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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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eine andere geben, die mich so wärmen kann. Aber ich bin nicht auf der Suche danach. Ich brauche es nicht. Catti-brie ist bei mir, und zwar sehr lebendig.«
    Er sah Dahlia schlucken, und es tat ihm weh, ihr Schmerz zuzufügen. Aber wie viel schlimmer würde er sie verletzen, wenn er ihr aus Feigheit etwas vorlügen würde?
    »Dann nimm unsere Beziehung einfach so, wie sie ist«, schlug Dahlia schließlich mit einer gewissen Verzweiflung in der Stimme vor.
    »Und was ist das? Ein Zeitvertreib?«
    »Ein Spiel«, sagte sie so leichthin, wie es ihr möglich war, und mit aufgesetztem Lächeln. »Genießen wir den gemeinsamen Weg und den Körper des anderen. Wir sind gute Kampfgefährten, wir genießen die Nähe des anderen, also belassen wir es dabei. Es braucht doch keine tiefere Bedeutung …«
    »Nein«, unterbrach Drizzt sie, obwohl er kaum abstreiten konnte, dass Dahlias Angebot verführerisch klang. »Es täte dir nicht gut und mir auch nicht. Mein Herz und meine Heimat sind hier, im Eiswindtal, und hier werde ich bleiben. Aber du solltest nicht bleiben.«
    Dahlias Miene wirkte derart enttäuscht, dass Drizzt am liebsten zu ihr getreten wäre, um sie in die Arme zu schließen, doch um ihretwillen verzichtete er auch darauf.
    »Du schickst mich also mit Entreri weg?«, fragte sie und kniff die Augen zusammen, wodurch ihre Tätowierung dunkler zu werden schien und Dahlias wachsenden Zorn reflektierte. »Er ist gut im Bett, weißt du?«
    Drizzt war klar, dass sie ihn absichtlich verletzen wollte, um sich für seine Zurückweisung zu revanchieren. Er war klug genug, nicht darauf zu antworten.
    »Ich habe viele Male mit ihm geschlafen«, fuhr sie fort, worauf Drizzt nur nickte.
    »Es ist dir egal?«, fuhr sie empört auf.
    Drizzt schluckte, denn er sah, dass diese Trennung zu einer Frage des Stolzes wurde; er wusste, dass er Dahlia eine gewisse Selbstachtung lassen musste. »Nein«, antwortete er tonlos. »Es ist mir keineswegs egal, aber anders, als du denkst. Ich bin froh, dass ihr einander gefunden habt.«
    »Du bewegst dich auf gefährlichem Terrain, Drizzt Do’Urden«, warnte Dahlia.
    Drizzt wusste zunächst nicht, was er davon halten sollte. Ging es um seine eigenen Gefühle angesichts seiner schweren Entscheidung? Hängte sie sich gerade Innovindils Mantel der ewigen Wahrheitssuche um, um ihm auf philosophischer Ebene zu gefallen?
    Dahlia hob ihren Stab vor den Körper und teilte ihn mit einem gekonnten Ruck in zwei Hälften, die sie dann zu Flegeln machte – Nunchaks, wie Afafrenfere sie nannte – und neben sich zum Drehen brachte.
    »So leicht wirst du mich nicht los«, teilte Dahlia ihm mit. »Ich bin kein Spielzeug, das Drizzt Do’Urden nach Lust und Laune beiseitelegt.«
    Drizzt hätte sie am liebsten daran erinnert, dass sie ihm eben das gerade angeboten hatte, konzentrierte sich aber lieber darauf, diese unerwartete Situation zu entschärfen. »Ich will nur das Beste für uns beide.«
    »Halt die Klappe«, entgegnete sie. »Zieh einfach deine Säbel.«
    Drizzt hob beide Hände, als wäre diese Aufforderung absurd.
    »Diamanten wandern nicht so einfach von einem Ohr zum anderen«, warnte sie. »Und der hier, der schwarze, ist der schwierigste von allen.« Sie begann, Drizzt nach links zu umkreisen, und bewegte sich dabei die Böschung neben dem Felsen hinauf. »Deshalb habe ich dich schließlich ausgewählt. Oder begreifst du es immer noch nicht?«
    »Anscheinend nicht …«, begann er, musste sich aber plötzlich ducken und zurückspringen, als eine von Dahlias Waffen nach seinem Kopf peitschte. Wenn sie getroffen hätte, hätte der Flegel ihm den Schädel aufgeschlagen.
    »Dahlia!«
    »Zieh deine Säbel!«, fauchte sie. »Enttäusche mich nicht länger! Du warst der eine, der Mann, den ich nicht schlagen konnte! Du solltest mein gerechter Lohn sein. Du bist eine Enttäuschung, als Liebhaber und als Mann, mit deiner geliebten Hexe, die nicht aus deinem dummen Herzen weichen will. Enttäusche mich nicht noch einmal, indem du sogar bei der einen Sache versagst, die du wirklich kannst!«
    Damit stürmte sie los, und nun hatte Drizzt doch seine Säbel in der Hand, mit denen er ihre schnellen, brutalen Angriffe abwehrte, die aus jedem erdenklichen Winkel auf ihn einprasselten. Drizzt parierte instinktiv und drehte sich zur Seite, denn sein Gehirn begriff noch nicht, was hier vorging. Reflexartig konterte er Dahlias Bewegungen und vollzog nach einer sauberen Abwehr sogar automatisch einen

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