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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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ich versuchen, dieses Zeitreisegerät dahin zu bringen, wo es hingehört. Es ist viel zu gefährlich und zu verführerisch, um es hier zu behalten.“
    „Was dann? Was werden Sie, John, dem Mann, der immer versucht hat, ein Vater für Sie zu sein, antun?“
    „Ich hatte noch nie Glück mit Vätern“, brummte ich. „Wahrscheinlich habe ich deswegen immer versucht, mein Bestes zu tun, um meinen eigenen Weg zu gehen.“
    Walker seufzte, starrte auf die Nightside und dann wieder zu mir. Er grinste kurz. „Wir wussten immer, dass es eines Tages dazu kommen würde, oder? Dass letztlich einer von uns den anderen töten müsste.“
    „Sie waren insgeheim schon immer melodramatisch, Walker. Es muss nicht so enden.“
    „Doch.“
    Ich dachte eine Weile nach und nickte langsam. „Ja. Sie haben die Grenze überschritten.“
    „Zwei gute Männer, die nie anerkennen konnten, verschiedener Meinung zu sein – und hier stehen wir nun, am Ende einer überaus langen Straße, am Rand eines Höllenschlunds. Wie typisch für die Nightside. Also, wie soll es sein? Meine Geheimwaffen gegen Ihre?“
    „Nein“, sagte ich. „Für all das, was Sie getan haben und für all das, was Sie tun wollten, werde ich Sie mit bloßen Händen erschlagen.“
    „Ausgezeichnet“, sagte Walker. „Ich hätte es nicht anders gewollt.“
    Ich sprang vor, und Walker kam auf mich zu, während er sein langes, schlankes Schwert aus dem Versteck, das in seinem Regenschirm verborgen war, zog. Er warf die Scheide weg, und ich kam jäh zum Stehen. Walker grinste breit, als er seine lange Klinge vor und zurück schwang.
    „Habe ich erwähnt, dass ich Kapitän der Fechtmannschaft meiner Schule war? Ich habe es extra versilbert, John, nur für Sie. Diesmal keine Heilung durch Werwolfblut für Sie. Meine Gegner bleiben tot.“
    „Leben Sie wohl, Walker“, murmelte ich.
    Wir stürzten uns wie kämpfende Hunde aufeinander, so wütend und grausam, wie nur zwei alte Freunde sein können. Ich war jung, schnell und stark, aber er hatte seine Klinge, seine Erfahrung und Tricks und Taktiken, die er sich im Laufe seines Lebens angeeignet hatte. Er stach und hieb mit dem Schwert nach mir, und ich wich aus, während ich mir meinen Weg bahnte. Immer wieder ging ich auf ihn los, und jedes Mal zwang er mich mit Blutströmen aus Schnitten, die sich nicht schließen wollten, zum Rückzug. Er schnitt Stücke aus meinen nach ihm greifenden Händen und hieb auf meine Arme ein, wenn ich sie hob, um meine Kehle oder meine Brust zu verteidigen. Schnell war mein weißer Trenchcoat voller Blut. Ich war beinahe zu wütend, um den Schmerz zu spüren, und das, was ich fühlte, stachelte mich weiter an. Ich kämpfte nicht für mich, sondern für Suzie und all meine Freunde, die unweigerlich durch Walkers Hände sterben würden. Durch meine Hände, die sein Willen lenken würde. Ich dachte an Suzie, und das Blut und der Schmerz zählten einen Dreck.
    Wir tobten am Rand des Höllenschlunds hin und her, wobei ich darum kämpfte, an Walker heranzukommen, und er darum, mich abzuwehren. Aber schließlich war ich bereit zu sterben, um ihn zu vernichten, und er … starb. Er strauchelte, wenn auch nur kurz, als er zu weit ausholte, und ich traf ihn am Kopf. Sein Fuß knickte unter ihm weg, und er fiel plötzlich seitwärts in den Höllenschlund. Er streckte instinktiv hilfesuchend die Hände nach mir aus, und genauso instinktiv stürzte ich nach vorne, um seine Hand zu ergreifen. Aber es war zu spät.
    Walker stürzte in den Höllenschlund. Ich kniete am Rand, streckte hilflos die Hände nach ihm aus. Er schrie nicht, weinte nicht, und einen Atemzug später war er verschwunden. Nichts blieb außer Dunkelheit. Ich rief seinen Namen, aber niemand antwortete. Er war fort. Von der Finsternis verschlungen.

11
    Ich bringe sie alle heim
    Ich saß am Rand des Höllenschlunds, meine Beine baumelten über der undurchdringlichen Finsternis. Der kalte Wind wehte noch immer, zerzauste mein Haar und riss mir die Tränen von den Augen. Ich sah zu, wie sich langsam Blutstropfen am unteren Rand meines Trenchcoats sammelten und in den Höllenschlund fielen. Ich fühlte mich zerschlagen, verletzt und seltsam taub. Als sei ein wichtiges Kapitel in meinem Leben vorüber. Ob zum Guten oder zum Schlechten, Walker war immer im Hintergrund gewesen, hatte mein Leben durch meinen Widerstand gegen alles, wofür er stand, definiert. Er hatte mich beschützt und bedroht, aber er hatte mich nie ignoriert, wie es mein

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