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Nur Der Tod Bringt Vergebung

Nur Der Tod Bringt Vergebung

Titel: Nur Der Tod Bringt Vergebung Kostenlos Bücher Online Lesen
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hintergründig.
    «Nur für den Fall, daß Ecgfrith denkt, sein Vater sei tatsächlich so schwach, wie Alhfrith es einst behauptete, hat Oswiu sich zu seinem Heer begeben.»
    Sie schwiegen. Äbtissin Hilda betrachtete Eadulf nachdenklich.
    «Die Bischöfe haben Wighard zum neuen Erzbischof von Canterbury bestimmt», sagte sie nach einer Weile. «Wie ich höre, wird Wighard in kurzer Zeit Segel setzen, um nach Rom zu reisen. Werdet Ihr ihn begleiten?»
    «Er braucht einen Sekretär und Dolmetscher. Ich kenne Rom und werde mit Freuden dorthin zurückkehren. Ja, ich werde mit ihm gehen.»
    Hilda schenkte Fidelma einen fragenden Seitenblick.
    «Und Ihr, Schwester Fidelma. Wohin werdet Ihr Euch wenden?»
    Fidelma zögerte. Dann zuckte sie die Achseln.
    «Zurück nach Irland. Ich muß meinen Brüdern und Schwestern in Kildare die Kunde von Étains Tod und der Entscheidung der Synode bringen.»
    «Wie schade, daß Eure Begabungen, die einander so gut ergänzten, nun auseinandergerissen werden», bemerkte Äbtissin Hilda verschmitzt. «Ihr wart ein beachtliches Paar.»
    Bruder Eadulf lief rot an und hüstelte verlegen.
    «Die Begabung lag ganz auf Schwester Fidelmas Seite», murmelte er mit belegter Stimme. «Ich habe ihr bloß ein wenig Hilfestellung gegeben.»
    «Was wird mit Schwester Gwid geschehen?» lenkte Fidelma auf ein anderes Thema über.
    Äbtissin Hildas Blick verhärtete sich.
    «Wir haben auf unsere sächsische Weise mit ihr abgerechnet.»
    «Was soll das heißen?»
    «Sobald Oswiu seine Entscheidung bekanntgegeben hatte, wurde sie nach draußen geführt und von den Schwestern des Klosters gesteinigt.» Ehe Fidelma noch antworten und ihrer Abscheu über die grausame Strafe Ausdruck verleihen konnte, erhob sich Hilda von ihrem Stuhl.
    «Ich denke, wir werden uns noch einmal sehen, ehe Ihr Euch beide auf Eure Reise begebt. Gehet nun mit Gott. Benedictus sit Deus in donis Suis. »
    Fidelma und Eadulf neigten die Köpfe.
    « Et sanctus in omnis operibus Suis » , erwiderten sie wie aus einem Munde.
    Draußen wandte Fidelma sich wütend an Eadulf. Der sächsische Mönch legte begütigend seine Hand auf ihren Arm.
    «Fidelma, Fidelma. Denkt daran, dies ist nicht Euer Heimatland», sagte er, um die hitzigen Worte, die in ihr hochstiegen, gleich im Keim zu ersticken. «In Northumbrien folgt man anderen Sitten. Eine Mörderin wird immer gesteinigt, vor allem, wenn sie aus so niedrigen Beweggründen wie der Fleischeslust getötet hat. Die Gesetze verlangen es so.»
    Fidelma biß sich auf die Lippe und wandte sich ab. In ihr sträubte sich alles gegen die grausamen Strafen der Sachsen, doch sie fand keine Worte, um ihren Widerwillen auszudrücken.
    Erst am nächsten Tag, als die Glocke zum jentaculum, der ersten Mahlzeit des Tages, läutete, sah sie Bruder Eadulf im Refektorium wieder.
    Sie hatte sich gerade gesetzt, als Schwester Athelswith auf sie zugeeilt kam.
    «Ein Bruder aus Irland ist gekommen und sucht Euch, Schwester. Ich habe ihn gleich in die Küche geschickt, denn seine Reise war lang, und er ist staubig und völlig ausgehungert.»
    Fidelma sah auf.
    «Er kommt aus Irland? Und er will mich sprechen?»
    «Ja. Er sagte, er käme direkt aus Armagh.»
    Fidelma erhob sich und machte sich unverzüglich auf die Suche nach dem Reisenden.
    Der Mann war erschöpft und mit Staub bedeckt. Er saß in einer Ecke der Küche, biß gierig in ein großes Brot und schlürfte dazu soviel Milch, als habe er schon seit Tagen nichts mehr gegessen und getrunken.
    «Ich bin Fidelma von Kildare, Bruder», sprach sie ihn an.
    Er schaute auf.
    «Dann habe ich etwas für Euch.»
    Fidelma übersah die schlechten Manieren des Mannes, der mit vollem Mund sprach, so daß ihm die Brocken aus dem Mund fielen.
    «Eine Botschaft Ultans von Armagh», sagte er und reichte ihr ein Päckchen. Sie nahm es und drehte das in Pergament eingeschlagene und mit einem Lederband verschnürte Bündel hin und her. Was konnte der Erzbischof von Armagh, der oberste Kirchenfürst Irlands, von ihr wollen?
    «Was ist das?» fragte sie laut, obwohl sie wußte, daß sie die Antwort am ehesten in dem Päckchen finden würde.
    Zwischen zwei Bissen Brot erklärte der Bote:
    «Das Päckchen enthält Ultans genaue Anweisungen. Er bittet Euch, von hier aus gleich nach Rom weiterzureisen, um die neuen Ordensregeln der Schwestern von Brigit vorzulegen und den Segen des Heiligen Vaters zu erbitten. Ultan ersucht Euch dringend, seiner Bitte nachzukommen, weil Ihr die

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