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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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werde ich dich fragen, ob du mich heiraten willst. Und an dem Tag erwarte ich dann eine Antwort.“
    Finn wartete darauf, dass wieder die heiße Wut in ihm aufstieg, aber da war nichts. Nicht einmal ein klitzekleiner Zornesfunken. Hätte er das Gefühl benennen müssen, das ihn gerade durchflutete, hätte er auf Bedauern getippt. Nicht Bedauern darüber, dass sein Bruder erwachsen geworden war. SondernBedauern darüber, dass er, Finn, nichts hatte, was dem, was Stephen und Aurelia verband, auch nur nahekam. Sein kleiner Bruder hatte das große Los gezogen.
    Er wollte nicht verliebt sein. Nicht wirklich. Er wollte etwas anders. Trotzdem beschlich ihn das Gefühl, etwas Wichtiges verpasst zu haben.
    „Ich lass euch dann mal allein“, sagte er.
    „Du musst nicht gehen“, wandte Aurelia ein. Aber während sie sprach, konnte sie den Blick nicht von Stephen lösen.
    „Ihr zwei habt eine Menge zu besprechen.“
    Er dachte, sein Bruder würde sich vielleicht vergewissern wollen, dass zwischen ihnen wieder alles in Ordnung war, aber Stephen war zu sehr damit beschäftigt, Aurelia zu küssen. Finn verließ das Zimmer, trat auf den Bürgersteig hinaus und schloss die Tür hinter sich. Mit einem Bruder war reiner Tisch gemacht, blieb nur noch der andere.
    Er ging die Straße hinunter und fragte sich, was er wegen Sasha unternehmen sollte. Wie könnte er ihn …
    Vor „Morgan’s Books“ blieb er schließlich stehen und blinzelte ins Schaufenster. Was seine Brüder anging, konnte er gar nichts tun. Dakota hatte die ganze Zeit über recht gehabt. Seine Aufgabe war erledigt. Er hatte sie, so gut es ging, erzogen, aber sie für immer vor allem zu beschützen, das war ein Ding der Unmöglichkeit. Er musste darauf vertrauen, dass sie bereit waren, eigene Entscheidungen zu treffen. Es war langsam an der Zeit.
    Dakota schaute auf die Klamotten, die übers Bett verstreut lagen. Im Schlafzimmer ihrer Mutter sah es aus, als wäre ein Kaufhaus explodiert.
    „Ich wusste gar nicht, dass du so viele Sachen hast“, sagte sie und legte Hannah in den Laufstall. „Wann hast du das letzte Mal deinen Kleiderschrank ausgeräumt? Sind das da Stulpen? Mom, die Achtziger sind schon lange vorbei.“
    „Das ist nicht lustig“, gab ihre Mutter zurück. „Wenn du glaubst, das ist witzig, irrst du dich. Ich habe hier eine Krise.Eine wirklich, wirklich große Krise. Mir ist übel, ich habe Kopfschmerzen und habe genügend Wasser eingelagert, um ein Schlachtschiff zu versenken. Ich bin eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs. Das bitte ich zu respektieren.“
    Ihre Mutter sank auf das Bett, wo sie sich auf verschiedene Outfits setzte und sie zerknitterte.
    „Tut mir leid.“ Dakota versuchte, sich ihre Belustigung nicht anmerken zu lassen. „Ich werde keine Witze mehr machen.“
    „Das glaube ich dir nicht. Aber darum geht es gar nicht. Ich kann das nicht.“ Denise schlug die Hände vors Gesicht. „Was habe ich mir nur dabei gedacht? Ich bin für so etwas zu alt. Das letzte Mal, dass ich mit einem Mann verabredet gewesen bin, sind noch Dinosaurier über die Ebenen gezogen. Wir hatten nicht mal Strom.“
    Dakota ging vor ihr auf die Knie und zog ihrer Mutter die Hände vom Gesicht. „Ich weiß zufällig, dass fast alle Dinosaurier ausgestorben waren und es auch schon Strom gegeben hat. Komm schon, Mom. Du weißt, dass du das willst.“
    „Nein, will ich nicht. Es ist noch nicht zu spät, um abzusagen, oder? Ich kann noch absagen. Du könntest ihn anrufen und ihm erzählen, dass ich an einem typhösen Fieber leide. Du kannst ruhig andeuten, dass es sehr ansteckend ist und ich in eine der staatlichen medizinischen Einrichtungen in Arizona verlegt werde. Ich habe gehört, trockene Luft soll bei Typhus Wunder wirken.“
    In dem Moment hörte Dakota Stimmen im Flur. „Kommen wir zu spät?“, rief Montana. „Ich hoffe, wir haben den lustigen Teil noch nicht verpasst.“
    Montana und Nevada betraten das Schlafzimmer und ließen den Blick über die Ansammlung von Kleidern und Accessoires schweifen.
    „In den Nachrichten haben sie gar nichts von einem Tornado gesagt“, merkte Nevada fröhlich an. „Ist jemand verletzt worden?“
    „Ich sehe schon, ich habe euch Mädchen mit zu viel Liebe und Freiheit erzogen“, konterte ihre Mutter angespannt. „Ichhätte euch mehr unterdrücken sollen. Vielleicht würdet ihr mich dann respektvoller behandeln.“
    „Wir lieben dich, Mom“, erwiderte Nevada. „Und wir respektieren dich. Ich wusste nur

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