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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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sie auf ihre hinterhältigen Taktiken verzichten.«
    Bacco warf Shostakova über die Schulter einen fragenden Blick zu. »Sind Sie auch dieser Meinung?«
    »Ja, Ma’am«, bestätigte Shostakova. »Zumindest im Augenblick.«
    »Was hat
das
zu bedeuten?«, erkundigte sich Bacco, die auf dem Weg in die Küche war.
    »Es bedeutet, dass ich glaube, wir haben eine sehr kurze Gnadenfrist, in der wir handeln können. Der Typhon-Pakt mag auf technologischer Ebene mit uns Fangen spielen, aber wenn sie die Pläne haben, ist das bald vorbei. Im besten Fall haben wir einige Monate, bevor die Sache von einer peinlichen Angelegenheit zu einem Desaster wird.«
    »Dann sollten wir uns über Notfallpläne unterhalten.« Bacco ging durch die Küche auf den Replikator zu. »Wenn die Uhr tickt, wie sieht dann unser Plan aus? Diplomatie? Ein direkter militärischer Angriff?«
    Piñiero und Shostakova warfen sich einen kurzen besorgten Blick zu, dann meinte die Verteidigungsministerin: »Weder noch. Ich denke, wir sollten es mit verdeckten Operationen versuchen.«
    Dieser Vorschlag kam unerwartet, aber er bewirkte, dass Bacco einen Augenblick darüber nachdachte. Sie aktivierte den Replikator mit einer Berührung. »Entkoffeinierter Kaffee, französische Röstung, schwarz und heiß.«
    Als das Getränk in einem Wirbel aus Licht und mit angenehmem Duft Gestalt annahm, zog Piñiero eine Augenbraue hoch. »Entkoffeiniert?«, fragte sie Bacco.
    »Das habe ich meinem Arzt zu verdanken«, knurrte diese. »Er sagt, mein Blutdruck sei wieder zu hoch. Sie wissen ja, wie das ist.« Dann warf sie der jüngeren brünetten Frau einen Blick zu. »Ach, was rede ich denn da? Natürlich wissen Sie das nicht – Sie sind ja noch nicht mal fünfzig.« Sie nahm die Kaffeetasse in die Hand und nippte daran, um dann die Hände um das weiße Gefäß zu legen und sich die kalten Finger zu wärmen. Sie lehnte sich gegen den Küchentresen und wandte sich an Shostakova. »Wenn Sie von ‚verdeckten Operationen‘ sprechen, reden Sie dann über den Geheimdienst der Sternenflotte oder die Sicherheitsabteilung der Föderation?«
    »Ich rede von der Sternenflotte. Wäre dies eine rein interne Angelegenheit, würde ich versuchen, nur die zivile Seite mit einzubeziehen, doch wir haben es mit dem Typhon-Pakt zu tun und werden auf fremdem Territorium aktiv werden müssen, und dafür ist die Sternenflotte eindeutig besser ausgerüstet.«
    »Das mag sein, aber sie ist auch anfälliger. Wenn wir Zivilisten auf einen feindlichen Planeten schicken, können wir die Zusammenarbeit immer noch leugnen, falls sie erwischt oder getötet werden. Schicken wir jedoch Sternenflottenangehörige, dann ist es ein kriegerischer Akt. Warum sollten wir eine militärische Operation riskieren?«
    »Weil nur die Sternenflotte die Ressourcen hat, um derart kurzfristig eine geheime Mission dieses Ausmaßes zu organisieren«, stellte Shostakova fest. »Ich versichere Ihnen, Frau Präsidentin, dass ich Ihnen eine bessere Option empfehlen würde, wenn ich eine wüsste.«
    Bacco trank noch einen Schluck Kaffee und genoss das Gefühl, wie der warme Dampf in ihre Nase drang und ihre Nebenhöhlen zu erweitern schien. »Gut, Raisa, geben Sie dem Sternenflottengeheimdienst grünes Licht. Wenn der Typhon-Pakt versucht, ein Raumschiff mit Slipstream-Antrieb zu bauen, ist die Sternenflotte autorisiert, alles Erforderliche zu unternehmen, um das zu verhindern.«
    »Ma’am, ich weiß nicht, ob wir das so umfassend for…«, setzte Piñiero an.
    »
Alles
Erforderliche, Esperanza«, wiederholte Bacco und brachte ihre Stabschefin so zum Schweigen. »Sie haben uns auf unserem eigenen Boden angegriffen, unsere Leute getötet und unser Eigentum gestohlen. Wenn sie versuchen, es gegen uns einzusetzen, dann möchte ich, dass das gründlich verhindert wird. Der Sternenflottengeheimdienst hat die Freigabe zu einer komplett sanktionierten verdeckten Operation, verstanden?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Gut. Und jetzt verschwinden Sie. Ich muss dem Föderationsrat in vierzig Minuten irgendeinen Blödsinn diesbezüglich erzählen und würde vorher gern noch duschen.«

A UGUST 2382

3
    Julian Bashir saß allein an einem kleinen Tisch im oberen Bereich von Quarks Bar. Seit fast einer Stunde hielt er sich jetzt schon an seinem
Raktajino
fest, der längst kalt war, sodass sein letzter Schluck einen bitteren Nachgeschmack gehabt hatte. Seine abweisende Körpersprache – nach vorn über sein Getränk gebeugt, die Ellenbogen auf den

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