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Nomaden des Weltalls

Titel: Nomaden des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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als wäre die Luft flüssig. Man bekam richtig Lust zu hüpfen und zu schreien; und jeden Laut konnte man kilometerweit hören, so ruhig war es.«
    »Ich brauch 'ne Stadt«, sagte Levy. »Lichter und Bars, und Lärm und 'n Mädchen und ab und zu mal 'ne richtige Keilerei. Wenn ich mal wieder im ›Half Moon‹ auf Thunderhouse sitzen könnte, beim Großen Kanal ...!«
    »Irgendwas, wo was los ist«, sagte MacTeague. »Die fliegende Stadt auf Ausgil IV mit ihrem Krieg zwischen den Vögeln und den Centauren. Irgendwas Neues!«
    »Sobald wir uns einmal an dieses Alori-Leben gewöhnt haben«, sagte Joachim, »dürfen wir wieder in den Weltraum – für sie .«
    »Ja. Aber aus uns werden niemals Alori werden, so viel steht fest«, sagte Kogama. »Hat man jemals gehört, daß Nomaden für jemand anders auf Fahrt gehen? Wir tun, was wir wollen.«
    »Schon gut, schon gut«, sagte Joachim. »Ich kann euch verstehen.«
    Thorkild Elof kniff mißvergnügt die Lippen zusammen. »Zum Schluß heiraten wir noch innerhalb unseres eigenen Schiffes«, sagte er. »Ich habe schon festgestellt, daß unsere Jungen und Mädchen miteinander gehen, weil sonst niemand da ist. Wirklich obszön.«
    »Es kommt noch so weit, daß sie Alori aus uns machen«, rief Ferenczi. »Auch anderen ist es schon so gegangen. Roamer, Rover, Tramp, Tzigani, Soldier of Fortune – diese Schiffe gibt es nicht mehr! Ihre Besatzungen sind keine Nomaden.«
    »Ja«, nickte Joachim. Sein Gesichtsausdruck wurde hart. »Und jetzt haben sie mein Schiff und meine Mannschaft. Das müssen wir ihnen heimzahlen.«
    »Augenblick mal«, schaltete sich Trevelyan ein. »Ich habe erklärt ...«
    »Sicher, sicher. Sollen sich die Cordys um die Alori kümmern. Ich möchte nur meine Freiheit wieder.« Joachim drehte die Pfeife in seinen Fingern. »Ich habe meinen ganzen Tabak verraucht und alle meine Flaschen geleert. Die Alori trinken und rauchen nicht.«
    »Alles ganz schön und recht«, sagte Elof ungeduldig. »Aber wir sind hier unten, und die Peregrinus ist dort oben. Was können wir denn da machen?«
    »Einiges.« Joachim setzte sich mit gekreuzten Beinen. »Ich habe euch zusammengerufen, um sicherzugehen, daß ihr alle der gleichen Meinung seid.« Er zog heftig an der leeren Pfeife. »Ich habe mich unter den Alori umgehört. Sie sind sehr höflich und aufrichtig, das muß man ihnen ja lassen. Sie wissen, daß es mir hier nicht gefällt; aber sie wissen ebensogut, daß ich nicht einfach aus dem Stand in den Weltraum hüpfen kann. Deshalb beantworten sie auch meine Fragen.
    Nun, die Peregrinus ist weit und breit das einzige Schiff. Die Boote befinden sich auf einer kleinen Insel etwa zwanzig Kilometer nordwestlich von hier. Die Alori brauchen sie nicht und haben sie deshalb dort abgestellt. Es gibt eine Art Wache – Pflanzen oder Tiere oder irgend etwas anderes, was jedem Menschen den Zutritt verweigert – außer, ein Alorianer erlaubt es.«
    »Moment mal!« rief Petroff Dushan. »Sie meinen doch nicht, wir sollten uns einen Alorianer schnappen und ihn zwingen ...«
    »Würde nichts nützen«, sagte Ferenczi. »Diese Eingeborenen fürchten den Tod nicht. Außerdem glaube ich nicht, daß wir einen gefangennehmen können, ohne daß die ganzen verdammten Wälder es wissen und uns die gesamte Insel auf den Hals hetzen.«
    »Bitte«, sagte Joachim. »Ich sehe eine etwas elegantere Lösung.« Mit einem Blick auf Sean fuhr er ruhig fort: »Ilaloa war ein paarmal bei uns.«
    Der junge Mann wurde rot im Gesicht. Er spuckte aus.
    »Seien Sie nicht so hart zu dem armen Mädchen«, sagte Joachim. »Sie tat nur ihre Pflicht. Ich bin ihr ein paarmal begegnet und habe noch nie jemanden so elend und unglücklich gesehen. Wir wechselten ein paar Worte, und dann schüttete sie mir ihr Herz aus. Sie liebt Sie, Sean.«
    »So?« knurrte Sean sarkastisch.
    »Nein, nein, das ist Tatsache. Sie gehört zwar zu den Alori, aber sie liebt Sie und weiß, wie unglücklich Sie jetzt sind. Und mir scheint, sie ist auch ein bißchen von uns ... korrumpiert. Sie hat ein wenig von uns Nomaden im Blut. Armes Ding.«
    »Also, was soll ich tun?« fragte Sean mit sichtlicher Überwindung.
    »Gehen Sie zu ihr. Und irgendwo, wo niemand es hören kann, bitten Sie sie, uns zur Flucht zu verhelfen.«
    Sean schüttelte ungläubig den Kopf. »Das würde sie niemals tun.«
    »Nun, versuchen kann man es immerhin. Die einzige Alternative für Ilaloa ist, daß sie sich einer psychologischen Behandlung unterzieht, um Sie aus

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