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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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wenig milder. Doch ihre Worte spendeten wenig Trost. »Ich beschütze dich doch. Du weißt gar nicht, worum es geht, Schatz? Hat Isabelle es dir nicht gesagt?«
    Verwirrt und frustriert hob Allie die Hände. »Isabelle meint, Nathaniel wolle die Organisation übernehmen und …«
    Lucinda schnitt ihr das Wort ab. Angespannt sah sie sich um und bedeutete ihr, zu ihr in die Fensternische zu treten. Auf der anderen Seite der Scheibe fiel der Schnee so schnell, dass die Welt hinter einem Vorhang aus Eiskristallen zu verschwinden schien.
    »Im Augenblick ist alles sehr gefährlich«, sagte Lucinda leise und schnell. »Besonders hier. Einige der Anwesenden heute Abend arbeiten auf Nathaniels Seite gegen mich. Du musst unbedingt aufpassen, was du zu wem sagst.«
    »Aber warum? Warum unterstützen sie ihn?«
    Lucinda stand gegen das Fensterbrett gelehnt. Anspannung und Müdigkeit hatten Falten in ihre Augenpartie gezaubert, die kurz zuvor nicht zu sehen gewesen waren. »Mein ganzes Leben lang habe ich darauf hingewirkt, dass sich die Dinge in diesem Land zum Besseren ändern. Doch es vollzieht sich gerade ein Wandel. Nicht nur hier, sondern überall auf der Welt. Manche Leute sind zu reich geworden, zu mächtig. Und diese Macht hat sie korrumpiert. Zu viele können den Hals einfach nicht voll kriegen, da sind Grenzen überschritten worden. Und das ist gefährlich.« Sie sah über ihre Schulter. »Ich kann dir das jetzt nicht alles erklären, Allie. Dafür ist hier weder der richtige Ort noch die richtige Zeit. Aber ich gebe dir einen Rat: Vertraue niemandem. Bis wir herausfinden, wer von uns für Nathaniel arbeitet, können wir niemandem trauen.«
    Bei diesen Worten war Allie, als wäre ihre Welt auf einmal kälter geworden. Sie kannte ihre Großmutter zwar kaum, doch sie sah die Angst in ihren Augen. Es war die gleiche Angst wie damals in den Augen ihrer Mutter, als sie diese nach Lucinda gefragt hatte.
    »Ich hätte mir gewünscht, dass ich dich früher kennengelernt hätte«, sagte sie.
    »Ich bedaure das auch sehr«, sagte ihre Großmutter knapp. »Aber deine Mutter hat es so gewollt, und ich wollte mich nicht aufdrängen. Wir hatten eine Abmachung.«
    »Muss sehr wehgetan haben … als sie einfach so davongelaufen ist«, sagte Allie.
    Lucinda warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Das Leben ist voller Schmerz, Allie, deshalb gewöhnst du dich am besten jetzt schon daran. Denn er vergeht nicht, er häuft sich an, wie Schnee.« Sie sah aus dem Fenster. »Man kann nur lernen, ihn besser zu ertragen.«
    Plötzlich hörten sie Schritte auf der Treppe. Erst jetzt bemerkte Allie, dass die Musik verstummt war.
    Lucinda richtete sich auf und trat aus der Nische, während eine Gruppe von fünf Männern, eindeutig Bodyguards, auf dem Treppenabsatz erschien und sich schützend um Lucinda stellte.
    »Baroness, wir müssen gehen.«
    »Was ist passiert?« Lucindas Stimme klang ruhig und furchtlos.
    Einer der Männer wandte sich ab und sprach in ein Mikrofon, das an seinem Ärmel befestigt war. »Orion-Protokoll zwo-drei-sieben. Alles klar.«
    Mit Lucinda in ihrer Mitte eilten sie die Treppe hinunter. Allie blieb ihnen hartnäckig auf den Fersen, sodass sie mit anhörte, wie der Erste sagte: »Es hat eine Sicherheitspanne gegeben.«
     
    Unten herrschte das pure Chaos. Brillantenbehängte Gäste in Pelzmänteln drängten durch die Eingangstür hinaus in den Schnee, der mittlerweile mehr als zehn Zentimeter hoch lag, und ließen sich von Leibwächtern und Chauffeuren zu ihren Wagen geleiten. Mit den Eltern verließen auch einige der Schüler das Gebäude, andere standen herum und sahen verwirrt drein.
    Allie merkte, wie sie von Panik übermannt zu werden drohte. Um sich zu beruhigen, atmete sie tief ein. Am liebsten hätte sie geschrien, so frustriert war sie.
    Ich wusste, dass das passieren würde. Wieso hat keiner auf mich gehört?!
    Isabelle und Zelazny waren nirgends zu sehen, dafür entdeckte sie Zoe, Jo und Rachel, die in einer Ecke standen und die Massenpanik beobachteten. Jos Lippen waren weiß vor Nervosität.
    »Was ist passiert?«, fragte Allie, als sie bei ihnen war.
    »Es gab eine Durchsage«, sagte Rachel. »Irgendwas mit Schnee, aber das war wohl nur ein Code, denn plötzlich rannte alles zum Eingang.«
    »Wo warst du? Ich warte schon auf dich.« Zoe vibrierte geradezu vor Ungeduld. »Wir müssen
sofort
los.«
    Allie fragte nicht, wohin. Sie wandte sich an Rachel und Jo. »Äh … Wir müssen …« Sie deutete mit dem Kopf

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