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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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abenteuerlich.«
    »Sie lassen dich nicht mal mehr in ihre Stadt, du Idiot«, erinnerte ihn Dahlia.
    »Das ändert sich schon noch.«
    Aber Dahlia schüttelte nachdrücklich den Kopf, und Drizzt erkannte, dass es ihr nicht um diese spezielle Frage ging, sondern um den gesamten Vorschlag.
    »Wir wollen alle hier weg, alle fünf«, sagte sie. »Sogar Ambergris.«
    »Wohin?«
    Wieder lachte sie. »Ist das wichtig?«
    »Wenn es egal ist, warum dann nicht bleiben?«
    »Nein«, sagte sie schlicht. »Wir verlassen diesen trostlosen Ort mit dem ewigen Wind und der unendlichen Langeweile. Wir alle. Und ich werde nicht noch einmal deinen Geistern ins Eiswindtal nachjagen, selbst wenn ganz Menzoberranzan, das gesamte Reich Nesseril und alle Dämonen des Abgrunds hinter uns her sind.«
    »Es gibt keine Geister mehr«, flüsterte Drizzt, denn das war die Wahrheit.
    Doch obwohl er ernsthaft davon überzeugt war, würde Dahlia keinem Kompromiss zustimmen. In ihren Augen war das Eiswindtal für ihn ein Ersatz für Catti-brie, ein Ort voller Erinnerungen, und das würde sie nicht tolerieren.
    Aber auch Drizzt konnte niemanden mehr belügen, weder sich selbst noch Dahlia. Er kam sich schuldig vor, dass er sie überhaupt hierhergelockt hatte, erinnerte sich jedoch daran, dass er sie nur vor Tiago Baenre hatte schützen wollen. Diese Bedrohung war jetzt nicht mehr akut, und Dahlia hatte recht: Es gab keinen zwingenden Grund mehr, länger im Eiswindtal auszuharren.
    Zumindest für die anderen fünf.
    »Dann solltet ihr lieber gehen«, stimmte er zu.
    »Auch ich ?«, fragte sie mit einer drohenden Schärfe in der Stimme.
    Drizzt nickte.
    »Aber nicht du?«
    »Hier bin ich zu Hause.«
    »Aber ich nicht?«, fragte sie.
    »Nein.«
    »Damit du deine Hexe aus dem Wald suchen kannst?«
    Drizzt lachte hilflos, denn er musste zugeben, dass etwas Wahres daran war. Natürlich nicht buchstäblich, aber auch ohne seine guten alten Freunde fühlte er sich hier geborgen und daheim, und dieses Gefühl sollte ihm nicht noch einmal aus den Händen gleiten.
    »Habe ich dir von Innovindil erzählt?«, fragte er, und Dahlia verdrehte die Augen. Drizzt sprach trotzdem weiter, obwohl er wusste, dass er ihr tatsächlich schon viele Geschichten von seiner alten Elfenfreundin erzählt hatte. »Habe ich dir erzählt, dass sie sagte, ein Elf, der unter den kurzlebigeren Völkern lebt, müsse sein Leben in Abschnitte aufteilen, um mit den unterschiedlichen Rhythmen umzugehen?«
    »Ja, ja, die Vergangenheit ruhen lassen und neue Wege einschlagen«, sagte Dahlia abwesend, als wäre sie dieser speziellen Lektion schon lange überdrüssig.
    »Ich scheine Innovindils Rat zu ignorieren«, erklärte Drizzt.
    »Dann sollten wir gleich morgen aufbrechen.«
    »Nein.«
    Dahlia zuckte mit den Schultern, denn angesichts seiner Antwort verwirrte sie die scheinbar sinnlose Erwähnung von Innovindil.
    »Sie hat sich geirrt«, sagte Drizzt. »Vielleicht nicht völlig und vielleicht nicht für jeden, aber zumindest in dieser Hinsicht und was mich angeht, weiß ich jetzt und gebe es zu, dass Innovindil sich geirrt hat.«
    »In dieser Hinsicht?«
    »In Hinsicht auf die Liebe«, sagte er.
    »Die rothaarige Hexe aus dem Wald.«
    Drizzt nickte. »Mein Herz gehört Catti-brie. Ich habe ihr mein ganzes Herz geschenkt und kann das nicht zurücknehmen.«
    »Sie ist seit hundert Jahren tot.«
    »Nicht in meinem Herzen.«
    »Geister sind ein kalter Trost, Drizzt Do’Urden.«
    »Mag sein«, erwiderte er, doch in den ganzen zweihundert Jahren seines Lebens war er sich seiner Sache nie sicherer gewesen. »Es macht mich nicht traurig, dass ich erkenne und gestehe, dass ich noch immer eine Frau liebe, die ich vor hundert Jahren verloren habe.«
    »Traurig? Ich halte dich für verrückt!«
    »Dann hoffe ich für dich, liebe Dahlia, weil ich dir nur das Allerbeste wünsche, dass du meinen … Wahnsinn eines Tages versteht. Weil du mir wirklich wichtig bist, als Freundin, und ich hoffe, dass du eines Tages so lieben wirst wie ich. Catti-brie ist tot, aber meine Liebe für sie lebt. Innovindil hatte unrecht, und mein Leben ist glücklicher, wenn ich meine Erinnerungen an Catti-bries warme Umarmung bewahre, als wenn ich mich vergebens bemühe, sie zu ersetzen.«
    »Es gibt also nur eine Liebe? Es kann keine zweite geben?«
    Drizzt überlegte kurz, dann zuckte er mit den Schultern. »Ich weiß es nicht«, räumte er ein. »Vielleicht ist das hier für mich der Abschluss. Vielleicht wird es irgendwann

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