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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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hörte ein metallisches Geräusch und wurde gleich darauf in ein Auto gestoßen. Ihre Schulter stieß unsanft gegen die Tür, auch mit dem Kopf schlug sie hart an.
    »Geh ein bisschen sanfter mit ihr um, Mann«, mahnte eine zweite Stimme. »Du hast doch gehört, was er gesagt hat. Wir sollen ihr kein Haar krümmen.«
    »Der geht’s prima«, blaffte Gabe zurück und stieg nach ihr in den Wagen. »Fahr los!«
    Das Auto fuhr langsam an, doch bald schon rasten sie über eine Straße. Obwohl sie nichts sehen konnte, bekam Allie doch mit, wie der Wagen auf dem gefrorenen Belag bedrohlich schlingerte. Sie versuchte, nicht zu zittern.
    »Fahr vorsichtiger!«, rief Gabe so nah an ihrem Ohr, dass sie zusammenzuckte.
    Der Fahrer nahm den Fuß vom Gas.
    Ich muss hier raus. Was, wenn Zoe nicht rechtzeitig zurück ist? Ich muss Jo helfen!
    »Ihr müsst das nicht tun, wisst ihr?«, sagte sie so vernünftig wie möglich, während sie versuchte, ihre Zähne vom Klappern abzuhalten.
    Gabe lachte unangenehm.
    »Ihr könnt mich doch einfach gehen lassen. Was will Nathaniel überhaupt von mir?«
    »Halt’s Maul«, knurrte er und verpasste ihr einen Stoß, dass ihr Kopf am Türrahmen anschlug und ihr die Ohren klingelten.
    Dafür bekam sie durch die Bewegung die Hände hinter ihrem Rücken frei, ohne dass Gabe es merkte.
    Die Straße schien immer geradeaus zu führen. Allie hielt die Luft an. Neben sich hörte sie Gabe atmen. Sie schauderte.
    Sie waren schon ein ganzes Stück gefahren, als sie spürte, wie der Wagen plötzlich zu schnell in die Kurve ging und der Fahrer auf der eisigen Fahrbahn die Kontrolle verlor. Auf diesen Moment hatte sie gewartet. Blitzartig griff sie nach vorn, dort, wo der Fahrer sitzen musste. Als sie sein warmes Haar und den harten Schädel spürte, rammte sie ihm, wie es ihr beigebracht worden war, die Fingernägel in die Augen.
    Der Wagen geriet ins Schleudern. Jemand schrie.
    Fluchend packte Gabe ihre Arme, doch sie ließ nicht locker und grub die Fingernägel immer tiefer ins Gesicht des Fahrers. Als dieser endgültig die Kontrolle über das Auto verlor, ließ Gabe sie los, beugte sich über den Sitz nach vorn und griff nach dem Lenkrad. Doch es war zu spät. Mit einem schrecklichen Krachen prallten sie gegen irgendwas, und dann stand die Welt plötzlich kopf.
     
    Allie fragte sich, ob sie tot sei.
    Sie konnte nichts sehen. Alles tat ihr weh.
    Sie konnte den linken Arm nicht bewegen. Und im Rücken war sie von einem harten Gegenstand getroffen worden.
    Etwas Kaltes, Nasses tropfte ihr ins Gesicht, und das war das Schlimmste.
    Mit dem rechten Arm fasste sie sich ins Gesicht, bekam den groben Stoff zu fassen und zerrte ihn sich vom Kopf. Ihre Schulter brannte wie Feuer.
    Nun konnte sie zwar sehen, wurde aber nicht schlau aus dem, was sie sah. Es war dunkel, und nichts ergab einen Sinn. Sie schaute auf ein Lenkrad, aber es hing oben, über ihrem Kopf.
    Völlig verwirrt starrte sie auf den herunterbaumelnden Zündschlüssel. Erst da wurde ihr bewusst, dass das Auto umgekippt sein musste und auf dem Dach lag.
    Unter Schmerzen drehte sie den Kopf nach links und sah ein blutverschmiertes Gesicht. Leere blaue Augen, die entsetzlich denen von Jo ähnelten, starrten sie an. Dass sie sich nicht rühren konnte, lag daran, dass Gabe auf ihrem Arm lag. Vielleicht war er tot, vielleicht auch nicht.
    Entsetzt stöhnte sie auf und versuchte ein paarmal, ihn fortzuschieben, doch er war zu schwer. Bei jeder Bewegung war ihr, als stäche ihr jemand ein Messer in die Schulter.
    Mithilfe des freien Arms und der Beine gelang es ihr, sich Zentimeter für Zentimeter zu befreien; es kostete sie all ihre Kraft. Danach lag sie erst einmal nur still da und keuchte. Die Ränder ihres Sichtfelds trübten sich ein, sie hatte Angst, ohnmächtig zu werden.
    Mach, dass du hier rauskommst, Allie
, schrie eine Stimme in ihrem Kopf.
Raus aus dem Auto.
    Doch sie konnte sich kaum bewegen. Mühsam robbte sie Richtung Tür. Gleichsam unbeteiligt, als wäre es nicht ihrer, stellte sie fest, dass sie ihren linken Arm nicht bewegen konnte. Er baumelte einfach lose herum.
    Mit der rechten Hand fummelte sie am Türgriff. Erst tat sich nichts. Beim zweiten Mal zog sie fester, und die Verriegelung löste sich. Mit einem Seufzer der Erleichterung drückte sie die Tür auf, die sich aber höchstens fünfundzwanzig Zentimeter weit öffnen ließ und dann in einem Wall aus Schnee und Ästen stecken blieb.
    Vor Schmerzen stöhnend, drehte Allie sich um. Sie

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