Nikon D3100 (Kamerahandbücher) (German Edition)
verwendet wird. Das Dominierende in den Bildern sind jeweils die Wolkenformationen. Achten Sie darauf, dass sich diese harmonisch in die Bildgestaltung einfügen. Ändern Sie gegebenenfalls den Bildausschnitt so lange, bis sich eine gelungene Bildkompositionergibt. Sind die Wolken weit auslaufend, kann eine kürzere Brennweite verwendet werden, als wenn einzelne Wolken das Bild dominieren. Hier wirkt ein etwas engerer Bildwinkel meistens besser.
Bei Nahaufnahmen ist es empfehlenswert, die Sonne nicht in der Bildmitte, sondern im goldenen Schnitt zu platzieren. Den goldenen Schnitt des Bildes ermitteln Sie übrigens, indem Sie das Bild in der Horizontalen und Vertikalen dritteln. An den Schnittlinien, die sich dabei ergeben, liegt in etwa der goldene Schnitt.
Leider bietet die D3100 im Sucherbild keine Gitterlinien an, die dabei als Orientierung dienen könnten. Die Gitterlinien des Live-View-Modus vierteln das Bild und helfen daher auch nicht weiter.
Der Himmel brennt. Derartig intensive Szenen werden Ihnen nicht allzu oft in den heimischen Breiten begegnen – ich hatte nur ein einziges Mal Glück eine solche Szene einzufangen. Das Bild ist übrigens nur marginal bearbeitet – die Szene sah wirklich so aus (200 ISO, 1 / 60 Sek., 18 mm, f 4, Programmautomatik, Matrixmessung, AF-S, Einzelfeld).
Vorgehensweise
Sicherlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten für die Einstellungen. Ich gehe bei Sonnenuntergangsaufnahmen folgendermaßen vor:
• Sie können ohne Weiteres der Programmautomatik vertrauen – Sie werden damit, trotz der schwierigen Belichtungssituation, in vielen Fällen zu perfekt belichteten Aufnahmen gelangen. Auch die standardmäßig vorgegebene Matrixmessung kann beibehaltenwerden. Da Sie ja die sofortige Kontrollmöglichkeit haben, können Sie gegebenenfalls immer noch in einen anderen Modus wechseln, wenn Ihnen das Ergebnis nicht zusagt. Die Programmautomatik setze ich deswegen ein, weil es meistens nicht auf eine bestimmte Blende oder Belichtungszeit ankommt. Ausnahmen gibt es nur, wenn Sie eine Silhouette verwenden, die in die Tiefe verläuft, wie etwa eine Baumallee. In diesen Fällen ist die Zeitautomatik die bessere Wahl. Bei besonders hellem Licht kann es in Ausnahmefällen passieren, dass Sie die kürzeste Belichtungszeit von 1 / 4000 Sekunde unterschreiten. Dann müssen Sie – per Programmshift – die Blende weiter schließen (größerer Blendenwert). Die Matrixmessung arbeitet so zuverlässig, dass ein Wechsel zu einer anderen Belichtungsmessart praktisch niemals notwendig ist.
Blutorange. Hier ergaben sich sehr intensive Farben (400 ISO, 1 / 3000 Sek., 500 mm, f 6.3, Programmautomatik, Matrixmessung, AF-S, Einzelfeld).
Vorharz. Hier war bei etwas dunstigem Wetter im Dezember die Sonne gerade untergegangen (200 ISO, 1 / 1250 Sek., 300 mm, f 6, Programmautomatik, Matrixmessung, AF-S, Einzelfeld).
Verdeckt. Bei diesem Foto bestimmen die Wolkenformationen, die von der Sonne angestrahlt werden, die Bildwirkung – die Sonne selbst ist nur knapp zu sehen (400 ISO, 1 / 1000 Sek., 220 mm, f 6.3, Programmautomatik, Matrixmessung, AF-S, Einzelfeld).
• Um Belichtungskorrekturen kommen Sie allerdings meist nicht herum. So belichte ich die Fotos meist eine Blende knapper, wenn ich Silhouetten einsetze. Das hat den Grund, dass die Silhouette dann schön schwarz erscheint. Zum anderen habe ich dabei den Vorteil,dass es in den hellsten Bildpartien – also um den Sonnenball herum – mehr Zeichnung gibt. Natürlich darf die D-Lighting-Option nicht aktiviert sein, da dabei ja die Schatten aufgehellt werden – und genau das soll ja nicht geschehen. Höher als -1 sollte die Belichtungskorrektur aber nicht eingestellt werden.
• Bei der Autofokus-Messart sollten Sie AF-S einstellen, damit nur dann ausgelöst wird, wenn das Bild auch wirklich scharf eingestellt ist. Ich verwende meist den Einzelfeld-Modus, bei dem ich das Messfeld selbst vorgeben kann. Ich wähle dann das Messfeld aus, das die Sonne erfasst. Statt des Einzelfeldes können Sie alternativ aber auch die automatische Messfeldgruppierung verwenden, wenn Ihnen dieser Modus mehr liegt. Erwähnenswert ist noch, dass es ganz normal ist, dass einige Situationen nicht auf Anhieb perfekt zu fokussieren sind. Das extreme Gegenlicht kann den Autofokus irritieren. Dabei handelt essich nicht um eine Fehlfunktion der Kamera. Das obere und untere Bild links zeigen solche Situationen. Hier waren mehrere Versuche notwendig, bis der
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