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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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darüber zu machen, wie es Carter ging und was Carter wollte. Aber was wollte
sie
eigentlich?
    So schrecklich es ist, es ist nun mal die Wahrheit, dass Carter jetzt was mit Jules hat. Er will mich nicht mehr.
    Warum sollte sie dann nicht was mit Sylvain anfangen? Carter glaubte sowieso, dass sie mit Sylvain zusammen sein wollte, unabhängig davon, was tatsächlich passiert war. Jetzt konnte sie ein für alle Mal herausfinden, ob sie wirklich mit ihm zusammen sein wollte.
    Jedenfalls: Sylvain war sie nicht egal. Er wollte sie.
    »Du kannst es ungeschehen machen«, sagte sie plötzlich. Sylvain sah sie überrascht an. Ehe sie es sich anders überlegen konnte, lief sie zu ihm. Seine Jacke glitt von ihren Schultern und blieb unbeachtet auf dem gefrorenen Boden liegen.
    »Lass uns alles ungeschehen machen.«
    In seinen Augen sah sie den Zweifel, als könnte er das nicht glauben.
    Sie hob die Hand und zeichnete mit der Fingerspitze seine Lippen nach. Er schloss die Augen. Dann legte sie die Hände um seinen Hals und zog Sylvains Kopf zu sich herunter.
    Zunächst irritierte es sie, wie anders er küsste als Carter. Seine Lippen waren weicher, sicherer. Es fühlte sich seltsam an. Falsch.
    Aber sie wollte keinen Rückzieher machen. Statt sich zurückzuziehen, drängte sie sich an ihn, und der Kuss, zaghaft zuerst, wurde entschlossener, je mehr Sylvain merkte, dass sie es ernst meinte. Zögernd fuhren seine Hände über das Seidenkleid bis zu ihren Hüften. Allie hinderte ihn nicht, und da zog er sie fester an sich. Als sie die Lippen für ihn öffnete, löste sich aus seiner Kehle ein leises Stöhnen. Sie wurde weich in seiner Umarmung und schmiegte sich fest an ihn. Sie war ihm so nahe, dass sie sein Herz pochen hörte, als schlüge es in ihrer eigenen Brust.
    All die Einsamkeit der vergangenen fünf Wochen legte sie in diesen Kuss. Den Schmerz darüber, dass Carter mit ihr Schluss gemacht hatte. Die Selbstvorwürfe wegen allem, was passiert war. Die langen Abende, an denen sie mit niemandem reden konnte. An denen sie sich nach etwas sehnte, das sie nicht wollen durfte.
    Als würde er es spüren, umfasste Sylvain ihren Hinterkopf und küsste sie so leidenschaftlich, dass ihr fast die Luft wegblieb. Sie fuhr ihm mit den Fingern durchs weiche Haar.
    Sein Körper strahlte eine Hitze aus, als hätte er Fieber; Allie war plötzlich gar nicht mehr kalt. Sie war nicht mehr allein.
    Er küsste ihre Wangen und Ohren und den Hals, und sie ließ den Kopf nach hinten sinken, während ihr Atem in kurzen Stößen kam. Plötzlich spürte sie etwas Weiches, Zartes, Kaltes, das sie im Gesicht kitzelte und ablenkte – wie Federn aus Eis.
    Sie öffnete die Augen und sah weiße Kristalle vor dem dunklen Himmel wirbeln. »Es schneit!«, rief sie und richtete sich auf.
    Arm in Arm schauten sie hinauf in die Unendlichkeit des fallenden Schnees vor dem Nachthimmel. Die Welt um sie herum verstummte.
    »Das ist ein Zeichen«, sagte er. Ein paar Schneeflocken hatten sich in entwaffnender Weise auf seine Wimpern gelegt. Beim Lächeln blitzten seine weißen Zähne auf.
    »Zeichen wofür?« Sie fragte sich, ob sie auf ihn auch so glücklich wirkte.
    »Dass es richtig ist, was wir tun.«
     
    Während sie durch den Schnee zum Haupteingang zurückgingen und Allie vorsichtig auf Jos dämlichen Schuhen herumbalancierte, erzählte sie ihm von ihrem Plan, Lucinda kennenzulernen.
    »Was willst du sie denn fragen?« Er hatte den Arm um ihre Taille gelegt und wärmte sie mit seinem Körper.
    »Das ist das Problem«, sagte sie, während sie die Treppe zum Eingang hinaufstiegen. »Ich weiß es nicht.«
    »Sie ist deine Großmutter. Sie wird es verstehen.«
    Die zuvor so beengende Wärme drinnen war nun höchst willkommen. Das Fest war jetzt in vollem Gange, und der Lärm brach über sie herein wie eine Sturzwelle.
    »Ich geh schnell mal nach oben …«, sagte sie und deutete auf ihr Gesicht.
    Sylvain fegte ihr den Schnee aus den Haaren und strahlte ihr entgegen. Dann strich er ihr so leicht mit den Lippen über die Wange, dass sie Gänsehaut kriegte. »Komm danach zu mir.«
    »Und wo finde ich dich?«
    »Im Rittersaal.« Mit einem Seufzen des Bedauerns ließ er sie los. »Bei meinen Eltern.«
    Allie bahnte sich einen Weg durch die Menge und rannte die große Treppe hinauf in der Hoffnung, dass sie noch einmal Gelegenheit bekäme, mit ihm allein zu sein – später, wenn seine Eltern gegangen waren. Vielleicht würden sie dann ein wärmeres Plätzchen für sich

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