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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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tun? Wer ist dann noch übrig, die Nightside zusammenzuhalten, wie er es konnte?“
    „Ah“, sagte Julien. „Das ist die Frage, nicht?“
    Er klopfte mir noch einmal auf die Schulter und schlenderte weiter, um mit Jessica zu plaudern, die sich schon durch die Hälfte ihres Desserts gearbeitet hatte. Leute können sich ändern. Ich sah erneut zu Walker hinüber. Eben war mir vieles klargeworden. Ich verstand jetzt, warum Walker es für erforderlich empfunden hatte, mich zum ersten Mal daheim zu besuchen und mich seinen Sohn zu nennen. Wenn ein Mensch sich mit seinem Ende konfrontiert sieht, denkt er zuerst an die Familie und daran, wer das Familienunternehmen fortführen wird. Walker drehte sich unerwartet um und ertappte mich, wie ich ihn anstarrte. Er betrachtete mich grüblerisch, tupfte ein letztes Mal seine Nase, faltete das Taschentuch penibel zu einem Quadrat, steckte es in seine Rocktasche und bedeutete mir mit dem Kopf, zu ihm hinüberzukommen.
    „Die Ringe, John“, sagte er energisch.
    „Ringe?“, fragte ich unschuldig. „Was für Ringe?“
    „Die außerirdischen Ringe, die du Bulldogge Hammond unlängst hier im Club abgenommen hast. Du weißt, ich kann nicht zulassen, dass du sie behältst.“
    Ich kramte in meinen Manteltaschen und rückte die Ringe heraus. Er zählte sie sorgfältig und ließ sie dann irgendwo verschwinden. Das störte mich nicht wirklich. Ich hatte keine Ahnung, wie sie funktionierten.
    „Ich hatte gehofft, Sie hätten sie vergessen“, beschwerte ich mich.
    „Ich vergesse nie etwas von Bedeutung“, sagte Walker. „Julien … hat es dir gesagt?“
    „Ja.“
    „Dieser Mann konnte noch nie ein Geheimnis für sich behalten, darauf würde ich schwören.“
    „Ich befürchte, er glaubt nicht an Geheimnisse“, antwortete ich. „Deshalb hat er ja auch eine Zeitung. Damit er den Leuten einhämmern kann, was sie seiner Meinung nach wissen müssen. Wann wollten Sie es mir sagen?“
    „Irgendwann“, sagte er. „Ich habe darauf hingearbeitet. Ich wollte die Sache nicht noch verworrener machen, vor allem, weil zwischen uns noch so viel zu klären gibt.“
    „Das ist auch der Grund, warum Sie nicht Teil der neuen Autoritäten sind“, schlussfolgerte ich, als der Groschen endlich gefallen war.
    „Sie brauchen mich nicht“, sagte Walker. „Im Gegenteil, für einen neue Gewalt in der Nightside ist es wahrscheinlich besser, ohne einen Außenstehenden wie mich zu arbeiten. Sie können mit einer weißen Weste anfangen. Ohne hinter einer Entscheidung zu stehen, die ich vielleicht einmal in der Vergangenheit getroffen habe. Sie müssen das allein schaffen. Natürlich liegt noch einiges zu erledigen vor mir, so lange ich es noch kann.“
    „Was, wenn Sie es nicht mehr können?“, fragte ich.
    Er sah mich fest an und lächelte dann plötzlich. „Ich dachte, du willst dann vielleicht übernehmen, John.“
    „Ich?“ Ich war ehrlich schockiert. „Sie wissen ganz genau, wie sehr ich Autoritätspersonen hasse!“
    „Der beste Mann für meinen Job ist genau der, der ihn nicht haben will“, erwiderte Walker leichthin. „Der Mann, der am wenigsten von Macht korrumpiert wird, ist der, der Macht von vornherein nicht haben will, und außerdem will jeder Vater, dass sein Sohn später einmal in seine Fußstapfen tritt.“
    „Fangen Sie nicht wieder damit an“, beschwerte ich mich. „Sehen Sie, es muss doch in der Nightside jemanden geben, der für den Job besser qualifiziert ist als ich …“
    „Mit ziemlicher Sicherheit“, sagte Walker. „Aber wen kenne ich so gut wie dich, John? Wem könnte ich so sehr vertrauen, wie ich dir zu trauen gelernt habe?“
    „Geben Sie mir eine Minute, und ich schreibe Ihnen eine Liste“, sagte ich. „Walker … Henry, es muss jemand anderen geben, der Ihnen helfen kann.“
    “Nein”, sagte Walker. „Gibt es nicht. Ich habe überall gesucht. An allen Orten, die du dir vorstellen kannst und ein paar weiteren, die dir nie in den Sinn gekommen wären.“
    „Was ist mit der Straße der Götter? Dort gibt es Wesen, die im Akkord Tote wieder auferstehen lassen, Kranke heilen und als Zugabe Morgenfeiern für Touristen veranstalten!“
    „Ja, aber die sind alle nicht besonders hilfreich“, sagte Walker. „Es gibt … Möglichkeiten, das gebe ich zu, aber die schließen alle einen Preis mit ein, den zu zahlen ich nicht bereit bin.“ Er betrachtete mich gedankenversunken. „Das hast du heute gut gemacht, John. Der Wanderer hätte dich wirklich töten

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