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Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Titel: Night School 01 - Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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jemandem – und zwar nicht mit ihr.
    Er hatte seinen Vorsprung etwas vergrößert und war bereits um die nächste Kurve gebogen, weshalb sie nicht sehen konnte, wo er war und mit wem er sprach, aber irgendetwas stimmte nicht. Instinktiv schlug sie sich ins Gebüsch und versteckte sich hinter einem Baum, der von hohem Farn umstanden war. Dort sank sie in die Knie und hielt den Atem an.
    »… gar nichts«, sagte Carter.
    Die andere Stimme – es war die von Gabe – sagte: »Du bist also einfach nur allein auf Patrouille? Obwohl du gar nicht dran bist?«
    Allie merkte gleich, dass er Carter nicht glaubte.
    »Was dagegen?«, fragte Carter. »Das mach ich andauernd.«
    »Aber nicht heute Nacht«, sagte Gabe. »Hast du nicht gehört, was Zelazny gesagt hat? Wir sollen nach 23 Uhr nur noch die Schichten machen, für die wir offiziell eingeteilt sind. Am besten gehst du gleich hin und redest mal mit ihm. Er wird nicht begeistert sein.«
    »Na schön«, sagte Carter. »Bis dann.«
    Allie hörte, wie er sich entfernte. Dann hörte sie Schritte und Stimmen, die näher kamen – es waren auf jeden Fall mehrere Leute. Sie beugte sich vor, um am Baum vorbeispähen zu können. Im Mondlicht sah sie Gabe mit jemandem reden, doch sein Körper verdeckte den Gesprächspartner, sodass sie nicht sehen konnte, wer es war.
    »… baut ständig Scheiße«, beschwerte sich Gabe gerade. »Der muss sich echt mal zusammenreißen. Ich weiß nicht, wieso Zelazny sich das bieten lässt.«
    »Nimmst du ihm das ab?«, fragte die andere Person – Allie konnte nicht sehen, wer es war, und sie erkannte auch die Stimme nicht.
    »Das spielt keine Rolle«, sagte Gabe. »Wenn er weiter Scheiße baut, dann ist es egal, ob er die Wahrheit sagt oder nicht.« Er setzte sich in Bewegung. »Ich hab nie verstanden, wieso Isabelle uns dermaßen gedrängt hat, ihn in die Night School aufzunehmen.«
    Im selben Moment krachte es irgendwo hinter Allie im Wald. Sie zuckte zusammen und duckte sich wieder unter die Farnwedel.
    »Wer ist da?«, fragte Gabe. Seine Stimme kam nun ganz aus der Nähe. Allie verhielt sich mucksmäuschenstill, sie konnte ihr Herz in den Ohren hämmern hören. Im Mondlicht sah sie, dass er am Wegesrand stand und direkt zu ihr herschaute. Sie konnte seinen Atem hören.
    Sie kannte Gabe. Sie hatte sich immer gut mit ihm verstanden. Aber irgendetwas stimmte hier nicht. Er klang irgendwie anders. Wütend. Fast schon bedrohlich.
    Ihr Instinkt riet ihr, in ihrem Versteck zu bleiben.
    Da erscholl aus der Nähe Lucas’ Stimme: »Ich bin’s, Alter.«
    »Meine Fresse.« Gabe klang empört. »Geht’s ’n bisschen leiser?«
    »Sorry! Ich bin über so ’n scheiß Baumstamm gestolpert. Ist ganz schön dunkel hier im Wald.«
    »Egal.« Gabe war wieder auf den Weg getreten. »Lass uns weitergehen.«
    Allie wartete, bis es wieder völlig ruhig war und sie sicher sein konnte, dass Gabe und Lucas sich weit genug entfernt hatten. Dann schlich sie sich vorsichtig zurück auf den Pfad und rannte so schnell sie konnte Richtung Schule.
    Sie hatte es gerade bis zum Waldrand geschafft, als sich plötzlich aus dem Gebüsch neben dem Pfad eine Gestalt löste und ihr in den Weg stellte. Allie prallte zurück und wollte schreien, doch eine Hand legte sich über ihren Mund, und ein Arm umschloss sie, während sie verzweifelt versuchte, sich zu befreien.
    »Allie«, flüsterte Carter. »Ich bin’s. Hör auf, dich zu wehren.«
    »Mein Gott, hast du mich erschreckt.« Sie entspannte sich in seinen Armen.
    »Hat Gabe dich gesehen?«, zischte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab mich versteckt.«
    Offensichtlich erleichtert, deutete Carter nach rechts. »Da lang.«
    Sie hielten sich im Schatten am Rand des Rasens und arbeiteten sich so auf Umwegen zur Hintertür vor. Von dort aus war der Rest ein Kinderspiel. Sie schlichen durch die Tür, doch die Verstohlenheit war unnötig – die Flure waren menschenleer. Aus Isabelles Büro war eine lautstarke Auseinandersetzung zu vernehmen, doch sie hielten sich nicht lange auf und rannten so schnell wie möglich die Treppe hinauf.
    »Was geht hier verdammt noch mal ab?«
    Carter tigerte in Allies Zimmer hin und her und fuhr sich mit den Händen durch die dunklen Haare. Allie hockte auf der Kante ihres Schreibtischs und hatte keine Antworten auf seine Fragen.
    »Wer ist dieser Nathaniel?«, murmelte Carter vor sich hin. »Und wieso macht er das?«
    »Der Hund!«, sagte Allie etwas dümmlich.
    Carter schaute sie an, als

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