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Niki de Saint Phalle - Die Lebensgeschichte (optimiert für Tablet-Computer)

Niki de Saint Phalle - Die Lebensgeschichte (optimiert für Tablet-Computer)

Titel: Niki de Saint Phalle - Die Lebensgeschichte (optimiert für Tablet-Computer) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Schuemann
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Rundfunksprecherin. Dennoch können sich die beiden ihre schöne Wohnung in Manhattan nicht mehr leisten und ziehen nach Greenwich vor die Tore New Yorks. Da holen sie endlich auch die nun dreijährige Cathérine zu sich. Sie bekommt ein knallrotes Auto geschenkt, mit dem sie über die Plattenwege brettert.
    Â»Lass mich auch mal!«, fordert ihr großer Bruder John. Der kann sich noch gar nicht daran gewöhnen, nun plötzlich nicht mehr der Einzige zu sein, und verteidigt erbittert seine Rechte.
    Â»Nein! Meins!«, schreit Cathérine sofort und klammert sich fest an das Auto, ihren einzigen Schatz.
    Â»You bitch (räudige Hündin)!«, höhnt John und trollt sich davon, während Cathérine mit den Tränen kämpft. »Non, je ne pleurais pas (Nein, ich werde nicht weinen)«, denkt sie inständig und presst ihre
Lippen zusammen, deren Mundwinkel unweigerlich nach unten ziehen.
    John weiß genau, dass Cathérine es hasst, wenn er Englisch redet, weil sie das noch nicht versteht. »Warum musste die blöde Kuh auch zu uns kommen?«, murmelt er bitter und stapft hinters
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    Haus zum Gartenteich. Er schaut gern dem Goldfisch zu, der dort bedächtig seine Runden zieht. Das beruhigt ihn. Denn ganz so wohl ist ihm nicht in seiner Haut. Soll sie ihm einfach nicht mehr zu nahe kommen!
    Es dauert eine Weile, bis Cathérine sich bei ihrer Familie einlebt. Irgendwann, als ihre kleine Tochter etwa vier Jahre alt ist, erfindet Jeanne für sie den Kosenamen »Niki«.
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    Uralt-Niki: Ich liebte diesen Namen, Mutter. Später erfuhr ich, dass es der Name der Siegesgöttin ist.
    Neues Zuhause in Manhattan
    Mir gefällt’s jetzt hier in Greenwich. Trotzdem ziehen wir nach New York, in die große Stadt. Mama kann sich dort um Daddys Kunden besser kümmern und sie mit ihren Dinner-Partys verwöhnen. Ich bin aber erst sechs Jahre alt, und deshalb darf ich hier nun nicht mehr alleine unterwegs sein.
    Aber der große Central Park ist ganz in der Nähe. Dort gibt es viele Eichhörnchen. Sie sind so flink und haben viel Spaß, wenn sie sich gegenseitig jagen. Ist es nicht erstaunlich, dass sie kopfüber den Baumstamm hinunterflitzen können, ohne abzurutschen?

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    Bild 2
    Bunt, bunter, am buntesten! Niki entwarf neun der insgesamt sechzehn Skulpturen für den Strawinsky-Brunnen. Hier siehst du Elefant und Herz . Das Herz war eines der Lieblingsmotive von Niki.
    Die Schule, auf die ich jetzt gehe, ist die Klosterschule des Convent of the Sacred Heart. Sie liegt direkt am Park. Das ist aber auch schon das Beste an ihr. Ich hab einfach keine Lust, lesen zu lernen! Daddy fragt mich, was ich mir dafür wünsche, dass ich es lerne. Keine Frage, einen Kanarienvogel natürlich!
    Ach, und noch was: Meine kleine Schwester Claire ist geboren. Ich hatte extra für sie ein Kleid genäht, aber dann war sie zu groß. Das war Absicht von ihr! Deshalb habe ich beschlossen, sie nicht zu mögen.
    Sommerferien in Frankreich
    HURRA, ich kann es kaum erwarten, bis der Sommer wieder kommt! Dann fahren wir nach Frankreich – und zwar dieses Jahr zum ersten Mal mit der »Normandie«!
    Â»Mit der ›Normandie‹, der ›Normandi-ie‹ fahren wir!«, singt John die ganze Zeit und hüpft dabei durch die Wohnung. Ich hinterher: »Mit dem schnellsten, schne-hellsten Überseedampfer der Welt! Dem ulti-, ultimati-hiven Luxuskahn!«
    Dann – die Koffer sind in der Kabine – stehen wir endlich auf dem großen Schiff. Es fängt an zu zittern, es geht los! Langsam schwebt die Kaimauer weg. Daddy sagt, Schlepper müssen unseren Riesendampfer durch den Hafen zum offenen Ozean ziehen. Ich passe auf, dass wir ja nirgends anstoßen! Adieu New York! Frankreich, wir kommen! Vier herrliche Tage auf diesem schwimmenden Märchenschloss erwarten uns.
    Ich freu mich auch schon auf Schloss Fillerval und Großmutter und Großvater Harper. Mama und Papa parken uns Kinder dort und reisen herum. Wir haben nichts dagegen, denn in Fillerval ist es herrlich.
    Großvater nimmt uns mit in seine Gewächshäuser. Dort baut er Mais an. Den serviert er nachher seinen Gästen. Großmutter ist das immer furchtbar peinlich, denn Mais fressen eigentlich nur die
Schweine. Aber er schmeckt ja! John und ich grunzen und quieken bei Tisch wie die Ferkel. Doch Großvater lacht nur

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