Nur bei dir bin ich zu Hause
verfrachten?“, murmelte Hunter und winkte jemandem auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu. Margie schüttelte den Kopf. Sie hatte sich zwar zu einer Shoppingtour bereit erklärt, allerdings nur in Springville. „Weil Sie ein Cabot sind“, sagte sie zum dritten Mal. „Sie sollten die Geschäftsleute hier unterstützen.“
„Was hat die Tatsache, ein Cabot zu sein, damit zu tun, wo ich einkaufen gehe?“ Obwohl er sehr leise sprach, hatte sie keine Probleme, ihn zu verstehen. Seine Stimme konnte noch so rau klingen, sie würde immer wissen, was er sagte.
Ganze vierundzwanzig Stunden hatte sie gebraucht, um sich an ihn zu gewöhnen. Du liebe Güte, das war ja schrecklich!
Lächelnd nickte sie einer älteren Dame zu, die ihnen entgegenkam. „Ihre Familie hat diese Stadt aufgebaut. Der Hauptsitz Ihres Unternehmens ist hier. Die Hälfte der Menschen, die Sie hier sehen, sind Ihre Angestellten.“
„Nicht meine, Simons“, korrigierte er sie.
„Die der Cabots“, belehrte sie ihn.
„Oh, jetzt …“
„Hunter!“
„Was denn?“, murmelte er und blieb stehen, um einen Arm um Margies Schulter zu legen.
Einerseits fühlte sie sich sicher in seinen kräftigen Armen, andererseits hatte sie aber auch das Gefühl, als würde er sie in den Schwitzkasten nehmen wollen. Wie war das möglich, dass sie so viel Widersprüchliches für diesen Mann empfand? Ihn begehrte, aber auch grauenhaft fand, weil er ihr das Leben schwer machte?
James und Annie Drake, ein junges Paar, kamen ihnen händchenhaltend entgegen. „Hi, Margie. Hunter, schön, dass du wieder da bist.“
„Schön, wieder hier sein zu können, James“, antwortete er und versuchte dabei so überzeugend wie möglich zu klingen.
Margie bezweifelte stark, dass er es aufrichtig meinte, und fragte sich, warum er sich so benahm.
„Annie, wie schön, dich zu sehen. Wie geht’s den Kindern?“
„Oh, denen geht’s gut“, antwortete die blonde schlanke Frau lächelnd. „Frag deine Frau, sie war so lieb, während des letzten Gemeinderatstreffens ein Auge auf die Rabauken zu werfen.“
„Nicht der Rede wert“, winkte Margie ab und musste an die dreijährigen Zwillinge denken, die wie zwei kaum zu stoppende Minitornados waren.
„Stimmt das?“, fragte Hunter.
„Ich habe keine Ahnung, was diese Stadt ohne sie machen würde“, sagte Annie. „Sie ist unser guter Geist hier, und sie hat so viele wunderbare Ideen!“
Margie lächelte ihre Freundin verlegen an und wünschte sich, Annie würde endlich damit aufhören. Sie spürte, wie Hunters Arm sich enger um sie schloss.
„Oh, das glaube ich gern“, sagte Hunter und drückte ihre Schulter. „Sie ist voller Überraschungen.“
„Oh ja“, fügte James hinzu. „Margie ist wie ein Geschenk.“
„Das habe ich jetzt schon oft gehört.“
Hunters Arm schloss sich noch enger um sie, und Margie schmiegte sich absichtlich an ihn, um seine Geste romantischer wirken zu lassen, als sie wahrscheinlich gemeint war. Und doch durchströmte sie dabei eine Hitze, die drohte, sie vollends für ihn zu entflammen.
„Ihr habt sicher viel zu tun“, sagte James. „Wir wollten uns auch nur kurz bei dir bedanken für alles, was du hier getan hast. Du hast die Leute hier sehr glücklich gemacht.“
„Ja,“ sagte Hunter zögernd. „Allerdings …“
Annie unterbrach ihn. „Die neue Kindertagesstätte in eurem Unternehmen ist wirklich ein großer Segen für uns“, sagte sie. „Margie hat uns erzählt, wie wichtig es dir war, dass die Kinder in der Nähe ihrer Mütter gut versorgt werden, während sie arbeiten.“
Margie spürte Hunters Blick, vermied es aber, ihn anzusehen. Sie hatte Angst, Ärger in seinen blauen Augen zu entdecken.
Als Annie die Tränen kamen, blinzelte sie sie lächelnd weg. „Oje, jetzt werde ich auch noch sentimental. Aber zu wissen, dass die Kinder in meiner Nähe sind, während ich arbeite, ist eine große Entlastung.“
„Das freut mich“, murmelte er. „Wirklich, Annie. Die Sache ist nur …“
„Siehst du, Schatz“, redete Margie schnell dazwischen, um zu verhindern, dass Hunter sich um Kopf und Kragen redete und die beiden enttäuschte. „Ich habe dir doch gesagt, dass jeder hier glücklich über deine Hilfe ist.“
„Sie hat recht“, sagte James. „Allein die Erneuerung des Sportplatzes und die ganzen Blumen auf der Einkaufsstraße … es ist einfach schön, zu sehen, dass die Cabots immer noch den Ort mögen, den sie aufgebaut haben.“
„Hunter macht das
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