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Niemand lebt von seinen Träumen

Niemand lebt von seinen Träumen

Titel: Niemand lebt von seinen Träumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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tapfer. Sie lachten mit, sie ritten mit dem Esel auf den Drachenfels und tranken auf der großen Aussichtsterrasse des Lokals den Kaffee und ein Glas ›Drachenblut‹, den traditionellen Rotwein der Gegend. Dann sahen sie hinab auf das Rheintal, auf das in der Ferne liegende Bonn, auf die weißen Dampfer, die wie Spielzeuge auf dem in der Sonne glitzernden breiten Strom dahinfuhren. Wie Mücken schwärmten die Paddelboote dazwischen. Die Eisenbahn auf der anderen Seite schlängelte sich das Ufer entlang; der weiße Qualm stieg in den Himmel wie Watte. Alles schien einer großen Spielzeugschachtel zu gleichen, die aufgeklappt vor ihren Blicken lag wie ein bunter Kinderfilm von Schönheit und Zierlichkeit.
    Über dem Siebengebirge schwebte lautlos ein Segelflugzeug mit Schweizer Hoheitszeichen. Anscheinend schwerelos hing es unter der Sonne, weiß blitzten die Flügel und die runde Kanzel mit dem Glasfenster. Es zog weite Kreise über dem Rhein und schwebte dann, sich leicht neigend, über den Westerwald davon.
    Frank hob sein Glas. »Meinen Heiratsantrag hast du heute vormittag zwar nicht angenommen – aber bist du wenigstens bereit, dich mit mir zu verloben?«
    Susanne nahm seinen Kopf in die Hände und sah ihm einige Zeit schweigend in die Augen.
    »Frank, du sollst wissen, daß du keine Verpflichtungen mir gegenüber hast. Du mußt dich jetzt nicht mit mir verloben, nur um mir damit vielleicht Trost zu spenden. Ich werde auch ohne sichtbare Bindung auf dich warten …«
    »Susanne, was sagst du da? Ich liebe dich. Ich will zu dir gehören, und das sollen auch alle wissen.«
    »Dann darfst du morgen Ringe kaufen.« Sie zog seinen Kopf zu sich heran und küßte ihn leidenschaftlich, ja fast verzweifelt. Er spürte, wie das Verlangen in ihm aufstieg, und er umarmte sie noch heftiger, als sie sagte: »Aber, aber … die Leute … Wollen wir unsere Verlobung nicht lieber bei mir feiern? Allerdings müßtest du den Wein von hier mitnehmen. Mein Vorratslager ist leer …«
    Frank ließ sich nicht lange überreden. Im Handumdrehen besorgte er vier Flaschen Rotwein. So beladen machten sie sich auf den Heimweg.
    Frank Barron hatte Susannes Behausung noch nie betreten. Sie entpuppte sich als ein großes Zimmer in einem wiederaufgebauten Haus in der Kölner Altstadt. Das Zimmer hatte ursprünglich zu einer Sechs-Zimmer-Wohnung gehört, war jedoch, bedingt durch die allgemeine Wohnungsnot, beschlagnahmt worden. Behelfsmäßig war vom Treppenhaus aus ein eigener Zugang gelegt worden. Darüber sei sie besonders glücklich, sagte Susanne, als sie Frank stolz ihr kleines 21-qm-Reich zeigte, das von einer Couch bis zum Herd und zum Waschbecken alles enthielt, was in normalen Zeiten getrennt in mehreren Zimmern untergebracht war. An einigen Schmuckstücken, wie beispielsweise einer gotischen Madonna, war zu erkennen, daß die Inhaberin Antiquitäten schätzte.
    »Mein Chef überließ sie mir als Geburtstagsgeschenk zur Hälfte des regulären Preises«, meinte Susanne, als müsse sie sich für diese Verschwendung entschuldigen.
    Schnell holte sie zwei Gläser herbei und drückte Frank den Korkenzieher in die Hand.
    »Deine erste hauswirtschaftliche Handlung als Bräutigam«, sagte sie dabei scherzend.
    Dann saßen sie bei Kerzenschein auf der Couch und prosteten sich immer wieder von neuem zu. Denn auf jedes ›Prost‹ hatte natürlich ein Kuß zu folgen.
    »Ein herrliches Gefühl, eine solch schöne Braut zu haben«, stellte Frank fest. »Wenn das so weitergeht, könnte ich mich direkt an das Verlobungfeiern gewöhnen.«
    »Vorausgesetzt, daß du das immer nur mit mir machst – habe ich gar nichts dagegen«, seufzte Susanne und drückte sich noch enger an ihn.
    Frank stellte sein Glas auf dem kleinen runden Tisch ab, faßte mit beiden Händen ihren Kopf und küßte sie zärtlich. Langsam glitten seine Hände über Susannes Körper, liebkosten ihren schlanken schönen Rücken, ihre schmalen Schultern, die runden Hüften, streichelten die kleinen, aber vollen Brüste. Susanne wehrte sich nicht.
    »Ich liebe dich«, sagte sie leise, als er sie für einen Augenblick freigab. »Ich liebe dich so sehr. Was soll ich nur machen, wenn du so weit weg bist von mir, im fernen Amerika …«
    »Nicht sprechen …«, unterbrach Frank. Susanne spürte, wie er sie langsam entkleidete.
    »Nicht hier, mein Liebling«, flüsterte sie. Sie setzte sich auf, nahm seine Hand und führte ihn zu ihrem schmalen Bett in der anderen Ecke des Zimmers.
    »Nur

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