Nicolai
Mitte des Dachgartens. Dann stellte
ich die Stühle dazu und legte die weiße Tischdecke über den Tisch. Ich räumte die Kerzenständer mit den Kerzen dazu und
zündete sie an. Ich öffnete den Champagner. Die Gläser polierte ich noch mal
kurz mit dem Ende des Tischtuches bevor ich sie auf den Tisch stelle. Der
CD-Spieler stand auf dem Boden, etwas abseits. Ich machte ihn an. Alles war
perfekt. Zufrieden setzte mich hin und lauschte der Musik. Ich schaute auf die
Uhr. Es war kurz vor 20.00 Uhr. Also müsste jeden Augenblick Nicolai kommen.
Voller
Sehnsucht erwartete ich nun Nicolai. Mein Blick wanderte zur Dachluke. Jeden
Moment wird sie aufgehen und Nicolai würde aus ihr herausklettern. Die Zeit
verging, aber Nicolai kam nicht. Ich sah jede 5 Minuten auf die Uhr, dann
wieder zu Dachluke. Aber nichts tat sich. Warum kommt er nicht? Die Zeit
verging, inzwischen war es schon 20.45 Uhr und dunkel. Würde er mich versetzen?
Nein, das passt nicht zu Nicolai. Irgendetwas muss passiert sein. Ich machte
mir tausend Gedanken, blickte immer wieder nervös auf die Uhr. Gerade, als ich
aufstehen wollte, öffnete sich die Dachluke. Erfreut stand ich auf und ging zur
Dachluke. Jedoch bemerkte ich zu spät, dass nicht Nicolai aus der Dachluke
kletterte sondern Stephano. Wie versteinert blieb ich stehen. „Guten Abend
schöne Frau.“, sagte er und kam langsam auf mich zu. Erschrocken und total
verängstigend wich ich Schritt für Schritt zurück. Mir war klar, dass er meine
Angst roch und dass das ihn noch mehr reizte. Und ich wusste, dass ich keine
Chance hatte ihm zu entkommen. Mein Blick ging zur Dachluke. Wo war bloß Nicolai?
Stephano kam immer näher auf mich zu. Mit der einen Hand griff er blitzschnell
meinen rechten Arm nach oben, sein linker Arm schlang sich um meine Hüften. Er
zog mich kräftig an sich heran und drehte sich mit mir. „Dein Stephano wird
nicht kommen. Er amüsiert sich gerade, mit Sarah.“, sagte Stephano spöttisch.
„Nein, du lügst, das ist nicht wahr.“, schrie ich ihn an. Mit aller Kraft
wehrte ich mich gegen ihn. Doch Stephano war einfach zu stark und sein Griff zu
fest. Er fing höhnisch an zu lachen. Immer wieder versuchte ich mich aus dieser
unliebsamen Haltung zu befreien. Doch es gelang mir nicht. Plötzlich warf er
mich mit voller Wucht auf den Tisch. Ich schlug mit meinem Kopf hart auf. Er
nahm mit einer Hand meine Arme über meinen Kopf zusammen und zerriss mein Kleid.
Ich schrie und versuchte mit meinen Beinen mich zu wehren. Doch Stephano lag
bereits auf mir. Ich spürte das enorme Gewicht auf meinen Körper und bekam kaum
Luft. Panik stieg in mir auf. Gierig griff er nach meinen Brüsten, riss mir das
Kleid mit einem Ruck nun völlig vom Leibe. Hilflos lag ich vor ihm. Es ist
vorbei, dachte ich. Ich nahm den kalten Atem von Stephano wahr, ich spürte wie
zwei scharfe Zähne meinen Hals berührten. Stephano biss zu. Ich schrie auf,
wollte mich wehren, doch mir wurde schwammig vor Augen. Durch meinen Körper
drang ein brennender Schmerz. Ich bekam höllische Schmerzen. Um mich herum
verzerrten sich die Bilder. Plötzlich waren da 2 Männer. War das Nicolai? Ich
konnte nicht mehr klar denken, geschweige noch richtig sehen. Jemand riss
Stephano von mir runter. Ich sah ihn durch die Luft fliegen. Langsam versuchte
ich aufzustehen, doch alles drehte sich um mich herum. Ich sah an mir herunter.
Blut lief über meine Brüste, über meinen Bauch. Schwankend ging ich vom Tisch
weg und bewegte mich zum Rand des Daches. Jemand rief nach mir. Ich wollte mich
noch umdrehen, doch ich verlor den Halt und stürzte in die Tiefe.
Langsam
öffnete ich die Augen. Wo war ich? Was war geschehen? Ich versuchte mich
aufzurichten, als plötzlich eine Hand nach mir Griff. Erschrocken blickte ich
in die Augen von Carl. „Alexandra mein Kind. Wie geht es dir?“ Ich traute
meinen Augen nicht. Carl. Carl war hier. Freudig über seine Anwesenheit wollte
ich ihm um den Hals fallen, doch er drückte mich sanft zurück ins Bett. „Leg
dich bitte wieder hin, du bist noch zu schwach.“ „Was ist geschehen?“, fragte
ich ihn. Mir fehlte jegliche Erinnerung. Ich bemerkte nicht einmal Nicolai der
in der Ecke auf einem Stuhl saß und mich anstarrte. „Warum wolltest du dich
denn vom Dach stürzen Kind? Was um Gottes Willen hat dich dazu veranlasst?“,
fragte ganz besorgt Carl. Für einen kurzen Moment hielt ich inne. Bilder
schossen durch meinen Kopf. Ich war auf dem Dach? Wieso? Oh nein? Doch dann
fiel
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