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Noelles Demut

Noelles Demut

Titel: Noelles Demut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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weit in die Ferne zu gehen, doch sie war ganz bei ihm. Ein heiseres Flüstern entstieg ihrer Kehle.
    „Simon … Ich bin dein.“

Kapitel 23

    Noelle stand am Wagen und sah das backsteinerne Gebäude an.
    „Die letzten beiden Tage waren unglaublich.“
    Simon lächelte und stellte ihre Taschen auf den Rücksitz des Wagens.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass ein einzelner Mensch so viel Lust empfinden kann. Ich danke dir, Simon, dass du mir diese Welt gezeigt hast.“
    Simon kam auf sie zu und nahm sie in die Arme. Sie zischte leise, als seine Hand über ihren Hintern glitt.
    „Auch für mich waren diese Stunden etwas Besonderes, Nell. Ich danke dir für dein Vertrauen.“
    Noelle sah zu ihm auf und versank in seinen warmen braunen Augen.
    „Ich liebe dich, Simon.“
    „Ich dich auch. Jetzt lass uns fahren, sonst kommst du zu spät. Lucian reißt mir den Kopf ab, wenn ich seine Souschefin von der Arbeit abhalte.“
    „Lucian dürfte weniger das Problem sein. Aber Fred ist aufmerksam wie ein Schießhund. Der wird mich heute mit Fragen überhäufen.“
    „Will er was von dir? Er stand Dienstag am Fenster und hat uns beobachtet.“
    „Ja, er will etwas: mich beschützen. Schon in Marseille hat er sich als Vaterfigur profiliert.“
    „Und das gefällt dir nicht?“
    „Ich bin es nicht gewohnt. Meine Mom hat mich allein großgezogen.“
    „Wo ist sie eigentlich? Warum hat sie sich nicht um dich gekümmert?“
    „Sie ist vor sechs Jahren gestorben. Krebs!“ Noelle lachte trocken auf. „Wahrscheinlich hätte sie Tom windelweich geprügelt, wenn sie das mitbekommen hätte. Und dich gleich mit. Aua!“
    Noelle rutschte maulend auf dem Sitz rum. „Bloß gut, dass ich einen Beruf habe, bei dem man im Stehen arbeitet. Ich schwöre hoch und heilig, dass ich dich nie wieder kratzen werde.“
    „Schade! Es hat mir außerordentlich viel Spaß gemacht, dir das heimzuzahlen.“

    Noelle hatte noch nicht ganz die Tür aufgeschlossen, da wurde sie ihr schon aus der Hand gerissen. „Du könntest wenigstens anrufen, wenn du zwei Nächte nicht nach Hause kommst. Ich habe mir Sorgen gemacht.“
    „Du wusstest doch, dass ich bei Simon bin.“
    „Aber ich wusste nicht, dass du dich zwei Tage nicht melden würdest.“
    „Was ist denn mit dir los?“
    Noelle drängte sich an Lydia vorbei und ging ins Bad. Lydia folgte ihr. „Ich habe mich mit Paul gestritten. Der wollte … Scheiße! Noelle? Was hat der Dreckskerl mit dir gemacht?“
    Noelle hatte den Rock zu Boden fallen lassen. Wie versteinert starrte Lydia auf die roten Male ihrer Bestrafung.
    „Das ist nicht das, was du denkst. Es ist ganz harmlos.“
    „Harmlos? Lüg mich bloß nicht an. Das habe ich nicht verdient. Wie kannst du das zulassen? Und hör auf, so dümmlich zu grinsen. Das ist doch pervers.“
    Noelle wurde wütend. Sie drehte sich zu Lydia um und funkelte sie böse an. „Habe ich dir Vorwürfe gemacht, als Paul dich gefesselt hat? Urteile nicht über Dinge, die du noch nie erlebt hast.“
    Lydias Stimme überschlug sich fast. „Er hat mich nur gefesselt! Ich würde mich nie schlagen lassen. Du hast das gerade durchgestanden und gerätst schon wieder an so einen kaputten Typen. Das hätte ich von Simon nicht gedacht. Du wirst ihn nicht wiedersehen.“
    „Mach dich nicht lächerlich, Lydia. Simon ist nicht kaputt. Er ist der liebevollste, verständnisvollste und einfühlsamste Mann, der mir je begegnet ist. Wir lieben uns, und ich kann dir versprechen, dass er mir nie wehtun wird.“
    Lydia schnaubte verächtlich. „Du willst mir also weismachen, dass das da …“ Lydia schlug Noelle auf den Hintern. Sie schrie auf, rieb sich den Po und sah ihre Freundin vorwurfsvoll an. „… nicht wehtut?“
    „Ich will mich nicht mit dir streiten, und ich habe keine Zeit mehr. Lass uns das morgen beim Frühstück besprechen. Ich kann dir nur sagen, dass ich in Simons Händen sicher bin. Ob du mir glaubst oder nicht, ist deine Entscheidung.“

    Simon sprach gerade mit Jesse, da klingelte sein Handy.
    „Ja?“
    „Hier ist Lydia. Können wir uns treffen, Mr. Baker?“
    „Waren wir nicht schon beim Du angelangt?“
    „Die Distanz ist angebracht. Ich könnte mich sonst vergessen. Ich möchte mit Ihnen reden, dringend.“
    Simon konnte sich denken, um was es ging. „Ich bin in der Galerie. In einer halben Stunde könnte ich bei dir sein.“
    „Nein! Ich möchte Sie nicht in meiner Wohnung haben. Wir treffen uns in dem kleinen Café gegenüber der

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