Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nimm mich mit zum Horizont

Nimm mich mit zum Horizont

Titel: Nimm mich mit zum Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
Vom Netzwerk:
zuvor ausprobiert hatte. War es erst zwei Tage her? Er hatte so sehr an die Frau denken müssen, dass er das Pferd fast vergessen hätte. Doch als er jetzt sah, wie der Wallach sich unter ihr verhielt und sie jede seiner Bewegung so wirken ließ, als wäre es nicht ihre, sondern seine Idee, wollte er beide für sich haben.
    Skyler sollte nicht mitbekommen, wie er mit dem Eigentümer über den Kaufpreis verhandelte. Auf dem Gebiet hatte er seinen ureigenen Stil, und der ging keinen Außenstehenden etwas an. Daher signalisierte er ihr, dass sie noch eine Runde durch die Arena drehen sollte, während er das Geschäft abschloss.
    Er wusste, dass der Eigentümer den rotbraunen Wallach unbedingt loswerden wollte, um sich ein besseres Pferd kaufen zu können, und hatte keine Skrupel, diese Notlage auszunutzen. In spätestens einem Jahr war der Wallach das „bessere“ Pferd, davon war er fest überzeugt. Unter einem Reiter, der nur Muskelkraft, aber keine Finesse besaß, konnte kein Pferd der Welt zeigen, was wirklich in ihm steckte.
    Trace hatte ein Gespür dafür, wann er Profit machen konnte, aber das war eine Seite seines Berufs, die er ungern zur Schau stellte. Erst recht nicht jemandem wie Skyler. Ihr wollte er zeigen, wozu ein Pferd imstande war, sobald Trace Wolf Track auf ihm saß. Und er wollte ihr zeigen, wie er das schaffte, vom ersten bis zum letzten Schritt der Ausbildung.
    Als er den Kaufvertrag in der Tasche hatte und der Fuchs gefüttert und getränkt war, ging er mit Skyler hinter die Startboxen und machte sie mit einigen seiner Mitbewerber bekannt. Keiner von ihnen hatte etwas dagegen, dass sie ihn fotografierte, und sie gab jedem eine Karte mit der Adresse ihres Online-Albums und bot an, ihm Ausdrucke zu schicken. Sie machte Fotos von den Cowboys mit ihren Ehefrauen, Freundinnen und Kindern, während Trace seine Ausrüstung überprüfte.
    Einige Cowboys legten ihre Beinschützer für die Grand Parade an, mit der jedes Rodeo traditionell begann. Da das Wildpferdreiten der erste Punkt auf dem Programm war, brauchte Trace daran nicht teilzunehmen. Wie alle Athleten hielt er sich vor dem Beginn seiner Konkurrenz an ein festes Ritual. Und dazu gehörte es, sich auf keinen Fall an den Startboxen aufzuhalten und von der Nervosität der anderen Reiter anstecken zu lassen. Er versuchte, nicht die Minuten bis zum Start zu zählen. Er schaute auch nicht immer wieder zu den dunklen Wolken hinauf, die sich am Himmel über der Arena ballten.
    Stattdessen ging er mit Skyler bis zur obersten Reihe der Arena und zeigte ihr im Bereich hinter der Tribüne das Pferd, das er im Wettbewerb reiten würde. „Das ist er, der schläfrig aussehende Hengst dort drüben.“ Es war das ruhigste Tier in seiner Gruppe und ließ sich bereitwillig von den anderen Mustangs trennen und aus dem Pferch holen. „Sieh ihn dir an“, sagte er lachend. „Tut so, als ginge ihn das alles nichts an. Wir zwei kennen uns schon lange, Vegas und ich.“
    „Er wirkt ganz friedlich und sieht nicht so aus, als würde er absichtlich jemanden abwerfen.“
    „Lass dich nicht täuschen. Er heißt Vegas, weil er unberechenbar ist. Sobald das Tor aufgeht, wacht er auf, und wenn er in Form ist, springt er höher als jedes andere Pferd. Wenn nicht, windet er sich unter dir wie eine Schlange. Trotzdem bin ich froh, dass ich ihn gezogen habe.“ Erst jetzt warf er einen kurzen Blick zum Himmel. „Ich hoffe nur, dass es nicht regnet.“
    „Oh, das gäbe tolle Fotos.“ Sie hakte sich bei ihm ein. „Ein Cowboy im Schlamm.“
    „Und ich dachte, wir sind befreundet“, entgegnete er trocken.
    „Das sind wir auch. Und ich nehme gern meinen Anteil Schlamm in Kauf, wenn du mir einen Platz drinnen verschaffst.“
    „Drinnen?“
    „Die Arena. Kann ich in den Innenraum?“
    „Hast du einen Ausweis?“
    Sie warf ihm einen fragenden Blick zu.
    „Ich kann dir einen direkt hinter den Startboxen besorgen, aber dazu musst du als Berufsfotografin beim Verband der Rodeo-Cowboys angemeldet sein.“ Um einer schnippischen Bemerkung zuvorzukommen, hob er warnend einen Finger. „Und das aus gutem Grund. Der Reiter hat keine Kontrolle über das Tier. Du bist ganz allein, wie jeder in der Arena.“
    „Ich habe ein starkes Teleobjektiv, aber ich möchte mich bewegen können.“
    „Genau wie Vegas.“ Mit dem Zeigefinger wischte er ihr einen Regentropfen von der Wange. „Wie es aussieht, bekommst du doch noch deine heiß ersehnten Schlammfotos.“
    „Oder der Wettbewerb

Weitere Kostenlose Bücher