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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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Pferden. Auch die Skeletons auf ihren Rappen waren plötzlich
verschwunden. Da Niklas seine Augen fest geschlossen hatte, sah er glücklicherweise
nicht was passiert war. Es dämmerte schon, als er nicht länger unter dem Wacholderbusch
ausharren wollte. Vorsichtig öffnete er seine Augen und erschrak angesichts der
einsetzenden Dunkelheit. Niklas hatte entsetzliche Angst. Hatten sich seine
Eltern vor ihm versteckt? Wo sollte er nach ihnen suchen? So laut er konnte,
rief er nach ihnen. Nachdem alles still blieb, nahm er seinen ganzen Mut zusammen
und lief vor Tränen halb blind in die Dunkelheit. Plötzlich hörte er eine
Stimme, die ihn an seine Mutter erinnerte. Er blieb abrupt stehen. Wer war das?
    „Mama, Mama wo bist du?“ Mittlerweile war es dunkel geworden, und all die
fremden Laute machten seine Angst nur noch größer. Lediglich ein helles Licht
kam mit der Stimme aus der Dunkelheit.
    „Nein Niklas, ich bin nicht deine Mama. Ich bin eine weise Fee, und ich
werde dich auf deinem Weg begleiten.“
    „Ich kann dich nicht sehen, wo bist du?“, fragte Niklas in die Dunkelheit
hinein, dichtes Schneetreiben hatte eingesetzt.
    „Du kannst mich nicht sehen Niklas. Folge nur dem
Licht.“ Niklas stolperte über dicke Baumwurzeln, die den Weg kreuzten, fiel hin
und stand schnell wieder auf seinen kurzen Beinen. Er lief so schnell er
konnte, um der Düsterkeit und den Schatten zu entrinnen, immer dem Licht der
Fee hinterher.
    Es war früher Morgen, als Thor, der Troll, durch Geräusche vor seiner
Hütte geweckt wurde. Es hörte sich an wie ein Weinen oder Wimmern. Im ersten
Moment kam es ihm vor, als ob ein Traum ihn geweckt hatte, doch im nächsten war
er hellwach und horchte nach draußen. Er zupfte an seinem krausen Bart, sollte
er nachsehen? Wenige Minuten später stand er vor der Hütte und sah sich um. Es
schneite noch immer, dicke Flocken versperrten ihm die Sicht. Was war das? Hinter
einem dicken Baumstamm versteckte sich jemand, das konnte er ganz deutlich erkennen.
Als Thor näher herankam, sah er, dass es sich um ein blondes Menschenkind, wohl
einen Jungen, handelte. Der Kleine hatte ein verweintes Gesicht, das bläulich
angelaufen war, seine Kleider waren nass, und er zitterte vor Kälte. Thor betrachtete
den Jungen eindringlich. Wie um alles in der Welt war er hierher gekommen?
    „Komm mal her zu mir, mein Junge. Du brauchst keine Angst vor mir zu
haben. Ich bin ein Troll, ich sehe nur so düster aus. Wie heißt du denn, und wo
kommst du her? Vermutlich kannst du mich gar nicht verstehen.“ Niklas traute sich
nicht hinter dem Baumstamm hervor. Seine Tränen waren inzwischen getrocknet,
doch er hatte immer noch schreckliche Angst. Wo waren seine Eltern geblieben?
Sie wollten ihn doch abholen. Die Zeit, die er unter dem Busch gehockt hatte,
war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen. Es dauerte lange, bis er sich hinter dem
Baumstamm hervor traute und langsam auf Thor zuging.
    „Kannst du mir deinen Namen sagen Kleiner?“ Niklas schüttelte heftig den
Kopf. Thor beschloss, den Jungen erst einmal bei sich zu behalten, und wenn er
ihm ein bisschen Zeit ließ, würde er sicher bald mit ihm reden. Niklas sprach
allerdings lange Zeit kein Wort, aber er weinte auch nicht mehr. Eines Tages,
es war nach dem Abendessen, zog der Junge ein Medaillon hervor und öffnete es.
Thor, der am Ofen stand, sah ihm über die Schulter.
    „Wer ist das, deine Mama? Sie ist eine hübsche Frau.“ Niklas
schluckte, die Erinnerung, die er lange Zeit verdrängt hatte, kam zurück. Tränen
rannen über das kleine Gesicht. Thor setzte sich neben ihn auf die Bank und
nahm ihn in den Arm, der Junge ließ es geschehen. Er gab dem alten Troll das Amulett.
Thor drehte es um, dort stand der Name des Jungen in geschwungenen Buchstaben:
Niklas Pettersson.
    Von da an ging es Niklas von Tag zu Tag besser. Der
Troll und der Junge verständigten sich anfangs mit Handzeichen, bis Niklas eines
Tages die Sprache der Trolle verstand und sprach. Nach und nach erfuhr der
Troll die traurige Geschichte, die der kleine Niklas im Wald erlebt hatte. Doch
diese Erinnerung sollte er bald vergessen. Dass der Junge etwas Besonderes war,
hatte Thor schnell erfahren. Es geschahen manchmal Dinge, die ihm eigenartig
vorkamen. Einmal kam er in die Küche, als Niklas ein Hühnerei in den Händen
hielt. Er hielt es vorsichtig, sodass es nicht zerbrechen konnte. Der Junge murmelte
etwas und strich immer wieder vorsichtig über das Ei. Auf einmal knackte es und
ein

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