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Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Titel: Night School. Der den Zweifel sät (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Daugherty
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einem warmen Sommertag hätte hüpfen wollen.
    Aber heute war nicht der Tag dafür. Die Steine waren von Schnee und Eis bedeckt, und das Wasser sah schwarz und eiskalt aus. Mit athletischer Anmut sprang Jules als Erste hinüber. Beim fünften Stein glitt sie plötzlich aus, konnte sich aber abfangen und sah zurück zu den anderen.
    »Vorsicht bei dem da.« Dann war sie drüben.
    Zoe folgte ihr mit Leichtigkeit.
    Carter wandte sich an Allie. »Du als Nächste. Aber aufpassen.« Er hielt ihren Blick zu lange, sodass Allie sich fix abwandte und beeilte, ans Ufer zu kommen.
    Das Rauschen des Wassers war hier lauter, und das half ihr, sich zu konzentrieren, während sie hinübersprang. Der fünfte Stein wackelte, aber dank Jules’ Warnung war sie vorbereitet. Dafür rutschte sie beim sechsten Stein aus und hätte fast die Balance verloren. Um nicht ins Wasser zu fallen, sprang sie hastig auf den siebten und achten Stein. Als sie das Ufer erreichte, hatte sie völlig das Gleichgewicht verloren. Jules streckte helfend die Arme aus, doch da hatte Carter sie schon aufgefangen.
    Er war die ganze Zeit direkt hinter ihr gewesen, ohne dass sie es mitbekommen hatte.
    »Danke«, murmelte sie, ohne ihn anzuschauen.
    Sie rannten weiter Richtung Zaun. Jules vorneweg, dahinter Zoe und Allie, und zum Schluss Carter. Der Schnee auf dieser Seite des Baches war genauso makellos wie auf der anderen – eine reinweiße, samtene Decke.
    »Hier ist niemand gewesen«, flüsterte Allie Carter zu. »Nicht heute Nacht.«
    Er sah sie an. »Stimmt. Aber wir suchen trotzdem das ganze Gelände ab.«
    »Weiß eigentlich einer, was diesen Alarm ausgelöst hat?«
    In diesem Augenblick flatterte oben auf einem Baum eine aufgeschreckte Elster auf und löste eine kleine Lawine aus.
    Eine für das Leid …
Allie sah besorgt zu Zoe, doch die war zu weit voraus, um es mitzubekommen.
    »Irgendeiner von den Security-Leuten hat was gesehen«, sagte Carter. »Fußspuren, die nicht von ihm oder den anderen Wachen stammten. Die können von weiß Gott wem stammen. Leiden echt alle total unter Verfolgungswahn zurzeit.«
    Es fühlte sich seltsam vertraut an, neben Carter durch den Wald zu laufen, wie in alten Zeiten. Allies Panik begann sich zu legen. Mit knirschenden Schritten joggten sie durch den Neuschnee und hinterließen Pockennarben auf der weichen Oberfläche.
    »Hast toll ausgesehen heute Abend«, sagte er plötzlich zu ihrer größten Überraschung. Er warf ihr einen Seitenblick zu. »Wollte ich dir schon im Speisesaal sagen, aber … ich hab’s runtergeschluckt. In letzter Zeit war alles so verkorkst zwischen uns. Das tut mir leid.«
    Allies Magen zog sich zusammen. So lange war er sauer auf sie gewesen, dass sie nun gar nicht mehr wusste, wie sie mit dieser neuen Haltung umgehen sollte.
    »Lief nicht ganz rund zwischen uns, ich weiß«, fügte er hinzu und verlangsamte das Tempo, sodass sie etwas hinter den anderen zurückblieben. »Aber ich hab die Gespräche mit dir vermisst. Und … ich wollte einfach, dass du das weißt.«
    Die Erinnerung daran, wie sie früher am Abend Sylvain geküsst hatte, blitzte auf, und sie errötete kurz.
    Ich bin nicht mehr mit Carter zusammen
, rief sie sich ins Gedächtnis.
Ich kann küssen, wen ich will.
Allerdings wollte sie lieber nicht daran denken, wie er darauf reagieren würde, wenn er es herausfände.
    »Ich hab dich vorhin mit Jules gesehen. Ihr zwei habt glücklich ausgesehen.«
    Er stolperte und fing sich wieder. Als er das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, bemühte er sich, ungezwungen dreinzuschauen. Doch sie kannte ihn zu gut und wusste, dass er verlegen war. »Ach, das …«
    »Ich hab nicht gewusst, dass ihr zwei zusammen seid.« Allie war überrascht, wie unbekümmert sie das herausbrachte. Carter musste denken, dass es ihr gar nichts ausmachte.
    »Ja, ist noch … neu.« Er warf ihr einen vorsichtigen Blick zu.
    »Tja, sie ist toll, ich hoffe, ihr werdet glücklich zusammen. Du hast es verdient.« Es tat weh, das zu sagen, doch sie meinte es so. Er hatte es wirklich verdient, glücklich zu sein.
    »Danke«, erwiderte er schroff.
    Es folgte eine lange Pause.
    »Ist schon komisch, das Ganze«, sagte er schließlich mit einem verlegenen Lächeln.
    »Superkomisch«, antwortete sie.
    In diesem Augenblick rief Jules zu ihnen herüber: »Am Zaun hier ist alles in Ordnung. Also noch mal von vorn, Leute.«

Dreißig
    »Carter?« Allie schrie sich die Lunge aus dem Leib, doch der Schnee schien ihre Worte zu

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