hoffentlich bald amerikanischer - Gastterrorist dabei.
    Von der Spitze der Halbinsel, wo wir an Land gegangen waren, bis zum Zielgebiet stieg das Gelände ungefähr vierzig Meter hoch an. Wir bewegten uns auf einem Zickzackkurs über Sand zwischen Felsen. Es war gut, in Bewegung zu sein, damit mir wieder etwas warm wurde.
    Kurz vor dem Übergang in flaches Gelände machten wir Halt und setzten uns hin und warteten, bis ein Auto auf der Straße vorbeigefahren war. Lofti kroch weiter, um es zu kontrollieren. Niemand sprach davon, aber wir machten uns alle Sorgen, weil die Polizei ganz in der Nähe stationiert war, und befürchteten, sie könnte wegen der Gefahr von Terroranschlägen regelmäßig in der unmittelbaren Umgebung ihrer Kaserne patrouillieren. Trotzdem machte ich gern eine Pause, um wieder zu Atem zu kommen. Meine Nase begann leicht zu laufen.
    Lofti rutschte rückwärts über die Felskante herunter und flüsterte Hubba-Hubba etwas auf Arabisch zu, bevor er zu mir kam. »Nur ein Auto, noch keine Polizei.«
    Das nasse T-Shirt unter meinem Pullover war jetzt etwas wärmer, aber auch so nicht angenehmer zu tragen. Na und? Es würde nicht mehr lange dauern, bis es wieder schwarzen Tee und Dieseldämpfe für mich gab und ich - praktisch zum ersten Mal in meinem Leben - aktiv meine Zukunft planen konnte.
    Ich zog den linken Pulloverärmel zurück und warf einen Blick auf meine Traser. Sie zeigte 00:58 an. Ich dachte an Mr. und Mrs. B. Genau wie das Ehepaar Bouteflika würden sie jetzt wahrscheinlich duschen und sich umziehen, während sie besprachen, worüber sie um Himmels willen bei dem Tex-Mex-Dinner reden sollten. Vermutlich irgendwas in dieser Art: »Oh, ich höre, dass es in Ihrem Land jede Menge Erdöl gibt? Wir hätten nichts dagegen, Ihnen einen Teil davon abzukaufen, statt dass Sie’s den Italienern für ihre Fiats liefern. Und, oh, übrigens wird’s bei Ihrer Rückkehr einen Algerier weniger geben, den Sie regieren können. Aber keine Sorge, er hat es verdient.«
    Als das Motorengeräusch des Wagens in Richtung Oran verklang, streckten wir alle drei langsam unsere Köpfe über die Felskante, um das vor uns liegende, mit Felsen durchsetzte, sandige Gelände abzusuchen. Das ständige Schrillen von Zikaden - oder wie sie hier sonst genannt wurden - hallte durch die Nacht.
    Das Tanklager glich einer Oase aus gelbem Licht, das so grell war, dass ich die Augen zusammenkneifen musste, bis sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Es lag nicht ganz zweihundert Meter halblinks voraus. Aus meinem Blickwinkel standen die Tanks nebeneinander und schienen von einem gemeinsamen Schutzwall umgeben zu sein. Rechts neben ihnen waren die Tanklaster in nicht sonderlich gerader Reihe aufgefahren.
    Geschützt wurde das Tanklager durch einen drei Meter hohen Maschendrahtzaun, der an einigen Stellen herunterhing, wo im Lauf der Jahre immer mal wieder ein Tanklaster rückwärts in den Zaun gefahren war.
    In der entferntesten Ecke des eingezäunten Geländes, neben dem Tor zur Straße, stand das Wachhäuschen. Es war nicht größer als ein geräumiger Gartenschuppen. Der Wachmann sollte nicht nur verhindern, dass nachts Tanklaster verschwanden, sondern fungierte auch als Feuerwache, denn das Tanklager hatte keine automatische Feuerlöschanlage für den Fall, dass es ein Leck oder eine Explosion gab. Von Lofti wussten wir, dass in diesem Häuschen ein einzelner Wachmann saß, dessen Aufgabe es vermutlich war, sich ans Telefon zu hängen, wenn hier der ganze Laden hochging.
    Für uns war das gut, weil es bedeutete, dass wir keine Zeit damit vergeuden mussten, Brandmelder oder Löschanlagen unbrauchbar zu machen. Schlecht war dagegen die Polizeikaserne. Bauten wir hier Mist, war die Polizei nur einen Anruf und drei Kilometer weit entfernt. Wurden wir geschnappt, saßen wir echt in der Scheiße. Algerien war nicht gerade als Hort der Menschenrechte bekannt, niemand würde uns zu Hilfe kommen, was wir auch sagten, und Terroristen verschwanden hierzulande routinemäßig unter ungeklärten Umständen.

 
3
    Das eigentliche Zielgebäude lag näher als das Tanklager und rechts von uns. Die das Haus umgebende Mauer war ein weitläufiges, quadratisches, hohes Bauwerk aus verputzten Ziegeln, deren Anstrich ursprünglich cremeweiß gewesen war. Sie war ganz in der muslimischen Tradition von Architektur zum Schutz der Privatsphäre errichtet. Der Haupteingang lag den

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