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Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
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Frisierkommode. Er war ihr jetzt so nah, dass sein Kinn fast ihren Kopf berührte. Ihre Blicke trafen sich im Spiegel. „Sie wissen doch, Männer wollen vor allem das entdecken, was sich unter der Verkleidung verbirgt.“
    Er sah, wie sie schluckte, bevor sie antwortete. „Wie Sie selbst schon sagten, Sie wissen ja bereits, was darunter versteckt ist.“
    Ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er bemerkte, dass sie verlegen wurde. Würde eine Lügnerin erröten? Interessanter Gedanke. „Ja, und ich finde, dieser Körper hat etwas Besseres verdient.“
    „Vielen Dank für Ihre Meinung“, sagte sie und entzog sich der Situation, indem sie unter einem seiner Arme hindurchschlüpfte. Dann schnappte sie sich ihre Geldbörse und ging zur Tür. „Ich muss los. Ich gehe davon aus, dass wir uns später noch mal sehen.“
    „Ich begleite Sie.“
    „Was? Warum?“
    So genau wusste er das selber nicht. Alles, was er wusste, war, dass er sie noch nicht ziehen lassen wollte. Sie sah ihn verunsichert an, und in ihrem übergroßen Hosenanzug wirkte sie … irgendwie verletzlich. Hunter hatte plötzlich das Bedürfnis, sie zu beschützen. Er wusste natürlich, dass das vollkommen unangebracht war. Sie will nicht beschützt werden, ermahnte er sich. Sie wollte ihn loswerden. Und diesen Wunsch würde er ihr am Ende des Monats auch erfüllen. „Ich wollte sowieso raus. Ein paar alte Freunde treffen.“
    „Aha.“
    „Aber eigentlich“, sagte er und betrachtete ihren hässlichen Anzug, „denke ich, wir sollten lieber in die Stadt fahren.“
    „Nach San Francisco?“
    „Ganz genau“, antwortete er, ging zum Bett, kramte seine Boots hervor und zog sie an. Dann stand er auf und sah an ihr hinab.
    „Warum?“, fragte sie.
    „Damit Sie endlich etwas Anständiges zum Anziehen bekommen.“
    „Ich brauche keine neuen Kleider.“
    „Sehen Sie, jetzt streiten wir schon wieder“, stellte er fest. „Sie haben gestern Abend gewonnen, und heute bin ich dran.“
    „Hunter …“ Sie hielt kurz inne. „Ich sehe nicht ein, warum Sie mir neue Kleider kaufen sollten. Alles, was ich habe, ist durchaus vorzeigbar.“
    „Irrtum.“ Er ging zu ihr, hob erneut ihr Kinn an und blickte lächelnd in ihre grünen Augen, aus denen sie ihn unsicher und misstrauisch ansah. „Sehen Sie, Süße, Sie sind meine Ehefrau. Und die läuft nicht altmodisch und bieder durch die Gegend.“
    Sie funkelte ihn an. „Bieder? Dieser Anzug ist alles andere als bieder. Das ist ein Businessanzug.“
    „Was Sie nicht sagen.“ Er hakte sie bei sich unter, drehte sie in Richtung Tür und marschierte los. Warum, zum Teufel, interessierte es ihn auf einmal, was für Klamotten sie trug, fragte er sich. Ganz einfach, lautete die prompte Antwort: Er wollte wissen, wie sie in Kleidern aussah, die ihr standen. Die ihren atemberaubenden Körper nicht versteckten, sondern vorteilhaft zur Geltung brachten. Oder die ihm einfach nur eine Antwort darauf gaben, wer sie wirklich war. Eine Betrügerin oder tatsächlich nur das, was sie vorgab zu sein. Ein Frau, die einem alten Mann einen Gefallen tat.
    Hunter wusste, dass sie stark war. Bei ihren Auseinandersetzungen wich sie keinen Millimeter zurück. Das war etwas, das ihn fast so sehr verblüffte wie die Tatsache, dass er sich körperlich zu ihr hingezogen fühlte.
    „Ich habe aber keine Lust, shoppen zu gehen.“
    Abrupt blieb er stehen. „Das ist vermutlich das erste Mal, dass ich diese Worte aus dem Mund einer Frau höre.“
    „Charme hilft Ihnen auch nicht dabei weiter, mich zu überreden.“
    „Warum sollte ich Sie um den Finger wickeln wollen? Letzte Nacht haben Sie mir noch gedroht, mich im Schlaf umzubringen.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass Sie charmant sind“, korrigierte sie spitz. „Ich habe lediglich behauptet, dass Sie versuchen, mich mit Charme zu manipulieren.“
    „Ah, da ist sie auch schon wieder, die keifende Ehefrau.“ Kaum waren die Worte ausgesprochen, tat es ihm leid, es gesagt zu haben.
    Als sie sich aus seinem Griff löste und ihn mit einem zornigen Blick ansah, zuckte er zusammen. „Ich weiß, dass Sie mich nicht mögen. Das gibt Ihnen aber kein Recht, so gemein zu mir zu sein.“
    In ihrem Blick spiegelte sich mehr als nur Wut. Als ihm klar wurde, wie tief er sie verletzt haben musste, bedauerte er sein Verhalten aufrichtig. Hunter erkannte, dass er viel zu sehr mit seinen Gefühlen und seiner brennenden Lust beschäftigt gewesen war, für die er ihr die Schuld gab. Die

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