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Nimm dich in acht

Nimm dich in acht

Titel: Nimm dich in acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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ich hätte gern einen Beweis dafür in Händen.«
    Susan zeigte ihr das Buch über die Wright Stiftung, und anschließend rief Jane Clausen bei Hubert March an, der noch zu Hause war. »Hubert, fahren Sie ins Büro, trommeln Sie Ihre Rechnungsprüfer zusammen und sorgen Sie dafür, daß Douglas Layton an keines unserer Bankkonten und an keines unserer Anlagendepots herankommt. Und zwar auf der Stelle!«
    Sie legte auf und betrachtete das Foto des Waisenhauses in dem Buch, das auf ihrem Schoß lag. »Alles ist identisch, bis auf den Namen auf der Plakette«, bemerkte sie.
    »Es tut mir leid«, sagte Susan leise.
    »Es braucht Ihnen nicht leid zu tun. Selbst als Douglas so beflissen tat, wollte das Unbehagen, das ich in seiner Gegenwart empfand, nicht verschwinden.«
    Sie klappte das Buch zu und blickte auf den Umschlag; dann lachte sie leise. »Gerie muß sich im Grab umdrehen«, sagte sie. »Sie wollte, daß die Stiftung nach ihr und Alexander benannt wird. Ihr richtiger Name lautete Virginia Marie, daher ›Gerie‹, wie sie von jedermann genannt wurde. Die dumme Person hatte vergessen, daß Alexanders erste Frau ebenfalls Virginia hieß. Und wie ich sehe, hat der junge Alex das Foto seiner Mutter auf alle Publikationen der Wright Stiftung setzen lassen.«
    »Bravo!« sagte Susan. Sie lachten beide.

    98
    Douglas Layton wußte jetzt, wie sich ein Tier fühlte, das in der Falle saß. Er hatte Jane Clausen von einer Telefonzelle in einem Hotel in der Nähe des Flughafens aus angerufen und damit gerechnet, sofort zu ihr zu gehen und sich die nötige Unterschrift holen zu können.
    Du Idiot, sagte er sich. Du hast dich verraten. Sie mag im Sterben liegen, aber clever ist sie trotzdem. Jetzt holt sie Hubert an die Strippe und sagt ihm, er solle sich mit den Banken in Kontakt setzen. Wenn das geschieht, bist du erledigt – die Leute, mit denen du es zu tun hast, werden keine Ausreden akzeptieren.
    Er mußte das Geld um jeden Preis haben. Ihm war eiskalt bei der Vorstellung, was mit ihm geschehen würde, wenn er die Schulden beim Casino nicht beglich. Hätte er neulich nur nicht geglaubt, eine Glückssträhne zu haben.
    Er hatte vorgehabt, das Geld, das er durch Jane Clausens Unterschrift erhalten hatte, auf ein separates Reisekonto einzuzahlen. Aber dann war er ins Casino gegangen, weil ihm danach war. Und eine Zeitlang war auch alles nach Wunsch verlaufen. Plötzlich hatte er fast achthunderttausend Dollar besessen, doch dann hatte er alles verloren und noch mehrere hunderttausend Dollar Schulden gemacht.
    Man hatte ihm bis morgen Zeit gegeben, um das Geld aufzutreiben, aber er wußte, wenn er bis morgen wartete, könnte es zu spät sein. Bis dahin würde Susan Chandler zweifellos mehr über ihn wissen und damit auf jeden Fall zu Mrs. Clausen gehen. Vielleicht würden sie sogar die Polizei verständigen. Susan Chandler war das Problem.

    Sie war es, die den Stein überhaupt ins Rollen gebracht hatte.
    Er stand vor dem Telefon und versuchte zu entscheiden, was er tun sollte. Seine Handflächen waren feucht. Er sah, daß die Frau am Telefon nebenan ihn neugierig anstarrte.
    Eines konnte er noch versuchen, was vielleicht funktionieren würde. Aber »vielleicht« reichte nicht. Es mußte funktionieren. Wie lautete Hubert Marchs Privatnummer?
    Er erwischte Hubert gerade, als er zum Büro fahren wollte. Huberts erste Worte »Douglas, was soll das alles?«
    bestätigten seinen Verdacht, daß Mrs.
    Clausen ihn
    angerufen hatte.
    »Ich bin bei Mrs. Clausen«, sagte Doug. »Leider fürchte ich, daß sie allmählich den Bezug zur Realität verliert. Sie denkt, sie könnte vorhin bei dir angerufen haben, und will sich für alles, was sie gesagt hat, entschuldigen.«
    Hubert Marchs erleichtertes Lachen war Musik in Douglas Laytons Ohren. »Bei mir braucht Sie sich nicht zu entschuldigen, aber ich hoffe, sie hat sich bei dir entschuldigt, mein Junge.«

    99
    Jim Curley fuhr Alex Wright zum Kennedy Airport und stellte seine Taschen in die Warteschlange an der Bordsteinkante. »Furchtbar hektisch hier um diese Zeit, Mr. Alex«, sagte er und warf einen nervösen Blick auf die Polizeibeamtin, die Strafmandate an Autofahrer verteilte, die zu lange anhielten.
    »Was haben Sie um neun Uhr früh an einem Montag morgen erwartet, Jim?« fragte Alex Wright. »Steigen Sie wieder ein und fahren Sie los, bevor ich noch Strafe zahlen muß und aufgehalten werde. Und erinnern Sie sich, was ich Ihnen aufgetragen habe!«
    »Natürlich, Mr. Alex. Ich

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