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Novizin der Liebe

Novizin der Liebe

Titel: Novizin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL TOWNEND
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es sich nicht einmal um einen Mann, in dessen Adern reines normannisches Blut fließt wie in Mamans , sondern um irgendeinen bretonischen Kerl ohne jede Manieren!“
    Emma drehte sich um. Ihre Augen blickten wild und entschlossen. „Cecily, das werde ich nicht tun. Das kann und werde ich nicht tun!“
    Cecily nahm Emmas Hände in die ihren. „Hast du ihn schon kennengelernt?“
    Emma holte tief Luft, ihr Atem flatterte. „Den Bretonen? Nein. Der Bote des Herzogs sagte, er käme in Bälde nach, deshalb bin ich aufgebrochen, so schnell ich konnte. Cecily, ich kann ihn nicht heiraten, erzähle mir nun also bitte nichts von meinen Pflichten!“
    „Wie könnte ich das, wo ich meine endgültige Hingabe an Gott doch selbst seit Jahren hinauszögere?“, entgegnete Cecily sanft.
    Emmas Gesichtsausdruck entspannte sich. „Ich weiß. Es war nicht deine Entscheidung, ins Kloster zu gehen. Du hast dich Vaters Willen unterworfen. Ich habe es oft als ungerecht empfunden, dass ich als Erstgeborene eines Tages heiraten würde, während du als jüngere Tochter der Kirche und einem Leben in geistiger Versenkung geopfert wurdest, obwohl du keinerlei Berufung dazu verspürtest.“
    „Wir wissen beide, dass es eine Frage des Vermögens war. Die Kirche hat eine viel geringere Mitgift verlangt, als irgendein Thane oder Ritter es je getan hätten. Vater konnte es sich nicht leisten, uns beide standesgemäß zu verheiraten.“
    Emmas Antlitz hellte sich auf. „Überleg einmal, Cecily! Vater ist nicht mehr am Leben, die Kirche hat deine Mitgift bekommen … Was hindert dich daran, von hier fortzugehen?“
    „Emma!“
    „Es ist nicht deine Bestimmung, Nonne zu sein! Vater hat dich der Kirche versprochen, ich weiß, doch welches Versprechen hast du jemals gegeben?“
    „Ich habe geschworen, es zu versuchen und seinem Willen Folge zu leisten.“
    „Ja, und genau das hast du getan. Vier Jahre hinter Klostermauern gefangen! Und sieh dich doch einmal an!“ Emma verzog die Lippen, während sie mit spitzen Fingern am groben Stoff von Cecilys Ordenstracht zupfte. „Dieses graue Sackleinen steht dir nicht. Ich wette, es kratzt und juckt als wäre es voller Flöhe …“
    „Das ist wahr, doch die Kasteiung des Fleisches fördert die Demut …“
    „Unsinn! Das glaubst du doch selbst nicht. Und sieh dir nur deine Hände an! Bäuerinnenhände …“
    „Von der Gartenarbeit.“ Cecily reckte das Kinn empor. „Ich arbeite im Kräutergarten. Es ist eine sinnvolle Beschäftigung und macht mir Freude.“
    „Bäuerinnenhände, wie ich schon sagte.“ Emma senkte die Stimme. „Cecily, sei mutig. Du kannst diesen Ort verlassen.“
    Cecily schnaubte gereizt. „Wohin sollte ich gehen? Zurück nach Fulford, zu deinem bretonischen Ritter? Sieh der Wirklichkeit ins Auge, Emma! Welche Verwendung hat die Welt für eine Novizin ohne Mitgift?“ Sie lächelte. „Außerdem durchschaue ich dich. Du machst diesen Vorschlag nur, um dein Gewissen zu beruhigen.“
    Emmas Haltung verkrampfte sich. „Was meinst du damit?“
    „Ob es dir gefällt oder nicht, Schwester, deine Pflichten liegen in Fulford. Wie du selbst gesagt hast, ist es als älteste Tochter von Geburt an deine Bestimmung gewesen, zu heiraten. Die Menschen auf Fulford brauchen dich. Wer sonst wird sich für sie einsetzen? Und was ist mit unserem neugeborenen Bruder? Ich wette, Herzog Wilhelm weiß noch nicht einmal von seiner Existenz. Was, glaubst du, wird sein Ritter wohl tun, wenn er herausfindet, dass Fulford doch einen männlichen Erben hat? Nein, Emma, deine Pflicht liegt klar auf der Hand, und du darfst dich ihr nicht entziehen. Du musst nach Fulford zurückkehren und auf den Ritter warten, den Herzog Wilhelm für dich ausgewählt hat.“
    Emma war kreidebleich, ihre Lippen schmal und blutleer. „Nein.“
    „Doch.“
    „Nein!“
    Cecily schüttelte den Kopf. Wie fremd ihr ihre Schwester doch geworden war! Emma sorgte sich mehr darum, wie sie der Hochzeit mit einem Gefolgsmann des Herzogs entgehen konnte als um das Wohl ihres kleinen Bruders. „Emma, bitte denk an unsere Leute … und an Philip. Welche Chance hat dieses winzige Kind, wenn seine Herkunft ans Licht kommt? Eine von uns sollte in der Nähe sein, um ihn zu beschützen.“
    Eine tiefe Falte grub sich in Emmas Stirn, aus ihrem Blick war jede Wärme gewichen. „Spar dir deinen Atem für deine Gebete. Ich werde mich keinem Bretonen von niederer Herkunft unterwerfen, und erst recht keinem, an dessen Händen womöglich das

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