Nur die Küsse zählen
hast dir immer Kinder gewünscht. Und zwar viele.“
„Deshalb werde ich ja auch adoptieren. Ich stehe auf der Liste. Ich könnte jetzt jeden Tag einen Anruf bekommen.“
Das war leicht übertrieben. Bisher waren ihre Adoptionserfahrungen alles andere als positiv, aber das konnte sich ändern. Dakota weigerte sich, die Hoffnung aufzugeben.
Montana umarmte sie. „Es gibt noch andere Wege, schwanger zu werden, oder?“
„Ich würde definitiv Hilfe benötigen, wenn ich vorhätte, ein eigenes Kind auszutragen.“
Wegen der Vernarbung konnte es sein, dass sie keine brauchbaren Eizellen produzierte. Und sie herauszuholen wäre schwieriger als bei den meisten Frauen. Es hatte keinen Sinn, jetzt darüber zu reden.
„Hast du aufgegeben?“, fragte Montana.
„Kinder? Nein. Ich werde welche haben.“ Sie wusste nicht, wie, aber sie wusste, dass es stimmte. An diesem Gedanken hielt sie sich fest.
„Das verändert gar nichts“, erklärte Nevada ihr. „Du bist eine tolle Frau. Klug und schön und mit einer umwerfenden Persönlichkeit. Jeder Mann wäre froh, dich zu haben.“
Sie wusste den Vertrauensvorschuss durchaus zu schätzen, vor allem weil sie wusste, dass Nevada sich selbst nicht sonderlich attraktiv fand. Was eine interessante Wahrnehmungsstörung war. Wenn Nevada ihre Schwester Dakota schön fand und sie beide zwei von drei eineiigen Drillingen waren, wie konnte sie dann nicht das Gleiche über sich denken? Vielleicht hätte Dakota das zum Thema ihrer Doktorarbeit machen sollen.
„Männer scheinen erstaunlich blind zu sein“, warf Montana ein. „Das nervt wirklich.“
„Wen hast du denn je gemocht, der deine Gefühle nicht erwidert hat?“, wollte Dakota wissen.
Um den Mund ihrer Schwester zuckte es. „Im Moment fällt mir keiner ein, aber ich bin sicher, dass es schon vorgekommen ist.“ Sie setzte sich auf den Teppich und stützte das Kinn in die Hände. „Was stimmt mit uns nur nicht? Warum können wir nicht den Richtigen finden und uns verlieben? Alle anderenhaben doch auch eine Beziehung. Sogar Mom denkt darüber nach, sich wieder zu verabreden. Und wir sitzen hier allein.“
Montana schaute Dakota an. „Tut mir leid. Ich wollte nicht abschweifen. Wir können gern noch weiter über das Babythema sprechen.“
Dakota lachte. „Meinetwegen sind wir damit durch. Aber was die Männerfrage angeht: Darauf habe ich leider auch keine Antwort.“
„Brauchst du ja auch nicht“, grummelte Nevada. „Du hast ja Finn.“
Nicht so sehr, wie die beiden dachten. „Er ist nur vorübergehend hier. Sobald er seine Brüder nach Hause gebracht hat oder auch der Ansicht ist, dass es an der Zeit ist, sie auf eigenen Beinen stehen zu lassen, wird er nach South Salmon zurückkehren.“
„Ihr könntet doch eine Fernbeziehung haben“, warf Montana ein.
Dakota schüttelte den Kopf. „Finn und ich wollen unterschiedliche Dinge vom Leben. Er ist es leid, Verantwortung zu tragen, und ich will etwas Ernstes. Ehrlich gesagt hat er mir gerade gesagt, dass er fürchtet, ich würde mich zu sehr an ihn gewöhnen. Darum glaube ich, wir werden uns wohl nicht mehr sehen.“
Ihre Schwestern starrten sie an.
„Das hat er nicht gesagt“, hauchte Nevada fassungslos.
„Doch, hat er.“
„Blödmann“, murmelte Montana. „Ich mochte ihn. Warum müssen alle Männer Idioten sein?“
„Max ist kein Idiot“, warf Nevada ein.
„Würdest du bitte Max aus dem Spiel lassen? Er ist alt genug, um mein Vater zu sei, und obwohl er nett und alles ist … igitt. Er ist mein Chef.“
„Beziehungen zwischen Chefs und ihren Sekretärinnen sind doch sehr beliebt“, zog Dakota sie auf. „Was ist mit diesem ‚Ms Jones, Sie sind wunderschön‘-Moment, den man aus den alten Filmen kennt? Das könnte doch lustig werden.“
„Ich will keinen Sex mit Max. Nie und nimmer.“
Nevada sah Dakota an. „Ich hoffe, sie entscheidet sich bald mal. Diese Unentschlossenheit erschöpft mich.“
Dakota lehnte sich seufzend im Sessel zurück. „Mich auch.“
„Ich ignoriere euch beide“, grummelte Montana.
Nevada lachte.
„Wir werden alle schon noch jemanden finden“, erklärte Dakota ihren Schwestern. „Statistisch gesehen führt kein Weg dran vorbei.“
„Ich bin ja auch ein großer Mathefreund“, erwiderte Nevada, „aber ich finde es nicht so toll, wenn sie auf mein Liebesleben angewandt wird.“
„Du könntest mit Finn zusammen nach South Salmon ziehen“, schlug Montana vor.
Dakota schüttelte den Kopf. „Erstens
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