Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers
für richtig hältst, und meine Unterstützung ist dir sicher. Es sei denn, das, was du für richtig hältst, ist eine andere Frau. Denn dann werde ich euch beide abstechen und hoch erhobenen Hauptes ins Gefängnis gehen.« Und wenn sie wieder mal im Stress war, weil sie sich so sehr unter Erfolgsdruck setzte, bemerkte ich lachend: »Ich liebe dich auch, wenn du nicht perfekt bist. Nur eben ein bisschen weniger.«
Nachdem wir ein paar Monate zusammengelebt hatten, schmiedeten wir erste Heiratspläne, und mir wurde klar, dass ich Amanda heiraten wollte , weil ich sie liebte, und nicht, weil es der Konvention entsprach. Also überlegte ich mir, wann und wo ich ihr einen Antrag machen würde, und kaufte einen Ring. Doch als ich den Ring dann schließlich in der Hand hielt und mir die ganze Tragweite meiner Entscheidung bewusst wurde, bekam ich plötzlich kalte Füße. Als ich meinen Dad zum Mittagessen ins Pizza Nova einlud, hatte ich noch niemandem von meinem Plan erzählt; ich erhoffte mir moralische Unterstützung von dem einzigen Menschen, der mir garantiert eine ehrliche Antwort geben würde. Und nach dem Essen beherzigte ich seinen Rat und verbrachte den Nachmittag im Balboa Park, wo ich all meine Erfahrungen in Sachen Lust und Liebe noch einmal Revue passieren ließ, um dahinterzukommen, ob ich das Richtige tat.
Dabei fiel mir auf, dass ich in all meinen früheren Beziehungen hauptsächlich damit beschäftigt gewesen war, nichts falsch zu machen. So ähnlich wie ein Reservequarterback, der eigentlich ganz froh ist, mit Klemmbrett und Headset auf der Bank zu sitzen, weil er panische Angst davor hat, aufs Spielfeld zu müssen. Da erst wurde mir klar, wie beschissen ich mich dabei gefühlt hatte. Jahrelang war ich so sehr darauf bedacht gewesen, nur ja nichts Unüberlegtes zu sagen oder zu tun – wie zum Beispiel ein Bild von einem Hund zu malen, der einem Mädchen auf den Kopf scheißt –, dass ich darüber den Spaß an der Sache verloren hatte.
Mit Amanda hatte ich endlich Spaß. Dabei hatte ich mir keineswegs vorgenommen, mir keine Sorgen mehr zu machen. Mit ihr fühlte ich mich einfach wohl, und seit ich wusste, dass ich mein Leben mit ihr verbringen wollte, war ich all die absurden Ängste, die mich normalerweise quälten, los. Sie war der einzige Mensch, in dessen Gegenwart ich so etwas wie Ruhe und Gelassenheit verspürte, wie einer von den Jungs aus den Ocean’s-Eleven -Filmen (und ich rede nicht von dem kleinen Lockenkopf, der nur deshalb mit von der Partie ist, weil er so gut mit Zahlen umgehen kann). Und als ich den Park sechs Stunden später wieder verließ und die Sonne unterging, wusste ich, dass ich Amanda heiraten wollte. Außerdem wusste ich, dass ich gut beraten war, mich aus dem Staub zu machen, bevor der Parkwächter auf die Idee kam, dass es sich bei dem Kerl, der ziellos durch die Grünanlagen streifte, um einen geisteskranken Kinderschänder handelte.
Amanda war übers Wochenende nach San Francisco gefahren, und ich hatte eine Freundin von ihr überredet, sie am Sonntag zum Brunch in ein Restaurant namens Foreign Cinema im Mission District zu schleppen, wo ich ihr die Frage aller Fragen stellen wollte. Damit ich pünktlich um halb elf in San Francisco war, hatte ich einen Flug um sieben Uhr gebucht, sprich ich musste um fünf Uhr raus. Vor dem Zubettgehen stöpselte ich mein Handy ein, um es aufzuladen, und programmierte zwei Weckrufe, einen für 5:00 und einen für 5:10, falls ich den ersten verschlief. Dann legte ich mich aufs Ohr.
Als ich mitten in der Nacht wach wurde, weil ich auf die Toilette musste, stellte ich fest, dass der Strom ausgefallen war. Ich tastete im Dunkeln nach meinem Handy. Es war kurz nach eins, und der Akku war fast leer. Ich musste irgendwohin, wo ich mein Telefon aufladen konnte und den Weckruf hören würde. Also hievte ich mich aus dem Bett, schnappte mir das Schmuckkästchen mit dem Verlobungsring vom Nachttisch, zog die Stoffhose und das hellblaue Button-down-Hemd an, das ich mir am Abend zuvor rausgelegt hatte, und marschierte zur Tür hinaus.
Zwanzig Minuten später hielt ich vor dem Haus meiner Eltern. Ich schlich auf Zehenspitzen durch den Vorgarten, schob den Schlüssel ins Schloss und öffnete behutsam die Tür. Drinnen war es stockfinster. Ich hielt mich scharf rechts und ging in Richtung Wohnzimmer, mit ausgestreckten Armen, damit ich nirgendwo anstieß.
»Ich kann nur hoffen, du gehörst zur Familie«, ertönte die Stimme meines Vaters.
»Ich
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