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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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es den Wanderer zur Vernunft bringen wird, wenn er so viele Männer und Frauen guten Glaubens hier versammelt sieht“, blieb Julien beharrlich.
    „Aber klar“, sagte ich. „Viel Glück damit.“
    „Er ist da“, wisperte Jessica Sorrow, und wir alle hielten inne, um sie anzusehen. Ihr abgezehrtes Antlitz zeigte keine Gefühlsregung, ihre Augen waren leer und sahen in die Ferne. „Er ist an der Tür, und der Zorn, der in ihm brennt, ist so kalt … so überaus kalt.“
    „Bleiben Sie hier!“, wies ich Julien barsch an. „Ich werde zunächst mal die Lage sondieren. Herausfinden, ob ich ihm die Sache ausreden kann. Wenn ihr Typen unten herumgeistert, konzentriert er sich bloß noch weiter auf seine Mission.“
    „Geben Sie Ihr Bestes, John“, sagte Julien. „Aber es wäre vorzuziehen, wenn das nicht mit der sprechenden Pistole geschieht.“
    „Wir sind auf John Taylor angewiesen, um den Wanderer zur Vernunft zu bringen“, stöhnte Larry Oblivion. „Wir sind so was von verloren.“
    ***
    Walker, Chandra und ich eilten so schnell wie möglich wieder die Treppe hinunter und hasteten durch die Bar ins Foyer. All die Helden, Schurken und moralisch Unentschlossenen standen gespannt und schweigend beisammen und hatten die Augen auf die verschlossene Vordertür des Clubs gerichtet. Walker bedeutete Chandra und mir mit einer Geste, bei ihm ganz hinten in der Menge zu bleiben und zuerst einmal zu beobachten, wie sich die Dinge entwickeln würden, ehe wir selbst einschritten, und das war mir nur zu recht. Ich wollte beim besten Willen nicht tun, wofür ich gekommen war. Die Anspannung in der Luft war fast unerträglich, es fühlte sich an, als warte man, bis eine Kugel angesaust kam, von der man wusste, dass darauf der eigene Name eingraviert war. Die Vordertür erzitterte plötzlich in den Angeln, als habe eine gewaltige Kraft auf sie eingehämmert. Als habe Gott höchstpersönlich angeklopft, um Einlass zu begehren. Die Tür erbebte unter einer zweiten großen Erschütterung und flog nach innen. Sie krachte flach auf den Boden und hereinspaziert kam Adrien Saint, der Wanderer.
    Nur ein Mann in einem langen Mantel, mit vom langen Umherziehen abgetretenen Absätzen an den Schuhen, der auf die harte Tour Gutes tat. Er hatte noch nicht einmal seine Schießeisen gezogen. Dennoch war er der gefährlichste, furchteinflößendste Mann im gesamten Club, das wussten wir alle. Er wandelte auf dem Weg des Himmels, und der Tod war sein Begleiter. Vor ihm konnte man ebenso wenig fliehen wie vor einem Erdbeben oder einer Flut. Er war erbarmungslos wie Krebs oder Herzversagen. Er lächelte sein unverfrorenes Lächeln und sein Blick war spöttisch, als er die Reihen von Abenteurern musterte, die sich gegen ihn stellten. Er war gekommen, um eine Angelegenheit zu erledigen, und das würde er auch, egal, was sich ihm in den Weg stellte.
    Er trat unbeirrt vor, und die im Club installierten Verteidigungsanlagen erwachten zum Leben. Energieschilde materialisierten sich vor ihm, mächtige Wälle aus Energie, die geborgene außerirdische Maschinen im Keller der Clubs erzeugten. Der Wanderer schritt durch die Kraftfelder, die wie Seifenblasen zerplatzten. Schutzzauber und mächtige Zauberei zischelten und knisterten in der Luft, als sie versuchten, die Regeln der Realität um ihn herum außer Kraft zu setzen, doch nichts konnte ihm etwas anhaben. Selbst die mechanischen Fallen konnten ihn nicht verlangsamen. Falltüren öffneten sich unter ihm, aber er ging einfach weiter. Lange Spieße schossen aus der Wand und brachen an seinem langen Staubmantel entzwei, als handle es sich bei dem Kleidungsstück um eine Rüstung. Bärenfallen schnappten nach seinen Knöcheln, doch er trat sie aus dem Weg.
    Der Wanderer hielt geradewegs auf die Menge wartender Abenteurer zu, die sich anspannten und sich für den Tanz bereitmachten. Dann hielt er vor ihnen an, nickte bekannten Gesichtern kurz zu und die ganze Zeit über konnte man eines in seinem Lächeln klar lesen: „Ich kann verdammt noch mal tun, was ich will, und keiner von euch kann mich davon abhalten.“
    „Geht zur Seite“, forderte er schließlich und seine Stimme war dabei fröhlich und entspannt, als ob er sich überhaupt nicht vorstellen konnte, dass ihm jemand nicht gehorchen würde. Augusta Mond rümpfte die Nase und trat aus der Masse hervor, um ihm demonstrativ den Weg zu versperren. Das Monokel fest in ein Auge gezwickt blitzte sie ihn wütend an und schwang ihren Stock aus

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