Nur bei dir bin ich zu Hause
sein.
Während sie hilflos in der Duschkabine stand, sah Hunter sich um. Er erkannte sein Bad kaum wieder. Überall standen Cremedosen und Parfumflakons. Ohne die war eine Frau offenbar nicht lebensfähig. Außerdem vermisste er seine geliebten schwarzen Handtücher, die durch marineblaue ersetzt worden waren. Die Krönung aber war eine Blumenvase, die auf seinem Waschtisch aus Marmor stand.
Es sah ganz danach aus, als hätte sie sein Haus mit ihrem ganzen Kram in Beschlag genommen. Was wiederum hieß, dass sie seinen Großvater angelogen haben musste. Verdammt.
Diese nackte, wohlgeformte Frau, die so reizvoll vor ihm stand, hatte tatsächlich die Dreistigkeit besessen, einen alten Mann zu belügen. Wahrscheinlich hatte sie mit aller Raffinesse sein Vertrauen erschlichen. Wie auch immer. Ihr Spiel war aus. Ihr gutes Aussehen würde ihr nicht weiterhelfen, denn er war vollkommen immun dagegen. Na ja, vielleicht nicht vollkommen, aber immer noch genug, um nicht Gefahr zu laufen, sich den Kopf verdrehen zu lassen.
Als er einen Schritt näher trat, nahm er ihren provozierend verführerischen Duft wahr. Jasmin, tippte er. Es war schon eine Weile her, dass er eine Frau gehabt hatte. Er hatte sich auf seine militärischen Einsätze konzentrieren müssen. Doch hier war dieser warme, nackte Körper einer atemberaubenden Frau, nur eine Armlänge von ihm entfernt. Ihr Anblick erregte ihn.
Sie sah ihn an wie das sprichwörtliche Kaninchen die Schlage.
„Was denn, kein Kuss?“, fragte er und trat langsam noch einen Schritt näher an sie heran. Wenn sie jetzt einen Arm sinken ließ, würde sein Blick direkt auf ihre üppigen Brüste fallen. „Hast du mich denn gar nicht vermisst, Schatz?“
Verzweifelt schaute sie sich um, aber nachdem ihr klar wurde, wie aussichtslos das war, sah sie ihn direkt an. Durch ihre Bewegung spritzten winzige Tropfen aus ihrem roten, lockigen Haar in Hunters Gesicht.
„Sie bleiben, wo Sie sind, Sie … Wüstling .“
„Wüstling?“ Er unterdrückte ein Lachen und wischte sich mit einer Hand die Wassertropfen aus dem Gesicht. „Ich bin doch nur ein Ehemann, der seine Frau begrüßen will.“
„Vergessen Sie’s.“ Schnell langte sie an ihm vorbei und schnappte sich eines der Handtücher, das sie sich in Sekunden-schnelle um den Körper wickelte.
Zu schade. Hunter hatte der Anblick durchaus gefallen. Zumindest hatte „seine Frau“ einen Körper, dessen wohlproportionierte Rundungen bestimmt jeder Mann gern erforscht hätte.
Sie versuchte tapfer, ihm direkt in die Augen zu sehen, was etwas schwierig war, da sie einen ganzen Kopf kleiner war als er. Die Kälte, die in ihren smaragdgrünen Augen lag, hätte einen schwachen Mann sofort zu Eis erstarren lassen. Doch Hunter war alles andere als beeindruckt. Ebenso eisig erwiderte er ihren Blick. „Wer, zum Teufel, sind Sie?“
„Wer ich bin?“ Empört drehte sie ihren Kopf zur Seite, und wieder landeten einige Tropfen auf Hunters Gesicht. Aufgebracht verknotete sie die Enden des Handtuchs über ihren Brüsten. Doch sie atmete so heftig, dass ihr Schutzschild aus Stoff nicht lange zu halten versprach. „Ich war in meinem Badezimmer, um eine Dusche zu nehmen und meinen Gedanken nachzugehen, bis … oh Gott.“ Mit großen Augen sah sie ihn an. „Sie … Sie haben mich zu Tode erschreckt und …“
Er warf einen weiteren Blick auf ihren spärlich bekleideten Körper. „Süße, wenn Sie sich erschrocken haben, dann ist das nicht meine Schuld. Können Sie sich überhaupt vorstellen, wie es ist, wenn Ihnen, verdammt noch mal, an jeder Ecke in der Stadt gesagt wird, dass zu Hause Ihre Ehefrau wartet?“
„Du meine Güte …“
„Das trifft’s ganz gut“, erwiderte Hunter und ging einen Schritt auf sie zu. Seine Stimme war erstaunlich ruhig. „Hören Sie, ich habe einen Monat Urlaub. Ich wollte nach Hause fahren und mich ein bisschen erholen, etwas Zeit mit meinem Großvater verbringen.“ Er ging langsam um sie herum und genoss ihren forschenden Blick, mit dem sie seine Bewegungen verfolgte.
„Können Sie sich vorstellen, wie überrascht ich war, als mir jeder hier versicherte, wie aufgeregt meine Frau sei, mich wiederzusehen?“
„Ehrlich gesagt, nein. Also, ich meine, ich bin nicht aufgeregt“, fügte sie hinzu. „Eher verwirrt. Oder nein, wütend.“
„Das darf ja wohl nicht wahr sein.“ Hunter blieb direkt vor ihr stehen und versuchte sich vor ihr aufzubauen, was nicht besonders schwer war. Da er größer als „seine
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