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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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das ihr die ganze Zeit über verborgen geblieben war. Wie hatte sie das nur übersehen können? Taryn war bis über beide Ohren in den Jungen verliebt. Auch wenn sie immer betonte, dass sie und Charlie nur Freunde waren, gingen ihre Gefühle für ihn unübersehbar viel, viel tiefer.
    „Ich habe … mir eine Schere geschnappt und das Hochzeitskleid seinerSchwester zerfetzt. Das war dumm. Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe. Aber Charlies Eltern ignorieren ihn immer. Das hat ihm wehgetan. Ihnen ging es ständig nur um diese bescheuerte Hochzeit. Er hatte die Nase voll davon … und ich wollte ihm helfen.“
    Inzwischen wirkte sie ziemlich wacklig auf den Beinen, und Evie war sich nicht sicher, ob Taryn noch lange würde stehen können. Sie wollte nach vorn gehen und sie festhalten, aber die Richterin hätte eine Unterbrechung sicher nicht gutgeheißen.
    „Am nächsten Abend hat Jason erzählt, dass es da ein leer stehendes Ferienhaus gibt, wo wir abhängen und einen Film gucken könnten. Da wäre jede Menge … Bier im Kühlschrank. Charlie wollte keins. Er war der Fahrer.“ Eine Träne rollte über Taryns Wange, und Brodie stieß ein leises Knurren aus, das außer ihr vermutlich niemand hören konnte. „Wir … haben ihn überredet. Wir haben ihn so lange aufgezogen, bis er auch Bier getrunken hat.“
    „Taryn, halt die Klappe.“ Wieder sprang Charlie auf, die Hände zu Fäusten geballt. „Das spielt doch jetzt gar keine Rolle. Das alles ist völlig unwichtig.“
    „Junger Mann, ich muss Sie erneut bitten, still zu sein, oder ich lasse Sie aus dem Gerichtssaal entfernen. Haben Sie das verstanden?“
    „Sie muss das nicht tun. Das alles ist meine Schuld. Ich habe getrunken. Und ich bin zu schnell gefahren. Es ist meine Schuld!“
    „Mr Beaumont, setzen Sie sich! Und Sie, Ms Thorne, dürfen fortfahren.“
    Taryn schluckte, und eine zweite Träne folgte der ersten. Nach langem Zögern sank Charlie wieder auf die Bank und vergrub das Gesicht in den Händen.
    „Kann … ich mich jetzt … setzen?“, fragte Taryn leise.
    „Natürlich“, sagte die Richterin. Bevor Brodie aufspringen konnte, hatte der Gerichtsdiener ihr bereits den Rollstuhl hingeschoben. Als Taryn saß, reichte er ihr das Mikrofon. Taryn hielt es im Schoß.
    „Also … Layla wollte nicht in dem Ferienhaus bleiben. Sie wollte … nach Hause. Sie sagte, es sei f…falsch und wir sollten gehen. Charlie fand das auch. Er meinte, wir sollten mit all dem aufhören und dass wir sonst … echt in Schwierigkeiten geraten könnten. Jason nannte ihn einen … Schlappschwanz.“
    Das letzte Wort schien ihr peinlich zu sein, und Evie wäre am liebsten nach vorn gestürzt, um sie in die Arme zu reißen und ihr zu sagen, dass sie damit aufhören solle. Brodie zerquetschte ihre Hand beinahe.
    „Ch…Charlie meinte, dass er und Layla jetzt fahren würden, und wir könnten dann ja gern zu Fuß nach Hause gehen. Also sind wir alle bei ihm eingestiegen.“ Ihre Stimme zitterte, sie wischte sich mit einer Hand die Tränen von den Wangen.
    „Genug“, meinte Brodie. „Sie muss jetzt damit aufhören.“
    „Ms Thorne, möchten Sie eine Pause machen?“, fragte Richterin Kawa sanft.
    Taryn schüttelte den Kopf. „Nein. Ich … möchte jetzt alles erzählen. Ist das okay?“
    „Fahren Sie fort.“
    Sie sah unglücklich und verloren aus, wie sie da in ihrem Rollstuhl saß. Hatte sie diese Last die ganze Zeit mit sich herumgeschleppt? War dies der Grund, warum sie sich geweigert hatte, bei der Therapie mitzumachen?
    „Ich habe mich nicht angeschnallt. Und Layla auch nicht. Ich weiß nicht, wieso. Wir haben es einfach nicht getan. Charlie sagte auf der Rückfahrt, dass er sich stellen und der Polizei erzählen würde, was er getan hat. Wir haben gestritten und durcheinandergeschrien, und dann haben wir … hinter uns das Polizeilicht gesehen. Charlie hat geflucht. Er wollte anhalten.“ Sie schluchzte leise. „Ich sagte ihm, dass er weiterfahren soll. Ich habe ihn angebrüllt, immer wieder. Fahr, los, fahr weiter! Ich wusste, mein Dad … würde mich umbringen.“
    „Sei einfach still, Taryn“, schrie Charlie, aber sein bleicher Vater packte ihn amArm.
    „Nein!“, schrie sie zurück. „Es war nicht dein … F…Fehler. Du wolltest anhalten. Wir alle haben dir gesagt, dass du schneller fahren sollst. Sogar … Layla. Sie sagte, dass ihr Onkel – er ist Polizist und saß an dem Abend mit im Streifenwagen – uns bestimmt nicht bei Schnee und Eis

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