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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Lamellenjalousie zwar sehen, aber nicht hören konnte. Außer unseren Stimmen war das einzige Geräusch das Säuseln der aus den Schlitzen der Klimaanlage strömenden gefilterten Luft.
    »Kauft eigentlich kein Mensch mehr einen normalen schwarzen Kaffee? Sie zahlen über zwei Dollar pro Becher, nur weil das Zeug einen modischen Namen hat.«
    Der Raum war luxuriös eingerichtet. Eine Wand war mit Eiche getäfelt, und dort hing ein vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammendes Porträt eines Mannes, der einen Dreispitz und einen Freimaurerschurz trug. Im Hintergrund war eine Indianerhorde zu sehen, die offenbar jemanden abschlachtete.
    Als George sich mir schließlich zuwandte, merkte ich, dass heute wirklich Freizeitkleidung angesagt war. Unter seinem Cordsakko trug er nicht wie üblich ein Oberhemd mit Button-down-Kragen und Krawatte, sondern ein weißes Polohemd. Nächste Woche würde er vielleicht ganz über Bord gehen und den obersten Knopf offen lassen, aber dafür hätte ich nicht garantieren können.
    George ließ sich in den schwarzen Ledersessel fallen, der leise quietschte, als er sein Gewicht aufnahm. Die einzigen Gegenstände auf dem Schreibtisch waren ein Telefon und ein dunkelbrauner Aktenkoffer. Er forderte mich mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen, und kam dann sofort zur Sache. »Also, was ist aus der Waffe geworden?«
    Ich hielt noch immer den leeren Kaffeebecher in der Hand, weil ich nicht wusste, wo ich ihn hinstellen sollte. »Suzy ist zum Jet-Skiing gegangen und hat sie ungefähr dreihundert Meter vor dem Strand versenkt. Alle Patronenhülsen waren noch in der Trommel. Ich habe sie nicht begleitet, aber ich bin sicher, dass sie gute Arbeit geleistet hat.«
    George zog die Augenbrauen hoch.
    »Ich konnte nicht - niemand sollte meine Hautabschürfungen sehen.«
    »Wie sind sie verheilt?«
    »Ziemlich gut. Ich kann mir nur nicht abgewöhnen, nachts den Schorf aufzukratzen.« Ich rang mir ein kleines Lächeln ab, das jedoch ohne Wirkung auf George blieb. Er sah zu den in die abgehängte Decke eingelassenen Halogenleuchten auf. »Ich werde hier ein paar Dimmer einbauen lassen. Diese Dinger sind gesundheitsgefährdend, schlecht für die Augen.«
    Ich nickte, denn wenn George das sagte, musste es stimmen.
    Er kehrte in die reale Welt zurück. »Sie und die Frau .«
    »Suzy.«
    »Genau. Sie haben beide sehr gute Arbeit geleistet, mein Junge.« Er zog den Aktenkoffer zu sich heran und fummelte an den Zahlenschlössern herum.
    Ich stellte meinen Kaffeebecher auf das versiegelte Parkett. »Eines würde mich interessieren, George - was war in den Flaschen?«
    Er machte sich nicht einmal die Mühe, den Kopf zu heben. »Das, mein Junge, brauchen Sie nicht zu wissen. Sie haben Ihren Teil getan.«
    Der Deckel ging auf, und George sah mit gezwungen wirkendem Lächeln zu mir herüber. »Wissen Sie noch, was ich Ihnen gesagt habe? Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass dieser Abschaum früher vor seinem Schöpfer steht als erwartet. Punktum.«
    Ich erinnerte mich daran.
    »Wohin wollen Sie jetzt?«
    »Vielleicht verreise ich ein bisschen, wer weiß?«
    »Ich will’s wissen. Achten Sie darauf, immer Ihr Handy bei sich zu haben. Meine Piepsernummer bleibt bis Ende des Monats gleich; danach sage ich Ihnen die neue Nummer.«
    George nahm eine braune Luftpolster-Versandtasche aus dem Aktenkoffer und schob sie mir gemeinsam mit einem mit der Maschine beschriebenen Blatt zu. Ich beugte mich nach vorn, um danach zu greifen, während er nochmals die Deckenleuchten kontrollierte und auf seine Armbanduhr sah.
    Auf dem Blatt Papier stand, dass ich sechzehntausend Dollar in bar erhalten hatte, die ich mit meiner Unterschrift quittieren sollte - vielleicht damit George das Geld nicht unterschlagen und sich ein zu seinem Hemd passendes Pferd kaufen konnte. »Ich dachte, Sie hätten gesagt, ich bekäme zwanzigtausend?«
    »Richtig - aber Sie haben gerade zwanzig Prozent für den Sozialfonds gestiftet.« Er sah sich in seinem Luxusbüro um und breitete die Arme aus. »Dort draußen gibt’s alte Agenten, die keine Versorgungsansprüche hatten, als sie ausgemustert oder kaputtgeschossen wurden. Das Leben war damals anders, deshalb habe ich mir überlegt, dass wir diese alten Kerle an unserem Wohlstand beteiligen sollten. Diesen Jungs fällt es schwer, sich in der realen Welt zurechtzufinden, Nick. Wie ich Ihnen nicht zu erzählen brauche, herrscht dort draußen das Gesetz des Dschungels .«
    Ich holte tief Luft und

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