Nur die Küsse zählen
will.“
„Über die Jungs oder über den Sex?“, fragte Gladys.
„Beides.“
Dakota lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und genoss es, mit den Frauen zusammen zu sein, die ihr am Herzen lagen. Diese Stadt war ganz besonders. Was immer auch passierte, hier fand man Rückhalt und Verständnis. Sie musste sich nur die eigene Situation vor Augen führen. Alle waren für sie da gewesen, als sie Hannah adoptiert hatte. Und wenn sie sich entschieden hätte,auf die altmodische Art alleinerziehende Mutter zu werden, hätten die anderen Frauen sie auch unterstützt.
Aber dass das passiert, ist ja nun mal sehr unwahrscheinlich, rief sie sich in Erinnerung. Eins zu hundert. Die Chancen könnten genauso gut eins zu einer Million stehen. Wenn sie jemals schwanger würde, sollte sie noch am gleichen Tag ein Lotterielos kaufen. Es war absolut unwahrscheinlich …
Dakota atmete scharf ein. Alles in ihr schien zu erstarren, als ihr mit einem Mal bewusst wurde, dass sie schon eine ganze Zeit keine Periode mehr gehabt hatte. Ganz sicher nicht, seit Hannah da war. Und auch davor war es schon eine Weile her …
Gedanken wirbelten durch ihren Kopf, während sie versuchte, herauszufinden, was los war. Die offensichtliche Antwort lautete, sie war schwanger – aber das konnte nicht sein. Ihre Ärztin hatte da keine Fragen offen gelassen. Sie hatte immer noch im Ohr, wie Dr. Galloway die schlechte Nachricht verkündet hatte.
„Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Sie jemals auf übliche Weise schwanger werden. Ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist, aber statistisch gesehen wird es nicht passieren.“
Dakota legte sich die Hand auf den Bauch und fragte sich, was, um Himmels willen, passieren würde, wenn sich ihre Ärztin geirrt hatte.
16. KAPITEL
I ch verstehe das nicht“, murmelte Dakota nun schon zum siebten Mal. „Ich kann nicht schwanger sein. Das geht nicht. Das ist angeblich unmöglich.“
Dr. Galloway war eine ältere Frau mit einem praktischen Haarschnitt und einem freundlichen Lächeln. Sie tätschelte ihr das Bein, während sie Dakota half, sich wieder hinzusetzen.
„Ich würde sagen, es ist ein Wunder“, sagte sie. „Oder sind das keine guten Neuigkeiten?“
Dakota atmete tief ein und versuchte, ihre durcheinanderwirbelnden Gedanken zu ordnen. Der Schwangerschaftstest, den sie am Vorabend zu Hause gemacht hatte, hatte ihre Vermutung bestätigt. In die nächste Stadt zu fahren, um ihn unerkannt zu kaufen, hatte länger gedauert, als auf das Ergebnis zu warten. Dakota hatte anschließend zu Hause mit ihrer Tochter gespielt, dabei ständig auf die Uhr geschaut und schließlich die eindeutige Nachricht gelesen.
Schwanger.
Ein einziges Wort, das schwer misszuverstehen war, obwohl sie größte Schwierigkeiten hatte, die Bedeutung zu verstehen. Schwanger? Unmöglich. Und doch war sie es.
„Es sind gute Neuigkeiten“, bekräftigte sie zögernd. „Natürlich will ich mehrere Kinder.“ Hannah und ihr Geschwisterchen stünden sich altersmäßig sehr nahe. „Ich habe nur nicht gedacht …“
„Sie haben nicht gedacht, dass es wirklich passieren könnte“, beendete Dr. Galloway den Satz für sie. „So ist das Leben. Ich habe das in meiner Praxis schon oft erlebt. Eigentlich müsste ich Sie ja ausschimpfen, junge Lady, dass Sie kein Kondom benutzt haben. Schwangerschaftsverhütung ist nicht der einzige Grund, aus dem man sich schützen sollte.“
„Da haben Sie natürlich recht.“ Dakota hätte am liebsten geschrien – nicht weil die Neuigkeiten sie so sehr entsetzten, sondern mehr weil ihr das Gespräch so surreal erschien. „Sind Sie wirklich sicher?“
„Ich werde noch einen Bluttest zur Bestätigung machen, aber ich bin mir sicher. Anhand der Untersuchung würde ich sagen, Sie sind ungefähr in der sechsten Woche.“
Dakota öffnete den Mund und schloss ihn wieder. In der sechsten Woche? Demnach war sie gleich beim ersten Mal mit Finn schwanger geworden. Sie waren so verrückt nacheinander gewesen, hatten sich in ihrer Leidenschaft verloren … Wenn es überhaupt ein Ereignis gegeben hatte, das alle Wahrscheinlichkeiten auf den Kopf stellen konnte, dann jener erste Abend.
„Ich stehe unter Schock.“ Sie schüttelte den Kopf und fragte sich, ob sie sich jemals wieder normal fühlen würde. „Ich habe nicht geglaubt, dass das passieren kann. Ich war fest überzeugt, ich könnte höchstens mit medizinischer Hilfe schwanger werden.“
„Das dachte ich auch. Als ich gesagt habe, es wäre sehr
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