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Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Titel: Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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die Küche und schlang, fast ohne Luft zu holen, sein Müsli hinunter, während seine Mutter ihm eine Standpauke hielt. Wie jeden Morgen nahm er anschließend immer zwei Stufen auf einmal, bis er zur Haustür kam. Er öffnete sie und sah die Straße entlang, die er für gewöhnlich zur Schule hinunterging. Auch das machte er immer.
    Statt rauszugehen, blieb er jedoch unvermittelt in der Tür stehen. Ein Schauer lief ihm den Rücken hinunter, als ihm die Worte wieder einfielen, die ihn ein paar Minuten zuvor so durcheinandergebracht hatten: »Wenn du willst, dass einmal etwas anderes geschieht, dann hör auf, immer das Gleiche zu tun.«
    Instinktiv drehte er den Kopf, um die Straße hinaufzusehen. In diese Richtung war er noch nie zur Schule gegangen, es war auch ein Umweg. Außerdem war die Gegend da oben ziemlich verlassen und Läden gab es auch kaum.
    Wie ein Geistesblitz kamen ihm die Zeilen des Gedichts in den Sinn, die auf dem Umschlag des Klassenbuchs standen:
    ZWEI WALDESWEGE TRENNTEN SICH UND ICH –
ICH GING UND WÄHLT’ DEN STILLEREN FÜR MICH –
UND DAS HAT ALL MEIN LEBEN UMGEDREHT.
    Inspiriert von der geheimnisvollen Botschaft und von der Erinnerung an das Gedicht, beschloss Niko, die Straße hinauf- statt wie sonst hinunterzugehen.
    Er war auf einmal richtig beschwingt und hatte fast das Gefühl, zum allerersten Mal überhaupt hier entlangzugehen. Manche Details überraschten ihn regelrecht; die Farben der Häuserfassaden oder der Duft der herbstlichen Bäume am Straßenrand.
    Niko fühlte sich auf seltsame Art wachsam, so, als würde gleich etwas geschehen. War es denn tatsächlich möglich, dass sich etwas veränderte nur dadurch, dass man aufhörte, immer das Gleiche zu tun?
    Als er sich gerade diese Frage stellte, blieb er plötzlich abrupt stehen. Neben einem geschlossenen Blumenladen stand ein großes, altes Haus, das ihm noch nie aufgefallen war. Dabei war er schon ein paarmal hier vorbeigekommen, da war er ganz sicher.
    Neugierig reckte er den Hals. Obwohl das Haus sehr hoch war, gab es nur ein einziges Fenster, im dritten Stock. Die alten Fensterläden waren geschlossen und alles deutete darauf hin, dass das Haus unbewohnt war.
    Niko besah sich neugierig die Eingangstür – sie war nicht so alt wie der Rest des Hauses, das kurz vor dem Abriss zu stehen schien. Im Gegensatz zu den alten, vermoderten Fensterläden im dritten Stock war die Tür aus schönem neuen Holz gefertigt. Noch komischer war, dass sie mit drei robusten Riegeln verschlossen war.
    Das machte wirklich keinen Sinn – warum sollte sich jemand die Mühe machen, ein verfallenes und unbewohntes Haus derart zu verriegeln?
    Niko beobachtete die wenigen Menschen, die hier vorbeikamen. Das alte Haus schienen sie nicht zu bemerken. Manche von ihnen sahen sich kurz den geschlossenen Blumenladen an, um ihren Blick gleich darauf wieder auf die andere Straßenseite schweifen zu lassen – als könnten sie das verfallene Gebäude gar nicht sehen.
    Obwohl er zu spät zur Schule kommen würde, sah er sich die drei Riegel etwas genauer an. Was sich wohl hinter der Tür verbarg?
    Links neben der Tür sah er jetzt einen roten Knopf; Niko hätte schwören können, dass der Knopf eine Sekunde zuvor noch nicht da gewesen war. Es kam ihm vor, als wäre er genau in dem Moment aufgetaucht, in dem er in seine Richtung gesehen hatte. Natürlich war ihm klar, dass das unmöglich war; er nahm also an, dass er den Knopf zuvor übersehen hatte. Wahrscheinlich war er doch noch verschlafener, als er dachte.
    Jetzt war er wirklich neugierig geworden; Niko konnte gar nicht anders, als den Knopf zu drücken.
    Er wusste nicht, was er eigentlich sagen sollte, als der Klingelton auf der anderen Seite der Tür ertönte. Instinktiv hielt er die Luft an. Doch noch bevor er wieder normal atmen konnte, hörte er eine seltsam entfernt klingende Stimme durch die Gegensprechanlage:
    »Komm herein, wir warten schon auf dich.«

Niko schluckte und musste sich räuspern. Er hatte nicht erwartet, dass ihn jemand ansprechen würde. Es verging noch ein Moment, bis er in der Lage war, etwas zu erwidern.
    »Wie soll ich denn die drei Riegel aufbekommen?«
    »DAS IST DOCH OFFENSICHTLICH, FINDEST DU NICHT?
ZU JEDEM RIEGEL GEHÖRT GEWÖHNLICH EIN
BESTIMMTER SCHLÜSSEL. IN DIESEM HAUS HIER IST
DAS ALLERDINGS EIN BISSCHEN ANDERS:
ES GIBT NUR EINEN EINZIGEN SCHLÜSSEL
FÜR ALLE DREI RIEGEL. DU MUSST ALLE DREI RIEGEL
GLEICHZEITIG ÖFFNEN.«
    Dann verstummte die Stimme aus der

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