Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
ihr erwachte ein kleiner, bislang kalter, leerer Raum zum Leben. Anstatt sich ungenügend zu fühlen, fühlte sie sich stark. Anstatt sich zu fragen, was die Leute denken mochten, dachte sie daran, was sie wollte. Anstatt sich zurückzuhalten und Angst zu haben, machte sie einen Schritt vor und berührte seine Unterlippe zart mit der Zunge.
    Stephen reagierte, indem er beide Arme um sie schlang, sie sanft aufs Gras bettete und sie mit einer Leidenschaft küsste, die Aurelia den Atem raubte.
    Sie stand ihm jedoch in nichts nach, ging auf das Zungenspiel ein, genoss die Wärme, die sie durchdrang, und spürte, wie lange tot geglaubte Regionen ihres Körpers zu neuem Leben erwachten. In diesem Moment war es egal, dass er neun Jahre jünger und sie ein Mauerblümchen war, das seit sechs Jahren kein Date mehr gehabt hatte. In seinen Armen, unter dem hellen Licht der Sonne, war sie eine Frau und er ein Mann. Alles an diesem Augenblick war gut und richtig.
    Auf der Suche nach Finn ging Dakota durch die Produktionsbüros. Sie hatte ihn seit ein paar Tagen nicht gesehen und hatte wegen ihres letzten Gesprächs ein schlechtes Gewissen. Eigentlich sollte er sie suchen und nicht umgekehrt, aber sie hatte nicht vor, darauf zu warten. Sie mochte Finn und wollte sichergehen, dass sie Freunde blieben.
    Sie fand ihn in einem der leeren Büros, wo er gerade eine Reihe Zahlen mit dem Taschenrechner addierte.
    „Hey“, sagte sie und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Wie läuft es so?“
    Er schaute auf. „Gut.“ Er grinste. „Ich habe mit deinem Chef über die Flugschule gesprochen.“
    „Und, wie war’s?“
    „Super. Er hatte viele Tipps zum Aufbau eines Non-Profit-Unternehmens. Ich werde eine Menge Geld brauchen, aber er hat mir ein paar sehr gute Anregungen für den Start gegeben.“
    „Du klingst begeistert.“
    „Das bin ich auch. Ich spiele schon eine ganze Weile mit der Idee, habe nur bisher nie gedacht, dass da wirklich etwas draus werden kann.“
    „Da siehst du mal, was passiert, wenn du dich ins sonnige Kalifornien begibst.“
    „Stimmt. Ich muss jetzt über einiges nachdenken. Mein Chartergeschäft, die Zwillinge, diese verdammte Show. Aber ich glaube, ich möchte die Flugschule ernsthaft in Erwägung ziehen. Ich weiß noch nicht, wie ich anfange oder wo ich die Schule überhaupt eröffnen würde, aber ich weiß, dass die Idee an sich wichtig und richtig ist.“
    Er wirkte enthusiastisch und schien sich längst nicht mehr so viele Sorgen um seine Brüder zu machen wie bisher. Die Idee der Flugschule hatte interessante Folgen. Wie er schon einmal angedeutet hatte, gab es in South Salmon nicht viele Kinder. Was bedeutete, dass Finn einen Umzug in Erwägung ziehen musste. Vielleicht schaffte Fool’s Gold es ja in die nähere Auswahl …
    „Ich habe mich gefragt, ob du vielleicht heute Abend zum Essen vorbeikommen willst“, sagte sie. „Ich habe noch ein Hühnchenrezept, das ziemlich gut ist.“
    Er stand auf, schob die Hände in die Taschen seiner Jeans und wippte dann auf den Fersen. „Danke für die Einladung, aber heute kann ich nicht.“
    „Oh. Okay. Sicher.“
    Die Absage überraschte sie. Dakota ermahnte sich, es nicht persönlich zu nehmen, schließlich wusste sie ja nicht alles, was in seinem Leben vor sich ging. Ein Nein war keine persönlicheZurückweisung. Das Dumme war nur, dass sie sich trotz ihrer psychologischen Ausbildung verletzt fühlte.
    „Ich schätze, wir sehen uns dann die Tage“, fügte sie hinzu und wandte sich zum Gehen.
    „Dakota, warte!“
    Sie schaute ihn wieder an.
    „Das ist keine gute Idee.“ Er zog eine Hand aus der Hosentasche und zeigte auf sie und dann auf sich. „Also, dass wir beide uns weiter treffen. Ich bleibe nicht hier, was bedeutet, dass es nirgendwo hinführt.“
    Er machte Schluss? Sie waren doch eigentlich gar nicht zusammen gewesen, wie konnte er da Schluss machen?
    „Ich hatte auch nicht erwartet, dass es irgendwo hinführt“, erklärte sie und versuchte, ihren Tonfall so neutral wie möglich zu halten. So viel zu der Hoffnung, er würde sich hier niederlassen. „Ich weiß, dass du nach Alaska oder sonst wohin zurückkehrst und ich hierbleibe. Es ging die ganze Zeit nur darum, gemeinsam Spaß zu haben.“
    „Ich dachte, dir würde es inzwischen vielleicht mehr bedeuten.“
    „Wie kommst du darauf?“
    Er zuckte mit den Schultern.
    Ihre Stimmung wechselte von verletzt zu verärgert. Das war so typisch Mann. „Du irrst dich“, erklärte sie kühl.

Weitere Kostenlose Bücher