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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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immer noch gefesselt. »Was hast du mit uns vor?«
    »Ich werde euch erschießen. Damit schließt sich der Kreis. Ich musste mich mit dir abfinden, weil ich meinen Vater getötet habe. Jetzt höre ich mit allem auf, indem ich deinen umbringe.«
    Tess stach daneben, und Amy fluchte. Michael sah mit verengten, blitzenden Augen auf. »Du hast deinen eigenen Vater umgebracht?«
    Amys Gesicht verhärtete sich. »Er wollte heiraten. Aber ich wollte es nicht. Sie hatte fünf Kinder, und alle wären in
mein
Haus eingedrungen. Hätten
meine
Sachen angefasst!« Ihr leises Lachen war böse. »Aber was habe ich dafür gekriegt? Euch fünf Kinder. Ich hatte wirklich nichts gewonnen.«
    »Du hast Leon ausgeliefert«, murmelte Tess und nahm sich Zeit für die letzten Stiche.
    »Das war nicht schwer.« Ihr Gesicht verfinsterte sich. »Und dich auszuliefern hätte genauso leicht sein sollen.«
    »Und was war das Problem?«, fragte Tess.
    »Ich hatte Sorge, dass die Polizei es nicht kapiert, daher habe ich zu viele Spuren hinterlassen.«
    »Du hast deinen Job zu gut erledigt«, murmelte Tess. Sie würde das Spiel mitspielen.
    »Stimmt.« Amy schien erfreut. »Aber deinen alten Herrn reinzulegen, war nun wirklich ein Kinderspiel.«
    Tess biss die Zähne zusammen. Auch diese Sache hatte Amy inszeniert. »Ja, damit hast du mich wirklich getäuscht.«
    »Die große Psychiaterin. Auch nicht schlauer als jeder andere. Du siehst nur, was du sehen willst.« Amy spreizte die Finger. »Das hast du ja ganz anständig gemacht. Dafür hat der alte Mann einen schnellen Tod verdient.«
    Tess wusste, dass sie nur eine einzige Chance hatte. Jetzt oder nie. Sie griff nach hinten und riss das Messer aus dem Hosenbund, und während Amy noch ihre genähte Wunde inspizierte, stach sie ihr tief in den gesunden Arm. Mit einem Schmerzensschrei schwang Amy die Pistole aufwärts, und Tess verpasste ihr denselben Hieb, den sie auch bei Clayborn angewandt hatte. Amy kreischte, als Blut aus ihrer Nase sprudelte, und Tess warf sich gegen sie und krachte mit ihr gegen ein Regal. Gläser klirrten und Flaschen schepperten, und Amy war für einen Moment bewegungsunfähig.
    Tess packte Amys Pistole mit einer Hand und sägte mit der anderen am Strick um ihre Fußknöchel. Dann streckte sie sich, den Lauf der Waffe auf Amy gerichtet. Amy grinste höhnisch. »Das bringst du sowieso nicht.«
    Tess wusste, dass Amy in gewisser Hinsicht recht hatte. Sie hatte diese Frau für ihre beste Freundin gehalten. Leider war diese Freundschaft die ganze Zeit vollkommen einseitig gewesen. Doch so viel Hass sie momentan auch empfand, diese Frau war krank. Sie hatte Harold Green verschont. Musste sie Amy nicht denselben Dienst erweisen? Immerhin hatte sie sie einmal geliebt wie eine Schwester. »Ich will dich nicht töten, Amy. Aber wenn ich es muss, werde ich es tun. Steh auf, und wenn du meinen Vater berührst, drück ich ab.«
    Amy stand auf. »Und das in solch einem kleinen, stickigen Kämmerchen? Du kriegst hier doch bestimmt nicht genug Luft.«
    Tess biss die Zähne zusammen. »Ich staune selbst, wie gut es funktioniert.« Und zu ihrem Erstaunen merkte sie, dass es stimmte. »Beweg dich. Weg von meinem Vater.« Amy bewegte sich mit wachsamen Augen ein paar Schritte auf die Tür zu. Tess wusste, dass sie nur auf eine Gelegenheit wartete. »Das reicht. Dad, ich kann dich nicht losbinden, weil ich sie dann aus den Augen lassen muss.«
    »Schon gut, Tess.« Er klang so schwach. »Hol Hilfe.«
    »Vorwärts, Amy. Wir gehen jetzt telefonieren, und diesmal spreche ich für mich selbst.«

Freitag, 17. März, 20.20 Uhr
    Aidan, Murphy und Spinnelli starrten auf die Fotos, die Rick auf dem Tisch ausgebreitet hatte. »Die fehlenden CD -Splitter entsprechen den fehlenden Bereichen auf den Fotos«, erklärte Rick.
    »Fotos?«, fragte Aidan. »Ich hätte eher Audiodateien erwartet.«
    »Oh.« Rick schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu klären. »Na klar. Ich war so begeistert von dem hier, dass ich es ganz vergessen habe. Ja, ich habe eine Audiodatei gefunden, aber nur in Bruchstücken. Es wird allerdings reichen, um Poston festzunageln. Aber während ich nach den Audiosegmenten gesucht habe, habe ich eine Bilddatei gefunden – ziemlich tief vergraben. Wahrscheinlich hat sie versucht, die CD mit Regierungssoftware zu löschen. Das funktioniert nur, wenn man die Daten siebenmal überschreibt, aber selbst dann bleiben Reste übrig. Schauen Sie sich an, ob Sie mit den Fotos etwas anfangen

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