Nur die Küsse zählen
nicht, dass du so viele Klamotten hast.“
Dakota kicherte. „Sprich das lieber nicht an. Sie beißt dir den Kopf ab.“
Montana hob Hannah aus dem Laufstall und knuddelte sie. „Wo ist denn mein hübsches Mädchen? Wir beide ignorieren die schnippischen Erwachsenen einfach, nicht wahr?“
„Ich habe eurer Schwester gerade gesagt, dass ich das nicht kann“, sagte Denise. „Ich kann nicht mit einem Mann ausgehen. Als ihr reingekommen seid, haben wir gerade besprochen, dass sie ihm erzählt, ich hätte Typhus.“
Nevada verdrehte die Augen. „Genau. Weil er ja auch nie darauf kommen würde, dass das gelogen ist. Komm schon, Mom. Es ist doch nur ein Abend. Du musst einfach mal wieder rausgehen und gucken, ob es dir überhaupt gefällt. Im Moment ist es nur reine Theorie. Wenn es grauenhaft ist, musst du es nie wieder tun. Außerdem machst du uns alle verrückt. Keine von uns hat im Moment auch nur die Aussicht auf ein Date!“ Sie warf Dakota einen Blick zu. „Na gut, Dakota vielleicht. Aber so richtig lässt sie die Katze nicht aus dem Sack, was ihre Beziehung zu Finn angeht. Nach allem, was wir wissen, könnten die beiden morgen auf die Bahamas fliegen, um zu heiraten.“
„Ihr werdet heiraten?“, fragte Denise.
Dakota seufzte. „Tu nicht so, als würdest du dich mit etwas ablenken lassen, von dem du weißt, dass es nicht stimmt. Nevada hat recht. Du musst das heute Abend einfach ausprobieren.“ Sie brachte ihre Mutter bewusst nicht dazu, sich auszumalen, was im schlimmsten Fall passieren konnte. Diese Frage führte selten zu einer guten Antwort.
„Wer ist denn der Typ?“, fragte Montana, die immer noch Hannah auf dem Arm hielt.
„Ein Freund von Morgan“, sagte Denise.
„Wir mögen Morgan“, warf Nevada ein. „Das ist ein gutes Zeichen.“
Denise stand auf und presste sich die Hände auf den Magen. „Sein Freund ist vielleicht gar nicht wie er. Er könnte ein Serienmörder sein. Oder ein Transvestit.“
„Na ja, wenigstens hast du genügend Klamotten, um sein Hobby zu unterstützen“, kommentierte Montana das Chaos im Zimmer.
Dakota und Nevada lachten. Ihre Mutter warf ihnen böse Blicke zu.
„Das ist nicht gerade hilfreich“, sagte sie. „Ich werde euch drei bitten müssen zu gehen. Hannah kann bleiben. Sie ist eine große Stütze.“ Sie schaute das kleine Mädchen an. „Bekomm bloß nie Töchter! Vertrau mir. Die brechen dir nur das Herz.“
Nevada ging zum Bett und schaute auf den Kleiderhaufen. Nach einer Sekunde streckte sie die Hand aus und zog ein weißblaues Wickelkleid mit Blümchenmuster hervor.
„Zieh das an! Das passt beinah überall. Du siehst darin toll aus, und es ist bequem. Außerdem ist es perfekt für diese Jahreszeit. Du hast doch diese umwerfenden blauen Schuhe. Das wird ihn mächtig beeindrucken.“
Denise schaute das Kleid an, dann ihre drei Töchter. „Meinst du wirklich?“
Dakota nickte. „Du weiß, wie sehr ich es hasse, Nevada recht zu geben, aber dieses Mal muss ich es. Das Kleid ist perfekt. Du siehst darin entzückend aus, und – was noch wichtiger ist – du fühlst dich darin wohl.“ Sie ging zu ihrer Mutter und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Ich weiß, es ist Furcht einflößend, aber es ist auch wichtig. Dad ist seit fast elf Jahren tot. Es ist in Ordnung, dass du dein Leben weiterlebst. Du verdienst es, glücklich zu sein.“
Ihre Mutter atmete zitternd ein. „Okay“, sagte sie. „Ich gehe zu dieser Verabredung, und ich trage dieses Kleid. Ich bin schon geschminkt, und mein Haar sieht so gut aus, wie es eben aussehen kann. Ich muss mich also nur noch anziehen.“ Sie schaute auf die Uhr. „Oh, Gott. Ich habe nur noch zwei Stunden, bis erhier ist. Ich glaube, mir wird schlecht.“ Sie fächerte sich mit den Händen Luft zu. „Schnell. Lenkt mich ab! Jemand muss etwas sagen, damit ich vergesse, dass ich ein Date habe.“
Montana und Nevada schauten einander an und zuckten ratlos die Schultern. In diesem Moment entschied Dakota, dass der Zeitpunkt genauso gut war wie jeder andere, um ihre Neuigkeiten mitzuteilen.
„Ich versuch’s mal“, meinte sie lächelnd. „Mom, ich muss dir etwas sagen. Ich bin schwanger.“
18. KAPITEL
D akotas Schwestern sahen sie beide mit sehr überraschtem Gesichtsausdruck an. Ihre Mutter stürzte vor und umarmte sie.
„Wirklich?“, fragte sie, ohne loszulassen. „Du sagst das nicht nur, um mich von meinem Date abzulenken?“
„So etwas würde ich nicht tun. Ich bin schwanger. Das
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