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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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ohne Schmerzen und mit jemandem, der ihm nahesteht, an der Seite? Es gibt schlimmere Arten zu sterben.« Nachdem er einen Schwall unerwünschter Erinnerungen unterdrückt hatte, fügte er hinzu: »Glauben Sie mir, ich habe schon viele mit angesehen.«
    »Das habe ich auch, Julian.«
    Bashir sah keinen Sinn darin, darauf zu beharren oder einen Streit vom Zaun zu brechen. Er nickte einmal, drehte sich um und wollte schon gehen. Doch dann blieb er stehen und drehte sich wieder um, als Tenmei sagte: »Ich klammere mich nicht an die Hoffnung, dass er von selbst wieder aufwacht.« In ihren Augen glitzerten Tränen. »Ich weiß, dass das nicht passieren wird. Aber Sie haben schon unter schlimmeren Umständen eine Menge erreicht – Sie haben Kiras Herz ersetzt, Ros Wirbelsäule wieder aufgebaut, ganz zu schweigen von dem, was Sie damals getan haben, um Bowers zu retten …« Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, schniefte einmal und schluckte dann schwer. »Ich will damit nur sagen, dass Sie schon früher Wunder bewirkt haben.«
    »Prynn, Ihr Vater ist
einhundertundacht Jahre
alt. Kira, Ro und Bowers stehen alle in der Blüte ihres Lebens. Außerdem hatte ich ehrlich gesagt Hilfe bei Ro und großes Glück bei Sam.« Er machte einige Schritte auf Tenmei zu und sprach mit sanfterer Stimme weiter. »Ich habe für Ihren Vater getan, was ich kann, Prynn. So leid es mir tut, aber mein einziger Ratschlag ist heute noch derselbe wie eine Woche nach seiner Operation: Sie sollten ihn gehen lassen.«
    Bei seinen Worten zog sich Tenmei zurück und wandte sich von ihm ab. Sie presste die Lippen aufeinander und verzog sie vor Trauer, während sie gleichzeitig die Augen zukniff und ihr eine Träne die Wange herunter rann. Mit erstickter Stimme protestierte sie: »Das kann ich nicht.« Sie hastete an ihm vorbei auf den Ausgang zu. »Es tut mir leid, Julian. Ich kann es einfach nicht.« Mit einem Kopfschütteln ging sie hinaus.
    Bashir folgte ihr nicht. Das stand ihm auch gar nicht zu. Stattdessen ging er zu Vaughns Bett hinüber. Die Lebenszeichen des Captains waren schwach, aber regelmäßig, seine Blutwerte sahen gut aus, und auf dem Gehirnwellenmonitor war nichts zu erkennen. Am liebsten hätte Bashir Vaughn von den erniedrigenden lebenserhaltenden Maßnahmen erlöst, die seinen gebrechlichen alten Körper unterstützten, doch das war eine Entscheidung, die Tenmei treffen musste, Vaughns einzige noch lebende Angehörige. Bis sie ihm die Erlaubnis gab, die Maschinen abzuschalten, würde Vaughn hier liegen, in einem Zustand zwischen Leben und Tod.
    Er konnte Tenmei ihre Entscheidung nicht verdenken.
Sie ist klug genug, um zu wissen, was richtig ist, und zu schwach, um sich dafür zu entscheiden
, dachte er betrübt.
Aber das kann jedem von uns irgendwann mal passieren. Meine Aufgabe ist es zu heilen und nicht zu richten
, rief er sich ins Gedächtnis, während er zurück in sein Büro ging.
    Nachdem er auf seinem Stuhl Platz genommen hatte, schwirrten ihm all die Routineaufgaben im Kopf herum, die schon bald seine täglichen Aktivitäten ausmachen würden: Impfvorsorge für die Kinder in den Schulen auf der Station, die ärztliche Begutachtung der Sternenflottenangehörigen, deren Nachnamen oder offizielle Identität mit dem Buchstaben K oder L begannen, sowie eine Durchsicht der Berichte seines Stabs über Übertretungen der Gesundheitsvorschriften in allen Geschäften, die Lebensmittel oder paramedizinische Güter anboten – mit Ausnahme von Quarks Lokal, das als Botschaft angesehen wurde.
    So viel zur spannenden »Grenzmedizin«
, schalt er sich selbst, als er an den Grund dachte, aus dem er sich nach seinem Abschluss als Zweitbester seiner Klasse bei der medizinischen Fakultät der Sternenflotte für die Versetzung nach Deep Space 9 beworben hatte.
Vermutlich wird die Grenze unausweichlich zu einer Erweiterung der Heimat, sobald man sie erst einmal kolonisiert hat
. Er schnaubte zynisch.
Erobern, desinfizieren, homogenisieren. Das ist die Art der Sternenflotte
.
    Als er gerade mit dem Papierkram des Folgemonats anfangen wollte, drang eine Männerstimme aus dem Lautsprecher über seinem Kopf. »
Ops an Doktor Bashir

    »Hier ist Bashir. Sprechen Sie, Jang.«
    »
Der Captain möchte Sie schnellstmöglich auf der Ops sehen, Sir

    »Ich bin unterwegs«, erwiderte Bashir und zog irritiert eine Augenbraue hoch.
    Bashir trat aus dem Fahrstuhl auf der geschäftigen Operationszentrale von Deep Space 9, kurz Ops genannt,

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