Wie, du stillst nicht
Vorwort
Es ist wichtig, dass Mütter, die sich, aus welchen Gründen auch immer, für die Flaschenfütterung mit Kunstmilch oder Muttermilch entschieden haben oder entscheiden mussten, wertvolle und hilfreiche Tipps an die Hand bekommen, wie sie eine natürliche, gesunde, körperliche und seelische Bindung zum Kind aufbauen und die Zeit nach der Geburt so harmonisch und natürlich wie möglich gestalten können. Kinder sind auf die Liebe und Fürsorge der Eltern angewiesen, doch in den ersten sechs Monaten auch auf ein einziges Nahrungsmittel. Es liegt auf der Hand, dass dieses Nahrungsmittel so gut wie möglich und die Darreichungsform so normal wie möglich sein sollte, um ihnen auch weiterhin die Möglichkeit zu geben, gesund und glücklich zu wachsen.
Es gibt zahlreiche Bücher, CDs und Seminare, die auf die physischen und psychischen Vorteile des Stillens und der Muttermilch eingehen und Frauen auf diese besondere Zeit in ihrem Leben vorbereiten und informieren. Gestillt zu werden, ist eines von vielen Bedürfnissen, die ein Baby hat. Natürlich will auch die nichtstillende Mutter das Beste für ihr Baby. Nur die Mutter selbst weiß intuitiv, was für sie in diesem Moment machbar und durchführbar ist. Beratung kann ihr dabei helfen, ihre Möglichkeiten klarer zu sehen sowie Hindernisse zu erkennen und vielleicht aus dem Weg zu räumen, sich mit einem möglichst guten Gefühl zu entscheiden und dann mit ihrem Kind ihren persönlichen Weg zu gehen.
Aufgrund dieser Aspekte ist es wichtig, dass es ein Buch zum Thema »Nichtstillen« gibt. Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass man im Vorfeld zu wenig auf das Thema Stillen vorbereitet wird, selbst im Geburtsvorbereitungskurs wurde nicht darüber gesprochen, dass es nicht so einfach ist, wie man vielleicht glaubt. Bei meinem ersten Kind lief es leider nicht so gut, ich bekam eine Entzündung, mit der Folge, dass ich meinen Sohn nicht weiter stillen konnte. Bei meiner Tochter dann wusste ich, worauf ich zu achten hatte, und es hat mit dem Stillen wunderbar geklappt.
Alles Gute wünscht Ihnen und Ihrem Baby
Karen Webb, zweifache Mutter
ZDF - Leute Heute, Moderation
»Wie, du stillst nicht?«
Dies ist der wohl häufigste Satz, den Frauen, die - aus welchen Gründen auch immer - ihr Baby nicht stillen, zu hören bekommen. Oftmals ist der Grund dafür sehr komplex und nicht in drei Sätzen zu erklären. Aber muss man das überhaupt? Dieses Buch wird Ihnen keine Vorwürfe oder ein schlechtes Gewissen machen. Es wird Ihnen aber auch nicht einreden wollen, dass es positiv oder einerlei ist, wenn Sie nicht stillen, denn alle Neugeborenen kommen mit den gleichen natürlichen Bedürfnissen auf die Welt. Dazu zählt unter anderem das Bedürfnis, nach der Geburt über Mamas Brust wieder eins zu werden. Aber auch für die Frau ist Stillen etwas Gesundes und fördert hormonell bedingt eine sichere gegenseitige Bindung. Sich über Babys Bedürfnisse, aber auch über seine eigenen klar zu werden und dann einen gemeinsamen Nenner zu finden, ist wichtig, damit alle Beteiligten zufrieden sind.
Ich selbst bin nicht nur dreifache Mutter mit Still- und Nichtstill-Erfahrungen, sondern auch Stillfachfrau. Ich möchte mich mit diesem Buch an Frauen wenden, die schon abgestillt haben oder abstillen möchten. Es kann verschiedene Beweggründe geben, den Säugling nicht stillen oder nur kurze Zeit stillen zu wollen. Dieses Buch informiert Sie darüber, wie Sie die Bedürfnisse eines Neugeborenen auch ohne Stillen weitestgehend befriedigen können. Denn auch Sie haben ein Recht auf Unterstützung, um mit ihren Babys eine glückliche Zeit nach der Geburt zu erleben. Es klärt über die Unterschiede zwischen Stillen und Nichtstillen auf, informiert über die vielen Facetten des Nichtstillens und über alle Themen rund um die (Flaschen-)Ernährung.
Regina Masaracchia
Sehen, fühlen, riechen, hören, schmecken
Für die spätere Gesundheit ist es von essenzieller Bedeutung, wie wir im Säuglings- und Kleinkindalter ernährt werden. Frauen, die nicht stillen, sollten von daher ein besonderes Augenmerk auf die Ernährung ihres Kindes haben. In der Schwangerschaft wird das Baby über die Nabelschnur versorgt. Lebt die Schwangere gesund, erhält es alles, was es braucht, um sich gut zu entwickeln. Die Geburt leitet zwar die Trennung zwischen Mutter und Kind ein, doch beide haben schnell wieder das Bedürfnis, sich gegenseitig zu spüren und zu kuscheln. Eine frischgebackene Mutter möchte
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