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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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letzten Teil ihrer Unterhaltung mit Geoff mit angehört hatte. Sie spürte, wie sie rot wurde.
    „Es geht nicht um dich“, erklärte sie hastig. „Sondern um mich. Ich bin sicher, du bist ein fabelhafter Kerl.“
    „Sag ja nicht, dass ich nett bin“, warnte er sie. „Das macht es nur noch schlimmer.“
    „Okay“, sagte sie langsam. „Ich bin mir sicher, dass du nicht nett bist. Besser?“
    Er überraschte sie mit einem Lächeln. Ein zwangloses, aber freundliches Lächeln. Eines, bei dem sie vergaß zu atmen.
    „Nicht sehr.“ Er nahm sie am Ellbogen und führte sie in einenleeren Konferenzraum. „Also, was ist los?“, fragte er dann. „Warum willst du nicht mit mir zusammen in der Show auftreten?“
    Es war schwer zu denken, wenn seine Finger sich auf diese Weise an ihren Ellbogen schmiegten. In ihrer Welt wurde sie nicht von Männern berührt. Die wussten nämlich nicht einmal, dass sie existierte.
    Er stand viel zu nah bei ihr. Wie sollte sie nachdenken, wenn er den ganzen Raum um sie herum einnahm? Obwohl es eine perfekte Gelegenheit für einen Moment des Nachdenkens gewesen wäre, purzelte die Wahrheit über ihre Lippen, bevor Aurelia es hätte verhindern können.
    „Sieh dich doch an. Du bist ein so gut aussehender Mann. Du hättest jede haben können. Du solltest Studentinnen aufreißen. Du bist niemand, der jemals Interesse an jemandem wie mir hätte. Selbst wenn man den Altersunterschied außer Acht lässt. Ich bin nicht dein Typ. Weißt du, was ich in meinem normalen Leben mache? Ich bin Buchhalterin. Schlag das Wort ‚langweilig‘ im Lexikon nach, und du findest ein Bild von mir.“
    Sie wusste, wenn sie nicht ganz bald einen kleinen Rest Selbstbeherrschung auftrieb, würde sie sich nur ein noch tieferes Loch zum Hineinfallen graben. Also entzog sie Stephen ihren Arm und trat einen Schritt zurück.
    Stephen wirkte eher amüsiert als entsetzt. Seine Augen funkelten belustigt, und um seine Mundwinkel zuckte es verdächtig.
    „Das ist eine ganz schön lange Liste“, erwiderte er. „Wo soll ich anfangen?“
    „Gar nicht“, murmelte sie seufzend. „Ich weiß, dass es meine Schuld ist. Ich hätte mich nie für die Show melden sollen. Ich wollte es auch gar nicht, es ist nur …“ Verlegen wrang sie die Hände. „Auf das Risiko hin, ein noch größeres Klischee aus mir zu machen: Meine Mutter hat mich dazu gedrängt. Sie mischt sich immer in alles ein. Und dann ist da noch das Geld. Ich dachte … ich dachte, wenn ich jemanden an der Seite hätte, wäre es einfacher, mich gegen sie zur Wehr zu setzen.“ Sie stöhnte. „Oh, mein Gott, das klingt erbärmlich.“
    „Hey, ich verstehe das. Ich weiß, wie es ist, wenn jemand aus der Familie meint, du bekommst dein Leben nicht allein auf die Reihe. Nicht zu tun, was einem gesagt wird, bedeutet aber nicht, dass man sie nicht liebt.“
    Aurelia war nicht sicher, ob sie so für ihre Mutter empfand. Liebe, ja natürlich, manchmal fühlte sich die Liebe bloß mehr nach Pflichterfüllung als nach tief empfundenem Gefühl an. Was nur bewies, was für ein schrecklicher Mensch sie war, das wusste sie.
    „Mein Bruder ist aus Alaska hierhergeflogen, um mich wegen des Colleges anzubrüllen“, erzählte Stephen. „So sehr wünscht er sich, dass ich nicht an der Show teilnehme.“
    „Was hat er denn dagegen?“ Sie rechnete im Kopf kurz nach und schaute ihn dann an. „Du stehst wirklich kurz vor dem Abschluss, oder?“
    Stephen, über eins achtzig groß und wahnsinnig gut aussehend, verlagerte unbehaglich das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. „Ich war im letzten Semester.“
    „Im letzten Semester, also kurz vor dem Abschluss?“ Ihre Stimme klang ein wenig schrill. „Du hast das College für das hier aufgegeben?“
    „Jetzt klingst du wie mein Bruder.“
    „Vielleicht hat er ja recht.“
    „Ich habe es einfach nicht mehr ertragen. Ich musste da weg.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du siehst aber schon ein, wie idiotisch das ist, oder?“
    Das Lächeln war wieder da. „Vielleicht, aber ich gehe trotzdem nicht zurück.“
    „Ich glaube, in dieser Sache muss ich mich auf die Seite deines Bruders schlagen.“
    „Aber du wirst es nicht tun, oder?“ Stephen schob die Hände in die vorderen Taschen seiner Jeans. „Denn wenn ich gehe, fliegst du auch aus der Show.“
    Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. „Warum bist du hier? Ich meine, mal im Ernst, warum bist du hier? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das College zu schwer für dich

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