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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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finden. Und da weitermachen, wo sie aufgehört hatten.
    Ich frische nur schnell meine Wimperntusche auf und geh dann …
    Sie brachte den Gedanken nicht zu Ende.
    Oben auf dem Treppenabsatz hörte sie Isabelle, die sich mit jemandem unterhielt. Selbst aus der Entfernung bemerkte Allie die Anspannung in ihrer Stimme. Dann vernahm sie eine seltsam vertraute, ausdrucksstarke Stimme. Sie sah hinauf und entdeckte Isabelle – und neben ihr Lucinda.
    Wie angewurzelt blieb Allie stehen, ganz benommen vor Aufregung und Scheu. Die beiden sprachen zu leise, als dass sie viel verstanden hätte, doch sie merkte, dass sie ärgerlich waren. Während sie noch überlegte, wie sie sich verhalten sollte, hörte sie, wie Isabelle mit wütenden Schritten davonstapfte.
    Allie hielt die Luft an und lauschte. Niemand sonst war zu hören. War Lucinda etwa allein dort oben?
    Erst langsam, dann schneller lief sie die Treppe hinauf. Als sie den großen Absatz erreichte, stellte sie enttäuscht fest, dass er leer war. Lucinda musste so leise fortgegangen sein, dass sie es nicht mitbekommen hatte.
    Niedergeschlagen wollte sie sich zum Gehen wenden, als ein leises Geräusch sie herumfahren ließ. Und da sah sie Lucinda, die halb verborgen von einem schweren Vorhang in einer Nische stand und aus dem Fenster sah.
    Allie schloss die Augen, fasste Mut und trat näher. »Es schneit.«
    Ihre Stimme klang ganz eigenartig, und sie musste sich räuspern.
    »Das ist nicht verwunderlich.« Lucinda hatte sich nicht umgedreht. »So war es schließlich vorhergesagt.«
    »Ich … wollte Sie kennenlernen.« Allie musste sich alle Mühe geben, damit ihre Stimme fest blieb.
    »Und ich wollte dich kennenlernen.« Jetzt wandte sich Lucinda ihr zu. »Allie Sheridan. Meine verschollene Enkelin.«

[zurück]

Neunundzwanzig
    »Komm näher«, sagte Lucinda. »Damit ich dich sehen kann.«
    Allie zögerte kurz und tat dann wie geheißen.
    »Du bist sehr hübsch, weißt du das?« Lucindas kühle, graue Augen, den ihren ganz ähnlich, musterten sie von Kopf bis Fuß. »Bis auf dein Haar. Um Himmels willen, was hast du damit nur gemacht?«
    »Ach, das«, antwortete Allie matt, »das wäscht sich wieder raus. In ein paar … Wochen.«
    »Gott sei Dank.« Lucinda hielt sich wie eine Königin, als trüge sie eine unsichtbare Krone auf dem Kopf. »Du hast doch keine Tätowierungen, oder?«
    »Noch nicht«, gestand Allie etwas enttäuscht über sich selbst.
    »Noch nicht!«, wiederholte Lucinda und lachte leise. »Denk gut drüber nach, bevor du dir eine machen lässt. Was mit sechzehn gut aussieht, ist mit fünfzig nur noch lächerlich, man sieht diese Dinger überall … Deine Noten sind gut, du schlägst dich hervorragend.«
    Die Art, wie sie in einem Atemzug das Thema wechselte, war schwindelerregend. Mit eindrucksvoller Leichtigkeit dominierte sie das Gespräch und erwischte Allie von Anfang an auf dem falschen Fuß, sodass sie es nie schaffte, selbst mal eine Frage zu stellen. Abgesehen davon, war Allie so damit beschäftigt, Lucindas Anblick in sich aufzusaugen, dass sie Mühe hatte, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Das graue Kleid reichte Lucinda bis zu den schlanken Knöcheln, darüber trug sie eine passende Jacke mit Stehkragen. An ihrer rechten Hand prangte ein auffälliger Smaragdring, so groß wie eine Pfundmünze. Ohrringe aus Platin und Diamanten funkelten diskret unter ihrem Haar. Trotz ihres Alters hatte sie eine athletische Figur und ein jugendliches Gesicht.
    »Ich fühl mich hier wohl.« Allie war entschlossen, ein wenig Kontrolle über die Situation zu gewinnen. »Und wenn ich einen Ort mag, dann strenge ich mich an.« Da sie ohne Lucindas Intervention nie und nimmer in Cimmeria gelandet wäre, fügte sie hinzu: »Danke … dass Sie … also, dass du mich hier untergebracht hast.«
    »Es ist nicht allein das«, sagte Lucinda und sah sie streng an. »Du bist von Natur aus intelligent. Isabelle hat es mir schon erzählt, und wie ich sehe, hat sie recht.«
    Bei diesem Lob fingen Allies Wangen an zu glühen, doch sie ließ sich nicht ablenken. Vielleicht hatte sie nur diese eine Chance. Sie machte einen Schritt auf Lucinda zu und sah sie flehentlich an.
    »Lucinda …
Großmutter
…« Es auszusprechen, fühlte sich gut an. »Bitte sag mir, was hier vor sich geht. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Nathaniel hat Christopher, und jetzt versucht er auch noch, mich zu kriegen. Kannst du mich bitte vor ihm beschützen?«
    Lucindas Blick wurde ein klein

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